Bereits bevor Heavy Rain (OnPSX PS3 Review) in den Regalen stand, kündigte Quantic Dream zusätzlichen Download Content (DLC) in Form der Chronicles an, die den Spielern die Hintergrundgeschichten der vier Protagonisten näher bringen sollen.
Chronicles 1 – Der Tierpräparator
Wer nicht die Special Edition von Heavy Rain sein eigen nennt, musste sich bis jetzt gedulden, um in den Genuss der ersten Episode mit Madison Paige in der Hauptrolle zu kommen.
Aufgepeppte Demo…
Wer Heavy Rain bereits durchgespielt und die Berichterstattung der Gamescom 2008 verfolgt hat, dem fallen gleich zu Beginn zwei Dinge auf: Der DLC ist eine aufgemotzte Version des Gamescom 2008-Tech Demos und erinnert stark an das Kapitel mit dem Doktor aus dem fertigen Spiel. Madison bekommt von ihrem Kontakt einen Hinweis, der sie zum Haus des Präparators führt. Im Glauben, eine gute Story gefunden zu haben, schaut sie sich im Haus des Tierpräparators um und macht dort eine vorhersehbare, aber dennoch verstörend inszenierte Entdeckung. Leider werden weder der Origami-Killer, noch Madisons Suche nach ihm erwähnt, so dass es keinen direkten Zusammenhang mit Heavy Rain gibt.
…mit kleinen Makeln
Der Präparator bietet bezüglich Atmosphäre und Spielmechanik alles, was wir von Heavy Rain gewohnt sind: hörbare Gedanken, kinoreife Kamerawinkel, Quick Time Events, gut abgestimmte Musik und natürlich Regen. Doch kleine Makel trüben das Erlebnis. Freunde der englischen Tonspur stellen schnell fest, dass Madison unverständlicherweise eine neue Stimme bekommen hat, während die deutsche gleich geblieben ist. Unerfreulich ist auch die kurze Spielzeit von nur einer halben Stunde pro Durchgang. Die möglichen fünf Enden der Geschichte motivieren zum erneuten Durchspielen, allerdings ist dank der Speicherpunkte ein komplettes Durchspielen nicht unbedingt nötig, und jedes Ende in Form einer Zeitungsschlagzeile mehr oder weniger schnell entdeckt.
FAZIT:
Wir erfahren leider nichts über Madisons Vergangenheit, dabei gäbe es durchaus Erklärungsbedarf. Stattdessen werden wir „nur“ Zeuge einer ihrer Ermittlungen ohne Verbindung zum Hauptspiel. Wenigstens stimmen Atmosphäre und Inszenierung, die genauso intensiv sind wie bei Heavy Rain. Der Präparator ist ohne Zweifel gut, aber dem eigenen Anspruch ist Quantic Dream nicht gerecht geworden.
Preis: 3,99€
[ Review verfasst von Sanguinis ]