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PlayStation 5 Pro - Test & Fazit

Die Hightech Welt steht niemals still. Dieses Motto trifft seit ein paar Jahren auch auf die Konsolenwelt zu. Während es früher noch fixe Generationen gab und man innerhalb dieser „safe“ war. Hat sich das geändert. Bereits die PS4 bekam bereits eine „Pro“-Variante, welche über mehr Leistung verfügte. Dieser Mid-Gen Refresh ermöglicht es, Spiele in besserer Qualität zu wiederzugeben. Sofern man bereit ist, nochmal ordentlich Geld in die Hand zu nehmen. Gerade letzteres ist nun bei der PS5 und deren Upgrade aus dem Ruder gelaufen. Warum und Weshalb, klärt unser ausführlicher Test.

Absurder Preis

Fangen wir gleich mit dem wichtigsten Punkt an, dem Preis: Dieser beträgt doppelt so viel wie der einer regulären PS5 Konsole. 799,99€ ruft Sony für die neue Konsole auf – wesentlich mehr, als zum Beispiel die 399,99€ für die PS4 Pro! Oder falls sich noch jemand erinnert, der absurde Preis der PS3 – 599,99€! Zu Recht fuhr der Hersteller dafür Spott, Häme und anfangs schlechte Verkaufszahlen ein. Doch wie heißt es so schön? Aus der Geschichte lernt man etwas, oder eben auch nicht. Für Sony, ein multinationaler Konzern, trifft wohl letzteres zu und das Motto „For the Players“ ist längst zur Charade verkommen. Mit der PS5 Pro wird man jedenfalls nicht das Gefühl los, bis auf den letzten Pfennig ausgequetscht zu werden. Warum? Für die rund 800€ bekommt man nicht einmal ein Disc-Laufwerk dazu. Auch einen einfachen Standfuß zum Hinstellen gibt es nicht dazu! Man kann die Konsole nur hinlegen (dafür gibt es zwei kleine Plastikfüßchen, die bestenfalls in der Produktion 1 Cent gekostet haben), was aber mehr Platz in Anspruch nimmt. Hinstellen sollte man sie ohne Fuß nicht, schließlich gibt es auch auf der Unterseite Luftauslassgitter, welche für die Zirkulation der Abwärme wichtig sind. Wer jetzt denkt, einfach von seiner alten PS5 den Standfuß zu nutzen, kennt Sony nicht – natürlich sind nur die Ständer der neueren Slim-Modelle kompatibel. Vielen Dank auch! Ähnlich sieht es auch beim Disc-Laufwerk aus, dass man optional erwerben kann – für schlappe 130€, wenn es denn irgendwo verfügbar ist. Für den Standfuß will Sony übrigens auch noch mal 30€ haben. In Summe macht das dann rund 960€! Dafür bekommt man fast drei einzelne PS5 Konsolen oder bereits einen guten Mittelklasse Gaming PC.

Keine High End Verarbeitung

Wenn man schon so viel Geld für eine Konsole hinlegt, erwartet man wenigstens eine gute Verarbeitung, aber mal ehrlich: Die PS5 Pro sieht billig aus, fühlt sich billig an und die Konsole ist obendrein noch relativ laut – zumindest nicht leiser als eine Launch PS5. Auch existiert wieder die Lüfterlotterie aus Delta und Foxconn Lüftern – kleiner Hinweis: Beide Firmen liefern qualitativen Schott ab, nur bei den einen gibt es noch unschönes Spulenfiepen dazu! Ansonsten gehen (zumindest bei mir) die Lüftergeräusche unter, wenn die Action am TV kracht. Stellt man den Ton aber aus und die restliche Umgebung ist ruhig, dann hört man die Lüfter der Konsole bereits im Menü allzu deutlich. Für den ausgerufenen Preis ist das ein erbärmliches Ergebnis, reiht sich aber in den qualitativen Abstiegsprozess ein, den Sony mit der PlayStation seit der PS4 Einführung beschreitet.

Probleme mit dem Internet

Noch etwas, was mir auf der Seele brennt: Seit über einem Jahr liegt bei mir Glasfaser an, volle 500Mbit. Umso unverständlicher, dass der Einrichtungsprozess eine ultra nervige Angelegenheit war. Nach den ersten Schritten, lädt die Konsole ein Firmware Update herunter. Die knapp 1,3GB große Software sollte aber gleich mal 9 Stunden brauchen, bis man sie installieren konnte. WTF?! Was half, war das manuelle Umstellen der DNS und Sub-DNS Adressen auf 8.8.8.8 bzw. 8.8.4.4. Ohne diesen Kniff würde ich wahrscheinlich noch heute an diesem kleinen Update laden. So jedoch liegt nun endlich die volle Geschwindigkeit an der Konsole an. Komisch ist das trotzdem, denn nur die PS5 und PS5 Pro bereiten solche Probleme – und da bin ich auch nicht der einzige, googelt einfach im Netz nach dem Thema.

Was ist neu?

Zu allererst fällt natürlich die Speichererweiterung auf. Während es zum Launch der originalen PS5 gerade einmal für eine 850GB große SSD gereicht hat, kommt die PS5 Pro mit 2TB internen Speicher daher. Gut so, schließlich werden die Spieler immer größer und Speichermanagement konnte schon auf der normalen PS5 viel Zeit verschlingen. Wem das nicht reicht, der kann den Speicher in gewohnter Weise mit einer zweiten SSD noch erweitern.

Die nächste Neuerung wäre die WiFi 7 Unterstützung, welche für geringere Latenzen im W-Lan sorgen soll. Dazu braucht man natürlich einen Router, der diesen Standard nutzt.

Dann wäre noch das ominöse „Pro Game Boost“ Feature für PS4 Spiele. Diese Option kann im Systemmenü der Konsole aktiviert werden und soll für ein besseres Bild bzw. Framerate bei PS4 Spielen sorgen. Was da genau passiert? Keine Ahnung, ich konnte bislang keinen Unterschied bei PS4 Spielen feststellen.

Ray-Tracing gehörte bereits zu den (optionalen) Grafik-Features auf der normalen PS5. Bei der PS5 Pro wurde eine erweiterte Variante integriert. Allerdings ist Ray-Tracing damals wie heute extrem leistungsverschlingend und somit kommt es immer noch auf den individuellen Entwickler an, wie umfassend diese Technik eingebunden wird. Eine stabile Framerate hat für mich noch immer oberste Priorität.

Das mit Abstand wichtigste neue Feature ist allerdings die PlayStation Spectral Super Resolution. Dabei handelt es sich um eine KI-unterstützte Hochskalierungstechnologie, wie man sie bereits vom PC her kennt (z.B. DLSS von Nvidia). Dadurch kann ein Spiel in einer wesentlich geringeren Auflösung intern gerendert werden, wird jedoch dank PSSR auf eine volle 4K Auflösung hochskaliert und ausgegeben. Das Bild sieht dadurch schärfer und wesentlich detaillierter aus, ohne dass die Framerate tankt. Wenn man so will, ist das ohne Frage die Zukunft und die Technologie wird sich auch noch weiterentwickeln. Aktuell ist das Ergebnis aber eher durchwachsen. Es gibt Spiele, da bringt PSSR durchaus was (The Crew Motorfest, Dragon Age: Veilguard), aber dann gibt es wiederum Games, da leidet die Bildqualität stark darunter (Gran Turismo 7). Letztlich fühlt sich das alles noch nicht ganz rund an. Nach den vollmundigen Ankündigungen hatte ich auf eine ausgereiftere Version gehofft.

Ansonsten gibt es an der Vorderseite zwei USB-C Anschlüsse (bislang waren es nur 1x USB C und einmal USB A). Das verwendete Hochglanzplastik ist aber genauso kratzempfindlich wie bisher.

Praxistest:

Es gibt bereits eine Menge Spiele, die einen PS5 Pro Patch bekommen haben (siehe auch unser ONPSX Special). An dieser Stelle will ich meine Eindrücke zu ein paar Games schildern. Die Eindrücke sind übrigens rein subjektiv. Denn letztlich muss das Gesamtbild bzw. Ergebnis stimmen und das tut es aktuell nicht immer.

  • The Crew Motorfest

Für mich bislang das größte Upgrade – der Open World Flitzer lief zwar schon auf der Standard PS5 gut (und sah auch ansprechend aus), jetzt aber präsentiert sich das Spiel wesentlich stabiler und sieht auch viel hochauflösender aus. PSSR leistet an dieser Stelle ganze Arbeit! Künstliche Artefakte sucht man vergebens und es gibt nur noch einen Anzeigemodus. Klasse Leistung der Entwickler.

  • Dragon Age: Veilguard

Das Rollenspiel läuft auf der normalen PS5 ebenfalls mit 60fps, aber dafür muss man Einbußen bei der Bildqualität in Kauf nehmen. Auf der PS5 Pro sieht das Ganze nun deutlich detaillierter aus. Seit dem letzten Update kann man den Bloom-Effekt deaktivieren, wodurch das Spiel nun auch scharf angezeigt wird. Davor war der IQ eher mäßig. Somit: Verbesserung ja, super duper Upgrade nein.

  • Ratchet & Clank: Rift Apart

Okay, das Spiel sah bereits auf der PS5 grandios aus. Jetzt wird aber noch mal eine Schippe draufgelegt. Tolles Bild, fein aufgelöst, dazu noch Ray-Tracing Features und eine blitzsaubere Framerate. Einziger Wermutstropfen, zu viele Optionen – als ob man auf dem PC spielt. Trotzdem top-Leistung.

  • Uncharted: A Thiefs Legacy

Okay, das PS4 Spiel hatte ja bereits einen PS5 Port bekommen und jetzt gibt es noch einen PS5 Pro Patch. Alles ist auf der neuen Konsole feiner aufgelöst, aber man sieht dem Spiel langsam sein Alter an. Nett, aber kein Eye-Catcher mehr. Zudem auch hier wieder zu viele Anzeigemodi.

  • Final Fantasy VII: Rebirth

Das Open World Rollenspiel hatte auf der normalen PS5 vor allem mit einem matschigen /unscharfen) Bild zu kämpfen. Damit ist jetzt Schluss, endlich gibt es 4K Auflösung und einen gelungenen IQ. Bis auf die Tatsache, dass es jetzt ein extremes Pop-In der Vegetation gibt. Auch hier zu viele Anzeige-Modi bzw. nicht eindeutig, welcher für die Pro empfohlen wird. Wirkt eher wie ein Schnellschuss.

  • Rise of the Ronin

Was soll ich sagen, ich mag das Spiel. Jedoch sah der Titel bereits auf der PS5 ziemlich mau aus und lief auch nicht besonders berauschend (eine Schande für ein schnelles Actionspiel). Das PS5 Pro Update macht sich im besten Ninja Stil nicht bemerkbar. Oder aber die Unterschiede sind so gering, dass es mir nicht aufgefallen ist. Die Grafik sieht immer noch höchst durchschnittlich aus und die Framerate läuft immer noch unsauber. Bislang die mieseste Anpassung.

  • Gran Turismo 7

Das Rennspiel feiert nächstes Jahr seinen dritten Geburtstag und bekam erst ein paar Wochen dem Launch der Konsole einen PS5 Pro Patch spendiert. Gleichzeitig ist es aber auch das Beispiel, was bei mir die größte Enttäuschung hervorgerufen hat. Zum einen gibt es (zu) viele Optionen (wenigstens kann man PSSR extra aktivieren bzw. deaktivieren) und dann ist die Bildqualität bei Leistung mit PSSR äußerst mies! Artefakte, Pixelkanten – das ganze Bild wirkt total unruhig. Schaltet man PSSR ab, verzichtet man zwar auf ein paar Ray-Tracing Effekte, dafür bekommt man jedoch gestochen scharfes 4K Bild. Quasi wie vor dem Patch, als man auf der PS5 Pro den Qualitäts-Modus mit bombenfesten 60fps spielen konnte. Die gepriesene 8K Wiedergabe (mit PSSR) will ich da nicht mal ausprobieren. Insgesamt ist das Spiel also kein Burner auf der Pro. Zumindest, wenn man auf dem TV spielt. VR-Brillen Besitzer genießen dagegen ein ordentliches Update in der Grafikqualität.

  • The Last of Us Part II Remastered

Naughty Dog zum Zweiten. Auch hier sah das PS5 Remaster bereits toll aus (und lief ebenfalls sauber mit 60fps – über den 30fps Modus will ich mal lieber keine Worte verlieren. Ha, selbst auf der PS4 Pro machte der Titel eine grandiose Figur. Nun, wie sieht es auf der PS5 Pro aus? Hier hält ein neuer Modus Einzug, bei dem der Titel intern mit 1440p gerendert wird und dann durch PSSR auf 4K hochskaliert wird. Und das bei 60fps. Im Ergebnis sieht das Bild nochmal einen Tick feiner aus.

FAZIT:

Braucht man unbedingt eine PS5 Pro? Ich sage nein! Für rund 800€ kann und muss man einfach mehr erwarten. Selbst wenn das nur bedeutet, dass ein Disc-Laufwerk und ein Standfuß dabei sind. An der Stelle merkt man einfach, dass es Sony doch nur um Gewinn geht. Mit Premium oder „For the Players“ hat das jedenfalls nichts zu tun. Da passt es auch gut, dass die Konsole keinen Deut leiser als eine normale PS5 ist. Eher das Gegenteil ist der Fall. Ansonsten merkt man natürlich bei vielen optimierten Spielen einen Boost hinsichtlich Framerate / Auflösung, aber der eigentliche Verkaufsschlager ist PSSR momentan noch nicht. Die Technik zeigt sich oftmals nicht ausgereift und sorgt damit für unschöne Bildartefakte oder andere Probleme. Das wird zwar mit Sicherheit in Zukunft besser werden, aber als Beta-Tester habe ich mich nicht dafür angemeldet. Deshalb mein Rat: Wartet auf die PS6, die ist wahrscheinlich günstiger, kann mehr und PSSR dürfte dann schon wesentlich effektiver ausfallen.

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • PSSR ist eine zukunftsweisende Technologie
  • Kleiner und leichter als eine Launch PS5
  • Spiele (mit Unterstützung für die Pro) sehen oftmals deutlich besser aus

Minuspunkte:

  • PSSR noch nicht ausgereift
  • Viel zu teuer + kein Disc-Laufwerk & Standfuß dabei
  • Lautstärke eher schlimmer als besser

 

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