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Rogue One: A Star Wars Story

"Episode VII" hatte die Fangemeinde ziemlich gespalten. Während die einen nach der langen Durststrecke über die Ähnlichkeiten zu “Eine neue Hoffnung” hinwegsehen konnten und in “Das Erwachen der Macht” einen tollen Film sahen, waren die Parallelen für die anderen zu offensichtlich und straften Episode VII gehörig ab. Zudem fürchteten viele mit dem Ausverkauf des Franchise, da neben den kommenden Episoden Filmen noch zusätzliche Spin Offs kommen sollen. Jedes Jahr ein Star Wars Film hiess es letztendlich aus den Reihen von Disney. Mit “Rogue One” erscheint nun das erste Spin Off auf Blu-ray und es kommt zu einer Überraschung...

Originaltitel: Rogue One: A Star Wars Story
Regie: Gareth Edwards
Darsteller: Felicity Jones, Mads Mikkelsen, Alan Tudyk, Ben Mendelsohn, Diego Luna, Forest Whitaker, Riz Ahmed, Donnie Yen
Laufzeit: 133
FSK: 12
Ton: dts-HD HR 7.1 (Englisch), dts-HD MA 5.1 (Deutsch), DD 5.1 (Polnisch)
Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Polnisch
Regionalcode: A, B, C
Bildformat: 2,35:1 (1080p)
Produktion: 2016
Erschienen: 04.05.2017
Vertrieb: Buena Vista Home Entertainment
Preis: 20€

Film:
Wie kamen die Rebellen eigentlich an die Pläne des Todesstern und warum besaß dieser solch einen wunden Punkt? Diese Frage brennt Fans wohl schon seit 1977 unter den Nägeln und wird nun endlich beantwortet. Alles dreht sich dabei um Jyn Erso, welche die Tochter des wohl wichtigsten Konstrukteur des Planetenkiller ist. Nach etwas hin und her mit einem übergelaufenen imperialen Piloten und dem radikalisierten Rebellenführer Saw Gerrera macht sich Jyn zusammen mit Cassian Andor und ein paar freiwilligen auf die Socken die Pläne des Todesstern zu finden und zu klauen. Zwar ist der Einstieg aufgrund von Planeten Hopping etwas holprig, doch sind erst mal alle Charaktere an Bord, fängt der Spaß an.

 

Während "Epsiode VII" wie bereits angesprochen wenig neues zum Star Wars Universum beigetragen hat, erweitert “Rogue One” das Universum sinnvoll und spannend. Denn obwohl wir wissen wie die Sache ausgeht, sieht man hier zum ersten mal wie aussichtslos die Aktion letztendlich war. Dabei verzichtete man größtenteils auf bekannte Figuren und vor allem auch auf eine übermäßig hohe Präsenz der Macht. Ganz nebenbei setzte man auf eine weibliche Hauptrolle und ordentlich Krieg in den Sternen. Überhaupt ist “Rogue One” ein waschechter Kriegsfilm geworden und wurde mit wenig Humor, dafür aber düsterer als bisherige Star Wars Filme inszeniert. Hier sterben auf beiden Seiten die Leute wie die Fliegen und es ist kein Jedi in der Nähe, der gekonnt mit dem Lichtschwert rumfuchtelt, um Laserschüsse abzuwehren. Die FSK 12 Freigabe ist da schon grenzwertig und wohl nur gerechtfertigt, da kein Blut spritzt oder Körperteile herumfliegen. Das Team hinter dem Regisseur Gareth Edwards (“Godzilla”) und den Autoren Chris Weitz und Tony Gilroy gingen also nicht auf Nummer sicher sondern spielten auf Risiko. Es ist erstaunlich, wie Edwards dieses Drehbuch bei Disney durchbekommen hat.

 

Im Gegensatz zum “Das Erwachen der Macht” kommt die an sich simple Geschichte überraschend komplex daher. Vor allem die Geschichte um die Familie Erso und die Entwicklung von Jyn wurden gekonnt und glaubhaft inszeniert. Aber auch die anderen Darsteller machen ihre Sache glaubhaft, bis auf Forest Whitaker, der mit seinem Overacting etwas aus der Reihe fällt. Für etwas Auflockerung sorgt zudem der umprogrammierte Druide K-2SO mit seinen trockenen One-Linern, der eine willkommene und nötige Abwechslung zu C3-PO ist. Ebenfalls auflockernd sind die Dialoge zwischen dem blinden Chirrut Imwe (Donnie Yen) und Baze Malbus (Jiang Wen). Kritik muss sich Edwards aber an der Auferstehung von Peter Cushing alias Grand Moff Tarkin gefallen lassen. Der Gedanke ist ja ganz nett, den 1994 verstorbenen Peter Crushing nochmals auf der Leinwand zu sehen, doch ist die CGI Auferstehung technisch dermaßen misslungen, dass es einen förmlich aus dem Film zieht! Die Mimik ist einfach extrem künstlich und eine ähnlich aussehende Neubesetzung wäre der bessere Weg gewesen. Schön dagegen das Wiedersehen mit einigen Darstellern und Charakteren, welche schon 1977 oder später mit dabei waren. Sein es bekannte Druiden, X-Wing Piloten (mittels unbenutzter Footage von damals) oder auch Ponda Baba und Dr. Evazan.

Wie bereits erwähnt, bietet “Rogue One” ordentlich Krieg, welcher cineastisch grandios zelebriert wird. Nach kleineren, doch ebenfalls toll und spannend inszenierten Kämpfen, mündet der Film in einer unglaublichen Schlacht auf Scarif wo es oben wie unten ordentlich zur Sache geht. Die Schlacht ist mit das Beste, was es bisher in einem Star Wars Film zu sehen gab. Hinzu kommt eine grandiose Soundkulisse, welche das bildliche perfekt untermalt. Neben der ausufernden Schlacht, gibt es allerdings noch eine kleine feine Actionszene mit Darth Vader, welche dermaßen eindrucksvoll und beängstigend daherkommt, dass man wahrlich sprachlos ist. So kompromisslos hat man Vader noch nicht gesehen.

 

Bild:
Optisch ist der Film eine Wucht, welche technisch referenzwürdig auf Blu-ray gepresst wurde. Die Schärfe ist atemberaubend und geizt nicht mit Details. Egal ob auf dem düsteren und verregneten Planeten Eadu oder dem tropischen “Paradies” Scarif überzeugt auch das Kontrastverhältnis durchgängig und ohne Anzeichen von Schwäche. Hinzu kommen kräftige und realistische Farben. 

Ton:
Wie so oft, liegt der deutsche Mix “nur” in dts-HD MA 5.1 auf der Disc, was sich aber letztendlich nicht als große Schwäche entpuppt. Egal ob die Laser von einem zum anderen Lautsprecher quer durch den Raum pfeifen, die Raumgleiter im typischen Star Wars Sound durch den Raum fliegen, ein Planet mittels Todesstern fast pulverisiert wird oder die AT-AT das Wohnzimmer zum Beben bringt. Der Sound ist immer direktional und kräftig, ohne dass die Dialoge im Actiongewitter verloren gehen.

Bonus:
Die Extras befinden sich ausschließlich auf der zweiten Disc, was heißt, dass es keinen Audiokommentar gibt (gelöschte/erweiterte Szenen gibt es ebenfalls keine). Unter dem Punkt “Die Geschichten hinter Rogue One: A Star Wars Story” befinden sich zehn Features mit einer Laufzeit von nicht ganz 70 Minuten, welche die ganze Entstehungsgeschichte hinter dem Film abdecken und nicht nur Marketing Bla Bla enthält. Abschließend gibt es noch ein paar Hinter den Kulissen Infos und etwas Eigenwerbung.

 

FAZIT:
Für mich war “Das Erwachen der Macht” kein großer Reinfall und ich hatte mehrmals Spaß Sichten des Filmes. Doch zugeben muss ich, dass es wirklich nur ein Aufguss von bekannten Zutaten war. “Rogue One” dagegen zeigt Mut und ist dabei der klar bessere Star Wars Film. Schmutzig, dreckig, konsequent, anschauen!

Bild - 10/10
Ton - 9/10
Bonus - 5/10
Film – 9/10

[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Buena Vista Home Entertainment zur Verfügung gestellt]

[Review verfasst von Shagy]

Diskutiert darüber im Forum.

 

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