Shaun das Schaf - Der Film
Shaun begann seine Karriere 1996 mit dem Wallace & Gromit Kurzfilm “Unter Schafen” und kassierte dabei sogar den Oscar. Es dauerte dann aber noch 11 Jahre, bevor das putzige Schäfchen seine eigene Serie bekam und zum Dauerrenner wurde. In den je nur sieben Minuten langen Episoden gab es dann Slapstick vom Feinsten und man parodierte nebenbei allerhand popkulturelle Ereignisse und Filme. Innerhalb der sieben Minuten funktioniert dies alles perfekt, doch wie schaut es bei 82 Minuten aus? Dies klären wir in den folgenden Zeilen.
Originaltitel: Shaun the Sheep Movie Regie: Mark Burton, Richard Starzack Darsteller: Shaun, Blitzer, Shirley, Timmy, Farmer Laufzeit: 82 FSK: 0 Ton: dts-HD Master Audio 5.1 Untertitel: keine Regionalcode: B Bildformat: 1,85:1 (1080p) Produktion: 2015 Erschienen: 27.08.2015 Vertrieb: Studio Canal Preis: 15€
Film: Shaun hat mal wieder Lust auf einen freien Tag, da ihn und seinen Freunden der ewige Trott langweilt. Leider geht der Schabernack dieses Mal aber gründlich in die Hose und der Farmer wird in einem Wohnwagen in die Große Stadt verfrachtet. Mit einem schlechten Gewissen begibt sich nun Shaun (unfreiwillig stoßen seine Freunde Timmy mit Mutter und Shirley später noch hinzu) in die Große Stadt um den Farmer zurück zu holen. Allerdings muss Shaun feststellen, dass der Farmer einen Gedächtnisverlust erlitten hat und nun als Friseur “Mr X” den Leuten einen Hipster Schnitt auf den Kopf zaubert. Des Weiteren ist den Schäfchen noch ein fieser Tierfänger auf den Fersen und Hund Blitzer hat auch noch mit allerhand Problemen zu kämpfen.
Shaun das Schaf ist ein Phänomen und lässt sprachliche Grenzen dank Stummfilmkonzept weit hinter sich. Auch kommt es bei weitem nicht so britisch wie Wallace & Gromit daher. Zum Glück hat man das Stummfilmkonzept auch im Film beibehalten, was sicher zu einigen inszenatorischen Problemen führte. Des Weiteren haben Schäfchen nun mal keine richtigen Gesichter, geschweige denn ausdrucksstarke Gliedmassen. Letztendlich muss man aber den Hut vor den Machern ziehen, da alles sehr gut funktioniert. Immerhin gibt es genug andere Beispiele, wo Serien mehr schlecht als recht auf Filmniveau aufgeblasen wurden.
Zwar wurde Shaun das Schaf episodenhaft inszeniert, doch ganz gut zusammengesetzt und kommt bis auf die Szene im Restaurant ohne Längen oder Abnutzungserscheinungen aus. Dadurch, dass der Film ohne Dialoge auskommt behalf man sich zudem mit einem schönen Kniff, um die Story etwas zu begleiten. So bringen auch immer mal wieder ein paar Songs die Story voran. Dennoch kommt Shaun das Schaf nicht gänzlich ohne Kritik aus. Da der Film ähnlich wie die Serie konzipiert und inszeniert wurde, bleiben emotionale Höhepunkte ziemlich auf der Strecke. Auch eine Weiterentwicklung der Charaktere gibt es nicht und ein paar mehr popkulturelle Gags wären ebenfalls nicht schlecht gewesen, um auch die Erwachsenen etwas mehr bei der Stange zu halten.
Bild: Technisch gibt es hier keine große Kritik. Die Schärfe ist auf einem hohem Niveau und man sieht die tolle Struktur der Latexfiguren. Zudem ist der Kontrast dank perfekter Ausleuchtung der Szenen hervorragend!
Ton: Dem Film entsprechend darf man hier kein Feuerwerk für die Ohren erwarten, doch ist alles technisch ohne Beanstandung. Die Effekte sind gut abgemischt und räumlich auf die Boxen verteilt. In der Stadt und auf der Farm gibt es zudem genügend Hintergrundgeräusche um die Szenen lebendiger zu gestalten.
Bonus: Auf die Disc haben es neben einem lustigen 12-minütigen Making of (wo alle Aspekte der Produktion im Schnelldurchlauf abgehandelt werden) auch noch drei kurze Features (Macher, Figuren, Hinter den Kulissen) geschafft. Die Einblicke sind hierbei zwar interessant, aber auch viel zu kurz geraten. Dabei hätte sich bei solch einer Produktion mehr Hintergrundinformationen angeboten. Abgerundet wird alles durch die Musikvideos von Tim Bendzko (Laut & bunt) und Tom Wheeler (Feels like summer) sowie dem Trailer und etwas Eigenwerbung. Alles in allem etwas verschenktes Potenzial (ein neuer Kurzfilm wäre noch schön gewesen).
FAZIT: Die filmische Umsetzung der sieben Minuten Episoden ist innerhalb der Möglichkeiten fast perfekt gelungen und es gibt nicht viel zu meckern. Bis auf die Szene im Restaurant gab es auch keinerlei Längen und wir wurden hervorragend unterhalten. Shaun das Schaf Fans werden somit voll auf ihre Kosten kommen. Zudem beweist der Film, dass auch heutzutage noch abendfüllende Stummfilme ihre Daseinsberechtigung haben!
Bild - 10/10 Ton - 9/10 Bonus - 5/10 Film – 8/10
[Diese Blu-ray wurde uns freundlicherweise von Studio Canal zur Verfügung gestellt]
[Review verfasst von Shagy]
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