A chinese tall story - Avant Gard Edition
Ich kaufe ja oft DVD’s, welche zwar eine hübsche Verpackung haben, der Film allerdings dazu Mist ist (wie z.B. „The Twins Effect II“), oder ich eigentlich überhaupt nichts über den Film weis. Bei „A chinese tall story“ war letzteres der Fall und ich tätigte den Blindkauf nur aufgrund der herrlichen Verpackung. Das einzige was ich wusste war, dass es sich hierbei um einen Fantasy Film handelt. Und was für einen ...
Originaltitel: Ching din dai sing Regie: Jeff Lau Darsteller: Nicholas Tse, Charlene Choi, Fan Bing-bing, Kenny Kwan Laufzeit: 103 FSK: Cat IIA Ton: Kantonesisch (DD 5.1, DTS 5.1), Mandarin (DD 5.1), Kommentar (DD 2.0 Surround) Untertitel: Englisch, Chinesisch (vereinfacht), traditionell), Audiokommentar Regionalcode: 3 Bildformat: 1,78:1 (anamorph / 16:9) TV-Norm: NTSC Produktion: 2005 Erschienen: 10.02.2006 Vertrieb: Joy Sales Preis: 25€ (LE) Film: Was euch hier erwartet, ist einfach nur zu abgefahren. So dachte ich echt den ganzen Film über wtf?! Zu Begin des Filmes seht ihr eine Festung, welche von Bösen Mächten angegriffen wird. Warum und weshalb, erfahrt ihr dabei jedoch nicht. Im Grunde geht es um den Mönch Tripitaka (Nicholas Tse) und seine Schüler, die die Festung verteidigen wollen. Da die Schüler aber nicht wollen, dass ihr Meister zu Schaden kommt, wickelt ihn ein Schüler einfach in einen Spinnennetz ein und schmeißt ihn weit weg (???). Nun fliegt er halt weit weg und landet bei Echsenmenschen (???), wobei es dort sogar Transsexuelle gibt (???). Diese kommen auf die Idee Tripitaka zu essen, da sie sich davon ewige Jugend erhoffen (???). Damit er nicht abhaut, muss ein kleines hässliches Mädchen (Charlene Choi) auf ihn aufpassen (???). Sie wurde deshalb dazu verpflichtet, weil sie die einzige ist, welche sich noch nie verliebt hat. Wie es der Zufall will, verliebt sie sich aber nun ausgerechnet in Tripitaka (???). So hauen beide ab und machen sich auf eine lange Reise. Immerhin will Tripitaka noch seine Schüler retten! Um dabei den Gefahren, denen sie begegnen, zu trotzen, hat der Mönch einen goldenen Zauberstab bei sich, der sich in allerlei Sachen verwandeln kann (???). So muss man nur „I love you for 10.000 years!“ sagen und schon verwandelt sich der Stab in ein Boot (???), ein Flugzeug (???), einen Mecha (???) und sogar in ein Stück Hühnchenbraten (???). Einfach nur krank! Und es geht völlig krank weiter. So gibt es natürlich auch noch Außerirdische, welche in Power Rangers Kostümen rumspringen und eine Frau, die behauptet, der Vorfahre von allem zu sein. Dabei zieht sie ständig an einer Kippe (???). Zwischendurch darf unser Tripitaka noch in einem Spider-Man Kostüm rumspringen, wo er versucht Spinnennetze zu verschießen (???). Was nun aus den Schülern, Tripitaka und dem hässlichen Mädchen wird, verrat ich jetzt natürlich nicht ...
Schon der Anfang ist richtig abgedreht. Unser Mönch wird mit einer bunten Tanzeinlage Marke Bollywood empfangen, aber während der Zeremonie tauchen die bösen Monster auf. Einer seiner Schüler ruft nun tausender kleiner Kindermönche herbei und kämpft gegen die bösen Mächte. Um der Lage her zu werden, verwandelt sich der goldene Zauberstab schon einmal in eine riesige Fliegenklatsche (???). Hier wartet zudem auch eine recht stylische Explosion auf euch und ein heftiger Kampf in den Bergen. Auch die Szene wo Tripitaka mit einem Spider-Man Kostüm rumspringt, ist doch schon fast zu sick geraten. Es jedoch erwähnt, das man schon eine gewisse Fan von Hongkong typischen Humor sein sollte, ansonsten könnten findet man den Film wohl zu abgefahren. So rechten Sinn ergibt der Film jedoch nicht wirklich. Es wurde einfach alles in einen riesigen Topf geworfen, ordentlich umgerührt und am Ende schaut alles wie ein Final Fantasy Spiel auf lustig aus. Überhaupt erinnert auch der ganze Stil des Films an ein typisches japano Rollenspiel. Das liegt wahrscheinlich auch an den Computereffekten, welche von arg billig bis hin zu spektakulär reichen. Wenn man sich die üblichen Hongkong Filme allerdings anschaut, schauen die CGI letztendlich doch recht ordentlich aus und stellen zum Beispiel „The Myth“ in den Schatten. Die Action wurde zudem teilweise fabelhaft und richtig dick inszeniert, während es noch viele schöne Kameraeinstellungen und Schnitte gibt. So lernen einige Schwenks den großen und ernsten Produktionen fast das Fürchten und die Sets und das Bild sind herrlich bunt geraten. Neben der gelungen Action und den witzigen Szenen hat es mir vor allem der Soundtrack angetan. So komponierte Haus und Hof Komponist von Takeshi Kitano, nämlich Joe Hisaishi, einen hervorragenden Score. Der Score bietet alles was ein solcher Film benötigt. Von ruhigen bis hin zu aufwühlenden Kompositionen ist alles dabei und klingt dabei wirklich toll.
In Sachen Schauspielkunst gibt es zwar nichts überweltigendes zu sehen, doch alle haben sichtlich Spaß an der Sache. Charlene Choi spielt hier ja ein hässliches Entlein und muss daher etwas mehr können, als nur gut auszusehen wie noch in den beiden „The Twins Effect“ Filmen. Alle Charaktere versprühen einen liebenswerten Charme und machen aus dem Film ein leichtfüßiges Erlebnis. Übrigens gibt e hier fast keinerlei Martial-Arts Action zu bestaunen! Das aber nur am Rande, da ich keine vermisst habe.
Bild: Wie von einer guten Hongkong DVD gewohnt, kommt das Bild sehr gut daher. Größere Rauschmuster gibt es ebenso wenig wie Verschmutzungen. Die Farben sind dabei wunderschön prächtig und knallig. Leider ist das Bild ab und an etwas zu verwaschen und lässt daher ein paar Details verschwinden. Ton: Wenn es auf dem Bildschirm kracht, kracht es hier auch ordentlich aus den Boxen! Zu bemängeln gab es beim Ton fast nichts und alles ist technisch sehr gut. Der Soundtrack ist wie erwähnt auch ein Ohrenschmaus und dringt wunderschön aus den Boxen direkt ins Ohr.
Bonus: Eingangs erwähnte ich, dass ich den Film hauptsächlich wegen der Verpackung gekauft habe. So find ich diese wirklich witzig gemacht. Welcher Film kommt den sonst noch in einer Einkaufstüte daher? In dieser befindet sich die DVD als Digipack, welche noch in einem silbrig glänzenden Schuber steckt, ein Tischkalender und ein Mauspad mit auswechselbaren Motiven. Wirklich hübsch aufgemacht das ganze. Auf der Bonus DVD an sich, befindet sich neben einigen Trailern zum Film und zwei Audiokommentaren noch ein Musikvideo, Interviews mit den wichtigsten Leuten, Deleted Scenes, Behind the Scenes, einige witzige Outtakes und eine Foto Galerie. Hervorzuheben ist, das dieses mal fast alle Extras mit englischen Untertiteln versehen wurde! So was sieht man ja nicht häufig. Nur der Teaser und ein Interview ist leider nicht untertitelt. Übrigens ist die Avant Garde Edition auf 5.000 Stück limitiert.
FAZIT: „A chinese tall story“ hat mich wirklich mehr als positiv überrascht. Es bietet eine wirklich abgefahrene Erzählung, einen wundervollen Score von Joe Hisaishi und sympathische Darsteller. Zudem gibt es reichliche, und vor allem gute, Gags und ordentlich Krach mit einer tollen Inszenierung. Bei diesen Film kann der Hongkong Fan eigentlich fast nichts falsch machen, da ihm hier ein leichtes und ziemlich sickes Bombast Kino vorgesetzt wird. So werden Blockbuster gemacht. Bild – 8,5/10 Ton - 9/10 Bonus - 7/10 Film - 8/10 [Review verfasst von Shagy]
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