Remaster, ein Wort bei dem sich vielen Spielern die Nackenhaare aufstellen, denn es wird in letzter Zeit eindeutig zu inflationär verwendet. Und so kam es wie es kommen musste, auch die von vielen Spielern gelobte God of War Reihe, rund um einen der beliebtesten Videospielcharakteren namens Kratos, bekam ihr eigenes Remaster. Getroffen hat es dabei den dritten und chronologisch letzten Teil der Reihe. Aber muss das unbedingt was schlechtes sein?
Bergsteigen mit Kratos und seinen Freunden
Aber beginnen wir von vorn. Die Story schließt nahtlos an das Ende von Teil 2 an und bildet damit den Abschluss der Saga. Kratos befindet sich dabei den Olymp zu erklimmen und die Götter von ihrem Thron zu stoßen. Das dies allerdings nicht ohne weiteres möglich ist zeigt uns bereits der Beginn des Spiels – Poseidon Gott des Meeres stellt sich uns in den Weg. Der Kampf zeigt direkt am Anfang bereits aus welchem Holz das Spiel geschnitzt ist.
Im Verlauf der Story werden wir uns aber wohl oder übel auch den restlichen Göttern stellen müssen und bereisen dabei viele Abwechslungsreiche Areale. Mit dem Hades und dem Tartaros seien, an dieser Stelle, nur zwei opulente Vertreter genannt. Im weiteren Verlauf werden wir aber auch auf die verschiedensten Kreaturen treffen, egal ob Minotauren, Zyklopen, Skorpione und viele mehr. Die Gegnerfülle weiß jedenfalls zu bestechen
Hack‘ n….ach scheiß drauf, einfach Kaputthauen.
Gameplaytechnisch bewegen wir uns mit GoW 3 im Serientypischen Hack ’n’ Slash Genre. Gegner werden wahlweise geschnetzelt, geköpft, zerrissen, oder zertreten. – Definitiv nichts für zarte Gemüter! Spätestens wenn man aber wie ein Kreisel durch eine Masse an Soldaten fegt, hat man Blut geleckt und möchte einfach alles Kaputthauen. Als Waffe benutzen wir dabei wahlweise eine von vier verschiedenen Hauptwaffen, welche man im Verlauf der Story freischaltet.
Diese werden per Steuerkreuz ausgewählt und verfügen je über einen speziellen Zauber, welche sich über R2 aktivieren lassen und in brenzligen Situationen für Ordnung schaffen. Zusätzlich steht uns noch eine fünfte Waffe zur Verfügung, welche sich aber nur durch das Aufladen einer Wutleiste aktivieren lässt und somit eher selten den Einsatz findet. Ein wichtiger Bestandteil der God of War Reihe sind seit jeher die Quicktime Events. Sobald ein Gegner einiges an Treffern einstecken musste, erscheint über seinem Kopf ein Kreis Symbol, welches signalisiert dass ihr diesen Gegner durch eine Tastenkombination brutal richten könnt. Euer Schaden soll es nicht sein und so werdet ihr für solche Aktionen zumeist mit extra Orbs vergütet. Diese Orbs existieren in drei verschiedenen Farben, Rot, Blau und Grün. Rote Orbs sind die Währung im Spiel, damit könnt ihr neue Upgrades für eure Waffen freischalten und die Waffen allgemein verstärken, blaue Orbs stellen eure Magie wieder her und grüne Orbs füllen eure Lebensenergie wieder auf. Aber es ist nicht alles Gold was glänzt... So gibt es im Spiel immer mal wieder nervige Flugpassagen, die dank der miesen Steuerung eher frusten. Auch die Kamera reagiert oft zickig, oder ist schlicht schlecht positioniert, was gern einmal zu unfreiwilligen Toden führt. Leider gibt es keine Möglichkeit da manuell nachzuhelfen.
Give me 60 FPS, or give me Death
Kommen wir doch aber mal zur technischen Seite, der eigentlichen Neuerung eines Remasters. Das Spiel läuft nun in 1080, statt in 720p. Dazu gesellen sich absolut solide 60FPS. Beleuchtung und Wasseranimationen wurden ebenso auf PS4 Niveau getrimmt, die Texturen des Spiels blieben hingegen unberührt. Zwar sieht das Spiel freilich nicht schlecht aus, aber seine PS3 Herkunft kann wohl niemand leugnen. Aber man muss sagen die Effekte des Spiels sind nach wie vor State of the Art. Es sieht einfach fantastisch gut aus, wenn Kratos Klingen über den Boden Peitschen. Es mag keine völlige Neuauflage sein, aber es ist durchaus ein sehr guter Port, welcher auch in 2015 noch einen sehr wertigen Eindruck macht und von seiner Opulenz nichts vermissen lässt.
FAZIT:
Aber reichen die technischen Verbesserungen, um einen Neukauf zu rechtfertigen? Nun ja, wir haben hier am Ende immer noch das gleiche God of War 3 wie schon seit 2010. 1080p stehen Kratos zwar verdammt gut und 60FPS sorgen für ein stets flüssiges Erlebnis, aber bis auf einen soliden Fotomodus halten sich die Änderungen in Grenzen. Schön zumindest, dass Sony nicht den vollen Preis dafür verlangt. Ich wurde wieder ca 7-8h vor den Fernseher gefesselt und hatte auch mit dem Remaster eine Menge Spaß, auch wenn dieser Wow Moment fehlt, den ich damals beim ersten Mal hatte. Und um meine Frage von oben wieder aufzugreifen: Ein Remaster muss nicht unbedingt was schlechtes sein, zehn in einem Jahr werden dann aber schon wieder sehr langweilig und da reiht sich God of War halt leider einfach nur ein. Es sticht zu keinem Zeitpunkt speziell heraus, Ich hatte Spaß – definitiv – aber den hätte ich wohl genauso mit der PS3 Version erneut haben können.
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