Wir haben uns eigentlich schon an alljährliche Need for Speed Veröffentlichungen gewöhnt, doch zu unserer Überraschung gab es letztes Jahr kein neues Spiel. Stattdessen haben die Ghost Studios die Zeit bekommen die Serie neu auszurichten, um die Serie endlich wieder zu altem Erfolg zu führen. Dieses Jahr ist es dann soweit und Need for Speed (ohne Untertitel) erscheint und wir durften bereits spielen. Was erwartet uns also für ein Spiel? Erfahrt es in unserem Preview.
Fünf Ikonen sollt ihr sein
Wie schon in The Run möchte man in Need for Speed wieder eine Geschichte erzählen und hat dafür zahlreiche Videosequenzen aufgenommen. Um das ganze aber noch interessanter zu gestalten, hat man sich fünf Ikonen aus der Racing-Szene dazu geholt, die alle ihren eigenen „Tick“ haben. Der eine kümmert sich kaum um die Verkehrsregeln und ein anderer ist ein wahrer Tuning-Freak. So soll jeder Spielstil seine eigene Ikone bekommen, die die Geschichte vorantreibt. Interessant ist, dass obwohl die Sequenzen alle gefilmt wurden, man das eigene aktuelle Fahrzeug öfters in diesen Videos zu Gesicht bekommt und kein Unterschied in der Qualität auffällt. Die Entwickler bezeichnen dies als neuartiges „Vodoo“.
So vielversprechend, bis…
Unsere Demo bestand aus zwei Teilen. Im ersten Teil konnten wir uns ein Fahrzeug aus einer kleinen Auswahl aussuchen und dieses dann nach eigenen Vorlieben individualisieren. Dazu stehen zahlreiche Auspuffe, Spoiler, Scheiben, Außenspiegel, Body Kits und Felgen zur Verfügung. Hier dürfte wirklich jeder Wunsch erfüllt werden. Man kann sogar vordere und hintere Felgen seperat einstellen, was wohl ein neuer Trend ist. Des Weiteren kann man natürlich die Farbe bzw. die Lackierung frei gestaltet und sich vor allem der Performance widmen. Zudem kann bzw. muss man das Handling des Fahrzeugs nach den eigenen Vorlieben einrichten. Je nachdem was man einstellt wird das Fahrzeug eher zum Drifter oder hält sich dank großem Grip auf der Straße. Theoretisch möchten die Entwickler damit den Spielern entweder das etwas arcadigere Gameplay der Vorgänger ermöglichen oder in Richtung Simulation gehen. Ich habe mich für den minimal simulationslästigeren Weg entschieden und damit fühlt sich das Handling wirklich gut an. Das Auto kann gezielt um Kurven gesteuert werden und verhält sich dabei immer nachvollziehbar. Leider hört der Spaß dann beim Driften auf, welches mit einem Zug an der Handbremse ausgelöst wird. In Sekundenbruchteilen bricht das Auto vollkommen aus und verhält sich keinesfalls mehr nachvollziehbar. Wirkliches Driften ist damit kaum mehr möglich und hat selbst mit den arcadigen Vorgängern kaum noch etwas zu tun. Ansonsten gibt es mal wieder eine offene Welt und viele Events, die ma alle über die Welt aufrufen kann. Dank neuen Social Features setzt das Spiel aber eine aktive Internetverbindung voraus, wobei kein Feature vorgestellt wurde, was diesen Schritt rechtfertigte.
Spiel oder Realität?
Kurz vor der Gamescom tauchten Bilder auf, die das Spiel bzw. die Engine mit der Realität verglichen. Es sollte gezeigt werden, dass das Spiel der neue Grafikkönig im Rennspielgenre ist, wovon man auf der Gamescom wenig sah. Das Spiel lief zwar auf dem PC, hatte mit den Bildern oder Trailern recht wenig zu tun. Es lief zwar flüssig und war frei von technischen Fehlern, jedoch gab es einen merkwürdigen Grafikfilter, der das Spiel deutlich schlechter aussehen ließ. Reflexionen kamen weniger zum Vorschein und alles wirkte etwas trübe. Musikalisch gibt es natürlich vertonte Filmsequenzen, unterschiedliche Tracks aus allen Musikgenres und durchaus nett anzuhörende Motoren.
FAZIT:
Im ersten Moment war ich von Need for Speed wirklich angetan. Die Individualisierungsmöglichkeiten sind verrückt groß und ich bin schon auf die Kreationen der Community gespannt. Selbst das Handling fühlte sich im ersten Moment sehr gut an und erinnerte mich an frühe Need for Speed Tage. Doch dann kam das Driften und jeglicher Spielspaß ging verloren. Es fühlt sich einfach falsch an und dürfte langfristig für viel Frust sorgen, da diverse Driftvarianten in Events zentraler Bestandteil des Spiels sind. Doch wenn dieses Problem noch ausgemerzt wird, könnte Need for Speed endlich wieder zu alter Stärke finden.
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