„Bloodborne“ ist das neueste Spiel vom Demon Souls Vater Hidetaka Miyazaki und ist auf der Gamescom das erste Mal spielbar. Wir haben uns die Möglichkeit natürlich nicht entgehen lassen und zudem noch eine Präsentation der Entwickler besucht. Wie unser Eindruck dabei ausfällt, erfahrt ihr in dem Preview.
Fight!
Wie die Entwickler in der Präsentation verrieten, basiert das Spiel auf drei Grundpfeilern. Einer davon ist „Das Erkunden des Unbekannten“, der zweite der Kampf und zuletzt kommt eine einzigartige Onlineerfahrung. Während der Präsentation wollte man sich jedoch auf den Kampf konzentrieren und hat dann das neue Regain System vorgestellt. Dieses System sorgt dafür, dass ihr euch in aussichtslos erscheinenden Kämpfen noch zurück kämpfen könnt. Denn wenn ihr in einem Kampf Schaden erleidet, wird dieser nicht direkt von der Lebensleiste abgezogen. Zuerst wird ein Teil der Lebensleiste gelb hinterlegt für einen Moment und in diesem Moment hat man Zeit Gegenangriffe zu starten. Hat man Erfolg, kann man sein Leben zurück erkämpfen. Wenn man jedoch mehrere Angriffe hintereinander erleidet, verschwindet ein Teil der Lebensleiste und kann nur durch Heiltränke wiedergeholt werden. Für das Regain Feature ist es übrigens egal welcher Gegner einem Schaden hinzufügt bzw. welchen man anschließend angreift, um sein Leben zurückzuholen. Miyazaki selbst hat für das Feature eine recht philosophische Erklärung gefunden. Denn für ihn stellt die Lebensleiste nicht das Leben, sondern die Hoffnung des Spielers dar. Denn wenn man Treffer erleidet, sinkt die Hoffnung des Spielers und die Verzweiflung wird größer. Dies geht so lange weiter bis man Tod ist und keine Hoffnung mehr vorhanden ist. Durch das Regain System kann man sich jedoch aus der Verzweiflung herauskämpfen und wieder Hoffnung gewinnen, doch noch siegreich aus dem Kampf hervorzugehen. Deswegen betonen die Entwickler auch, dass „Bloodborne“ im Kampf deutlich angriffslustiger daherkommt, als noch Demon/Dark Souls, wo eine gute Verteidigung der Schlüssel zum Sieg war. In „Bloodborne“ muss man dagegen meist ohne Schild auskommen und dann eher gekonnt den Gegner ausweichen und sie selber angreifen. Insgesamt will man das Spiel so etwas zugänglicher für die Spieler machen ohne gleich die Herausforderung komplett zu entfernen. Bei den Waffen und Gegnern gilt in Zukunft immer noch „Üben, Üben, Üben“. Denn wie schon das aus den Videos bekannte Soul Cleaver, haben alle Waffen mehrere Modi zwischen denen man im Kampf hin- und herschalten kann, sodass man pro Waffe bis zu drei Modesets nutzen kann. So kann man beispielsweise eine Axt entweder als flinke einhändige Axt nutzen oder aber an einem Stab als schwerfällige Langaxt, die dann wiederum großen Schaden im Fernkampf anrichten kann. Bei den Gegnern ist auch Vorsicht gefragt, denn jeder hat seine eigenen Schwachpunkte. Als Beispiel wurden Gegner vorgestellt, die an alte Hexen erinnerten und sehr gefährlich waren. Wenn man es jedoch geschafft hat sich hinter sie zu stellen, bekamen die Hexen einen Hexenschuss und waren für kurze Zeit sehr verwundbar. Diese Schwachstellen gilt es bei den Gegnern zu entdecken und dank vieler Waffen und der Movesets kann jeder seine eigenen Taktiken entwickeln. In unserer kurzen Anspielsession konnte das alles auch ausprobiert werden und die Kämpfe waren trotz des niedrigen Schwierigkeitsgrades (war Absicht der Entwickler für die Demo) noch recht herausfordernd und man konnte gut das Soul Cleaver und die Axt testen.
Zur Story selbst wurden übrigens keine Worte verloren, aber man hat immerhin etwas über den Erzählstil gesagt. Dieser soll sich an Demon Souls orientieren, wodurch man nicht an der Hand geführt wird im Storytelling, sondern jeder selbst die Geschichte durch Dokumente und ähnliches erfährt und sich so seine eigene Erfahrung bildet.
Endlich stabil!
Auf der E3 durfte die Presse ebenfalls eine Version des Spiels sehen, jedoch gab es da einigen Berichten nach noch heftige Probleme mit der Bildrate. Diese Probleme konnten aber glücklicherweise nahezu komplett beseitigt werden, sodass „Bloodborne“ bis auf wenige Ausnahmen ständig flüssig läuft und dabei auch noch toll aussieht. Denn abseits von Kantenflimmern war das Bild unglaublich sauber und nahezu frei von Aliasing, Tearing und anderen Problemen. Die Welt selbst ist dabei toll designed mit großer Weitsicht und einer sehr dichten Atmosphäre, die etwas gruselig angehaucht ist. Jedoch betonten die Entwickler, dass „Bloodborne“ definitiv kein Horrorspiel sei und man hier einfach nur eine gewisse Stimmung rüberbringen möchte, was wunderbar funktioniert.
FAZIT:
Nachdem „Bloodborne“ vor gut zwei Monaten noch quasi unspielbar war, hat das Spiel riesige Schritte nach vorn gemacht und macht nun einen tollen Eindruck und das nicht nur grafisch. Das Gameplay weiß mit dem neuen Regain System zu gefallen und erinnert trotz aller Änderungen immer noch an die Tiefe aus Demon oder Dark Souls und wird die Fans auch sicher zufriedenstellen. Eigentlich nicht sehr überraschend, da an „Bloodborne“ Miyazaki mit seinem Team wieder höchstpersönlich daran arbeitet, nachdem Dark Souls 2 von einem anderen Team entwickelt wurde. Wer also Demon und Dark Souls mochte, wird hier wieder seinen Spaß haben.
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