Kennt noch jemand diese langen Klebehänden, welche es früher in den diversen Yps und Micky Maus Hefte gab? Wenn ja, wie wäre es wenn so eine Klebehand direkt aus eurem Kopf kommen würde und es euch erlaubt Gedanken zu lesen? Unseren Held des Spieles wurde dieses „Glück“ zu teil und ihr könnt mit ihm in die surreale Welt von „Stick It to the Man!“ abtauchen.
Adventure Time with Ray and Ted
Ray ist ein normaler Typ, der seinen Job als Helm Tester liebt und mit Arlene seine große Liebe gefunden hat. Was will man mehr? Vielleicht ein Objekt das aus einen Flugzeug fällt und dem Helmtester ironischer Weise auf dem Kopf trifft? Nach einem kurzen Krankenhausaufenthalt, es gab da Probleme mit der Krankenversicherung, wurde er entlassen, doch irgendwas stimmt nicht. Stimmen, überall diese Stimmen und als schlussendlich eine riesige violette Hand aus seinem Kopf heraus kommt, muss Ray feststellen das sein Leben wohl nicht mehr so unspektakulär ist. Diese Hand eröffnet ihm die Möglichkeit, Gedanken zu lesen und auch Menschen mit Hilfe von Objekten diese Gedanken wieder einzupflanzen, eine Art „Inception“ also. Hört sich alles gut an, doch als seltsame Typen in Anzügen Jagd auf Ray machen, beginnt er seine neue Fähigkeit zu hassen, besonders nachdem seine große Liebe in Gefahr ist. Als wäre das nicht schlimm genug, hat er ständig das Gefühl, als würde jemand in seinen Kopf sitzen.
Die Handlung wird in verschiedenen Episoden erzählt und findet immer in einer eigenen Szenerie statt. In diesen Levels wird Ray vor diversen Aufgaben gestellt und trifft immer wieder auf neue Figuren. Hier kommt das Geschickt von „Adventure Time“ Autor Ryan North ins Spiel. North verleiht jedem Charakter seine eigene Persönlichkeit und gab ihnen die passenden Dialoge mit auf den Weg. Diese Gespräche sind übrigens nicht gerade kurz und erzählen oft die Schicksale der Menschen, wie sie in ihre Situation gekommen sind. So trifft man im Lauf seiner Reise auf einen verliebter Selbstmörder, der sich über seine schlechten Szene beklagt, eine Möwe die ihren Job als Plagegeist liebt und eine Krankenschwester, die eine heimliche Liebe zu einen Zombie hat (ihre Eltern sind natürlich nicht damit einverstanden). Die Dialoge sprühen nur so vor Charme und Witz und nehmen die Spielwelt wie auch die reale Welt herrlich aufs Korn. Dadurch wird dieser surreale Trip zu einem unterhaltsamen Erlebnis.
Kleb ihm Eine!
Kernelement des Spieles ist das Gedankenlesen. Beinahe jeder Charakter hat ein Bedürfnis, was erfüllt werden muss. Dies geschieht in dem ihr bestimmte Reaktionen in der realen Welt auslöst und Objekte aus der Umgebung oder aus den Gedanken entnehmt. Ein kleines Bespiel: Um an den fiesen Ganoven voreizukommen, müsst ihr den kleinen Hund mit Zähnen ausstatten, welche man von einem Haustierkrokodil bekommt, was wiederum erst mit einem bestimmten Objekt angelockt werden muss. Auf diese Art werden die meisten Probleme in der Welt gelöst. Dank der Klebehand und dem Touchscreen könnt ihr ohne Probleme diese Dinge greifen und Punkt genau platzieren. Damit man es dem Spieler leichter macht, kann immer nur ein bestimmtes Objekt auf einen vordefinierten Punkt gesetzt werden. Das ist auch der größte Kritikpunkt des Spiels. Nur im letzten Level darf man Sachen auf unterschiedlichen Objekten platzieren. Neben diesem Puzzlespiel, sind auch die Sprungkünste gefragt. Ray wird in manchen Levels gejagt. Durch Sprünge auf Plattformen kann man seinen Verfolgern entkommen. Diese Passagen lockern die Rätselei auf und sorgen für Abwechslung.
Eine Welt aus Pappe
Grafisch präsentiert sich die Spielwelt in 2D und verfügt über verschiedene Ebenen im Hintergrund. Figuren und Objekte wirken als wären sie aus Papier und auf Karton geklebt. Diese surreale Welt erweckt den Eindruck als würde sie aus Comicheften und Zeichentrickserien den späten 90ern und frühen 2000 stammen. Figuren und Objekte sind völlig übertreiben dargestellt und oft künstlerisch „verunstaltet“. Diese Darstellung trägt wunderbar zu dieser skurrilen Geschichte bei. Tontechnisch gibt es eine der besten (englischen) Synchronisationen, die selbst so manchen Blockbuster neidisch auf diesen PSN- Titel blicken lässt. Jede gesprochene Zeile, jedes gedachte Wort wurde exzellent vertont und rundet somit die witzige Präsentation perfekt ab. Auch technisch macht das Spiel kaum Zicken. Einzig die langen Ladezeiten beim Start des Spieles, vereinzelt auftretende Tonprobleme und 2-3 unvorhersehbare Spieleabstürze verwässern etwas den guten Gesamteindruck. Dank des guten Speichersystems ist der letzte Kritikpunkt jedoch leicht zu schlucken.
FAZIT:
„Stick It to the Man!” Bietet einen hohen Unterhaltungswert durch gelungen Dialoge und großartige Präsentation. Bei der Spielmechanik hätten die Entwickler den Spieler mehr fordern können, denn die gestellten Aufgaben sind im Schnitt viel zu leicht. Das Schwierigste ist es, ein bestimmtes Objekt zu finden, wenn es irgendwo im Hintergrund angebracht ist und nicht visuell hervorgehoben. Je nachdem ob man Freude an den Dialogen findet, kann man von einer Spielzeit von 3-5 Stunden ausgehen. Einen Wiederspielwert gibt es kaum, da man alle Trophäen beim ersten Durchgang freischalten kann. Trotz dieser kleinen Makel ist „Stick It to the Man!“ eine weiterreiche Bereicherung im PSN und dank Cross-Buy kann man das Spiel für PS3 und PSV.
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