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Pro Evolution Soccer 2014
21. Oktober 2013

Es gibt einiges gut zu machen im Hause Konami. Insbesondere wenn es um die Pro Evolution Soccer Reihe geht, die bereits seit Jahren den glorreichen Zeiten der PS2 Ära hinterherläuft. Darüber hinaus sonnt sich EAs FIFA Serie noch immer auf dem Gipfel des Fussball-Genre. Doch dieses Jahr soll alles anders werden. Woher der frische Mut? Ganz einfach: Mit Kojimas Fox Engine möchte man die Serie auf ein neues Level hieven. Ob dies geklappt hat, erfahrt ihr in unserem neuesten Review.

Anpfiff zur neuen Saison

Ich muss zugeben, dass mich bereits das Starten des Spiels ein wenig auf die Palme gebracht hat, da man zunächst einmal mit einer ganzen Reihe von Fragen und Info Pop-Ups bombardiert wird. Was ist dein Lieblingsverein, wer ist dein Lieblingsspieler, welche Steuerungsart gefällt dir am besten? Die Liste könnte so weiter gehen. Unübertrefflich ist jedoch die Frage nach den Unterstützungseinstellungen. Noch bevor man das Spiel gestartet hat, soll ich mich also entscheiden, ob ich entweder auf die altbekannte Steuerung setzen soll oder doch lieber die neue Version benutzen möchte? Wäre es nicht sinnvoller, dies am Ende eines Tutorials zur Auswahl zu stellen? Unglücklicherweise ist dies nicht der Fall. Die Einblendung eines Tutorial Pop-Ups folgt leider erst im Hauptmenü. Und bis man dort angekommen ist, ist einem die Lust und Laune nach Tutorial sehr schnell vergangen. Eigentlich schade, denn wenn man etwas loben kann, ist es der hervorragende Trainingsmodus, der einem die neuen Moves nicht nur an Hand von kleinen Videos beibringt, sondern selbige auch praktisch nachspielen lässt. Im Anschluss folgte eine kleine Bewertung, wie gut man sich bei der Ausführung geschlagen hat.

Magerer Spielinnhalt im neuen PES

The Season is Now

Das diesjährige Hauptmenü präsentiert sich überraschend karg. Das Design ist hässlich und nur wenig ansprechend. Die Spielmodi sind in vier Oberkategorien eingeteilt. Während der Inhalt von Freundschaftsspiel und Training selbstredend ist, liegt der interessante Teil in den Bereichen „Welt des Fussballs“ und „Wettbewerb“. Letzterer lässt euch zahlreiche lizenzierte Turniere nachspielen. Während man die Champions League, Europa League oder Copa Libertadores bereits aus den Vorgängern kennt, kann man dieses Jahr erstmalig auch den AFC Cup nachspielen. Dabei handelt es sich um nichts anderes, als die asiatische Champions League.Kern des Spiels sind jedoch die beiden Master League Modi. Worum es geht, ist schnell erklärt: Wie auch in den Teilen zuvor schlüpft man in die Rolle des Team-Managers. In Master League Offline geht es darum im Zuge mehrerer Saisons an die Spitze des Weltfussballs zu klettern. Dabei könnt ihr entweder auf die Originalspieler des jeweiligen Vereine zurückgreifen oder sogar mit einem Team aus Nobodys beginnen, was das Unterfangen natürlich noch etwas schwerer macht. Mit Hilfe von Transfers könnt ihr eure Mannschaft jedoch nach und nach verbessern. Das nötige Kleingeld bekommt man durch erfolgreiche Spiele und Titel. Wer es jedoch interaktiver mag, sollte einen Blick auf die Online Variante der Master League werfen. Das Grundprinzip ähnelt natürlich dem des Offline-Modus. Interessant ist jedoch die Tatsache, dass man ähnlich wie bei FIFAs Ultimate Team gegen Spieler aus der ganzen Welt antritt. Die in den Spielen gewonnenen Punkte kann man anschließend auf dem Transfermarkt für neue Kicker eintauschen. Leider leidet das Spiel zum Teil immer noch unter nervigen Lags, was den Spielspaß etwas in Mitleidenschaft zieht. Alls in allem hat sich im Vergleich zum letzten Jahr jedoch nur wenig verändert. Gleiches gilt übrigens auch für den „Become a Legend“ Modus. Fazit: Business as Usual.

Nur in Bewegung sieht man die neuen Animationen und Physiken

„Das nennt der Abiturient antizipieren“

Was das Gameplay angeht, hat sich Konami dieses Jahr einiges vorgenommen. Insbesondere das neue MASS-System (Motion Animation Stability System) sorgt dafür, dass die Körperlichkeit der Spieler einen deutlich größeren Stellenwert einnimmt. Dies merkt man vor allem in den Zweikämpfen, die nun deutlich anspruchsvoller daherkommen, als noch in den Vorgängern. Gewöhnungsbedürftig ist dabei insbesondere der Einsatz des zweiten Analogstick, der dafür sorgt, dass ihr euch mit Hilfe der Arme gegen die Verfolger zur Wehr setzen könnt. Nervig ist jedoch die Tatsache, dass die gegnerischen Verteidiger meist überdurchschnittlich schnell sind und ein Zweikampf meist unausweichlich ist. Selbst, wenn man eine Rakete, wie Robben in den freien Raum schickt. Die Anwendung des rechten Analogsticks ist also ein notwendiges Übel. Ohne ihn, hat man meist keine Chance. Ich persönlich fand die Nutzung jedoch etwas tressig, da man ohnehin schon auf zahlreiche Tasten achten muss. Damit der Kampf gegen die gegnerischen Abwehrreihen jedoch nicht all zu schwer wird, erlaubt einem das Spiel die Anwendung von zahlreichen Tricks und Finten. Die Ausführung selbiger ist jedoch relativ schwer, was vor allem Casuals abschrecken wird. Pro Evolution Soccer 2014 legt großen Wert auf Präzision und Timing. Während die Trailer noch lebensechten Fussball anpriesen, sieht die Realität leider ein wenig anders aus. So warb man unter anderem mit einem neuen Schusssystem, welches euch freie Kontrolle über die Richtung des Balles gibt. Während die Idee an sich ohne Frage lobenswert ist, bedarf es jedoch zunächst einer langen Eingewöhnungsphase bis man sich an die Neuausrichtung des Analogsticks gewöhnt hat. Wem das Ganze dennoch zu strapaziös wird, kann in den Einstellungen jederzeit auf die klassische Steuerung umschalten. Außerdem fiel mir immer wieder auf, dass viele Pässe meist nicht dort ankamen, wo sie eigentlich hin sollten. Stattdessen wird man immer wieder mit neuen Spielsituationen konfrontiert, die man so eigentlich nicht im Sinn hatte. Hinzu kommen ungeheuer präzise Seitenschiedsrichter, die den Flow des Spiel immer wieder mit schrecklich peniblen Abseitsentscheidungen unterbrechen.

Den sprichwörtlichen Vogel schießen jedoch die Torhüter ab, die eigentlich nur bei Fernschüssen richtig zur Geltung kommen. Sobald man jedoch im Strafraum zum Schuss kommt, ist ein Tor fast unvermeidlich, da die Keeper nur selten mit grandiosen Paraden glänzen können. Insbesondere in Spielen gegen die KI ist man als realer Spieler meist nur zweiter Sieger. Und da hilft auch die neue (und leider sehr träge) Torhüter-Steuerung nicht. Es ist offensichtlich, dass sich Konami vom arcadigen Spielgefühl der Vorgänger entfernen möchte. Und im Ansatz klingen die neuen Gameplay-Additionen auch gar nicht mal so schlecht. Leider gelingt der perfekte Spielzug, der beispielsweise in den Trailer angepriesen wurde, nur sehr selten. Doch wenn er mal funktioniert, sieht man das unter all den Features tatsächlich großes Potential steckt. An dieser Stelle würde ich mir beispielsweise ein etwas direkteres Gameplay wünschen, sowie schlauere KI-Spieler, die wenigstens eine kleine Prise taktische Schulung vorweisen können.

Dank neuer Engine sehen die Spieler viel besser aus, als in FIFA 14

Alles Gut dank Kojima?

Konami bewirbt PES 2014 als das erste Spiel, welches mit Hilfe der neuen Fox Engine entwickelt wurde. Doch ist der Unterschied zum Vorgänger tatsächlich so groß, wie einem erzählt wird? Die Antwort lautet Jein. Am Besten kommt die neue Engine zur Geltung, wenn es um die Physik der Spieler geht. Das Körper- und Laufverhalten wirkt nicht mehr ganz so steif, wie noch beim Vorgänger. Was die allgemeine Grafik angeht, dauerte es nicht all zu lange bis einem die Ernüchterung wieder eingeholt hat. Doch zunächst das Positive: Die Stadien (in der Anzahl zum Vorgänger geschrumpft) wirken ein Tick realistischer und überraschen mit guter und ausgiebiger Stimmung. Die Original nachmodellierten Spieler sehen absolut fantastisch aus und befinden sich locker über denen der FIFA Serie. Das Problem besteht jedoch darin, dass die Anzahl tatsächlich modellierter Spieler relativ überschaubar ist. Angeblich arbeitet Konami derzeit an einen Patch der einen weiteren Batzen an Gesicherten mit sich bringen soll, aber bis dieser erscheint, werden sicherlich noch einige Monate vergehen. Was höchstwahrscheinlich nicht vergehen wird, sind die immer wieder kehrenden Slowdowns, die vor allem beim Einlauf der Mannschaften stark ins Auge fallen. Obs am Alter der PS3 liegt? Oder an der Fox Engine? Man weiß es nicht.

FAZIT:

Ist Pro Evolution Soccer 2014 die langersehnte Rückkehr des Königs? Gewiss nicht! Ist es ein Schritt in die richtige Richtung? Möglicherweise! Konami versucht vieles, um sich so gut, wie möglich von der FIFA Serie zu distanzieren. Manchmal mit Erfolg, oftmals aber auch mit fragwürdigen Design- und Gameplayentscheidungen. Dabei reicht schon ein Blick auf das Hauptmenü, welches in Sachen Optik fast schon einer Frechheit gleicht. Man weiß es echt nicht, was im Hause Konami vor sich geht. Darüber hinaus ist es enttäuschend, dass man weder eine PS4 noch eine VITA Variante angekündigt hat. Vor allem das Fehlen der Next-Gen Version hinterlässt wieder mal einen faden Beigeschmack. Es bleibt nur zu hoffen, dass Konami keine weitere Generation verschläft. Dementsprechend rate ich Fussballbegeisterten Zockern lieber zum Griff nach FIFA.

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Klasse Stadionatmosphäre
  • Fox Engine kann sich durchaus sehen lassen
  • Kommentatoren Duo klingt besser als das Fifa Pendant

Minuspunkte:

  • KI Verhalten recht dümlich
  • Menü Design auf Kreisklassen-Niveau
  • Lizenzen können nicht mit der FIFA Serie mithalten



Infos zum Spiel
NamePro Evolution Soccer 2014
SystemPlayStation 3
PublisherKonami
EntwicklerKonami
GenreSport
USKohne Altersbeschränkung
PEGI3+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 19.09.2013
 24.09.2013
 14.11.2013
Spielerzahl8
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Pro Evolution Soccer 2014
Gameplay
6.5
Atmosphäre
7.5
Grafik
7.5
Sound
6.5
Spielspass
6.5
 

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