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The Last of Us
11. Juni 2013

Mit der Uncharted Serie hat Naughty Dog uns einen der ersten großen Blockbuster auf der PS3 präsentiert und Maßstäbe in Sachen Grafik und Gamedesign gesetzt. Nach drei unglaublich erfolgreichen Spielen hatte man bei Naughty Dog jedoch noch Lust auf etwas neues und so erstand die Idee zu The Last of Us. Wie sich das Spiel nach so vielen Blockbustern im PS3-Lebenszyklus schlägt, erfahrt ihr bei uns.

Die letzte Hoffnung

In The Last of Us steht die Menschheit am Abgrund. Ein Parasit macht aus Menschen seelenlose Monster und selbst 20 Jahre nach dem Ausbruch der Krankheit gibt es kein Gegenmittel und weite Teile der Welt sind verlassen. Menschen leben nur noch in kleineren Gruppierungen, welche vom Militär geführt werden und infizierte Menschen werden eliminiert. In eben dieser Welt lebt Joel, der noch die Welt vor dem Ausbruch kannte und sich nun als Schmuggler durch die Welt schlägt und dabei keinem wirklich folgt, sondern einfach nur versucht über den Tag zu kommen. Denn während des Militär die Kontrolle hält, versucht eine Untergrundgruppierung namens Fireflies die Militärherrschaft zu durchbrechen, um so an Nahrung und andere Rohstoffe zu kommen. Eines Tages wird euer Alltag jedoch über den Haufen geworfen, als ihr den Auftrag erhaltet ein kleines Mädchen namens Ellie aus der Stadt zu schmuggeln. Wieso? Das ist anfangs noch unklar und erst nach einem Zwischenfall wird klar, dass das Mädchen infiziert, aber eben noch nicht mutiert ist und so macht ihr euch auf eine weite Reise, um möglicherweise endlich ein Gegenmittel zu finden, dass den Albtraum beenden kann. Doch auf dem Weg dahin erwartet euch noch die ein oder andere Überraschung...

Ein düsteres Abenteuer für Erwachsene 

Survival Schleichen

Spielerisch erinnert The Last of Us auf den ersten Blick an die Uncharted Spiele. Man steuert Joel aus der dritten Person, hat diverse Waffen zur Verfügung und muss klettern, Rätsel lösen usw. Anstatt das man jedoch wie in Uncharted alle fünf Meter eine kleine Gegnerhorde ausschaltet, muss man in The Last of Us deutlich ruhiger vorgehen. Das liegt zum einen an der deutlich größeren Arealen, welche zum Erkunden einladen und nicht immer den direkten Weg offensichtlich vor die Nase halten, aber auch das der Fokus des Spiels nicht unbedingt auf den Auseinandersetzungen mit den Gegnern oder Infizierten liegt. Das macht sich schon darin bemerkbar, dass eigene Munition stark begrenzt ist und jeder Schuss zählt. Wenn man also mal auf feindselige Gegner trifft, hat man die Wahl sie per Schusswaffen auszuschalten, sich an ihnen vorbeizuschleichen oder einen nach dem anderen leise auszuschalten. Eine der letzten beiden Varianten ist meist die empfehlenswertere, denn im offenen Schusswechsel zieht man nahezu immer den kürzeren. Grund dafür sind wieder mal die offeneren Areale, wodurch Gegner einen gerne mal flankieren oder auch von hinten angreifen.  Rambos werden also wenig Spaß haben, denn hier ist Köpfchen gefragt. Man muss nämlich Laufwege analysieren, Blickwinkel abschätzen und so dann möglichst unbemerkt vorbeikommen. Macht man aber einen Fehler bezahlt man entweder mit dem Leben oder wertvollen Ressourcen. Denn wie schon erwähnt, ist Munition Mangelware und anders als in den meisten Spielen heilt der Charakter nicht automatisch. Einmal getroffen, bleibt man verletzt und muss sich erst mit einem Medipack heilen und das möchte man auch. Nicht nur, weil man danach wieder öfters getroffen werden kann, sondern Verletzungen einen auch in Bewegungen einschränken und man sich langsamer fortbewegt. Glücklicherweise hat man aber diverse Möglichkeiten sich aus kniffligen Situationen zu retten. Beispielsweise kann man Gegner als menschliche Schutzschilde nutzen und schwächere Gegner ganz leicht einschüchtern. Wenn dieser nämlich z.B. keine Schusswaffe hat, werden einige Gegner beim Anblick der eigenen Waffe weglaufen oder sich zumindest ergeben. Das sorgt für viel Spielraum in den Interaktionen mit den Gegnern, wobei sich dies nur menschliche Gegner bezieht. Zombies sind deutlich gefährlicher, denn je nach Art des Zombies kann ein Fehler bereits das Ende bedeuten. Erleichtert wird einem die Interaktion jedoch von einem Feature, womit man Gegner selbst hinter Wänden sehen kann. Das passt leider nicht wirklich ins Spielgeschehen und macht manche Sachen auch unnötig leicht. Glücklicherweise ist dieses Feature optional und wer den besonderen Kick sucht, nutzt das Feature nicht. Der Fokus des liegt aber klar auf dem Erkunden der Umgebung und dem Lösen kleinerer Rätsel und Plattformeinlagen, um neue Rohstoffe oder ähnliches zu finden. Trotzdem sind Kämpfe nicht unvermeidbar, aber eben deutlich langsamer als noch in Uncharted.

Next-Gen? Das Spiel reizt die PS3 nochmal richtig aus
Du bist nicht allein

Dank der Geschichte wird man nahezu die ganze Zeit von einer KI begleitet, wobei die meiste Zeit Ellie an eurer Seite steht. Zum Glück agiert sie völlig selbstständig und das auch sehr intelligent, sodass sie nicht nur ein Klotz am Bein ist, der für diverse Rätsel genutzt wird. Denn Ellie bzw. andere KI-Partner unterstützen euch tatkräftig beim Kampf und dem Erkunden, indem sie euch auf interessante Orte verweisen oder euch mal aus einer brenzligen Situation retten, indem sie euren Angreifer erledigen. Leider sind die KI-Kollegen auch ein Grund, warum man immer mal wieder aus dem Spiel herausgerissen wird. Denn wie schon gesagt, ist man meist besser beraten den Stealth-Weg einzuschlagen und so bemüht man sich unentdeckt zu bleiben. Leider laufen die KI-Kollegen gerne mal ins Sichtfeld der Gegner, was zwar nicht zum Alarm führt, weil die KI-Kollegen für die Gegner unsichtbar sind, aber eben das Spielgefühl stören. So passiert es schon mal, dass man versucht möglichst leise zu sein, um keine Zombies anzulocken und euer Partner euch kurz etwas erzählt.  

Der Lauschmodus ist optional und eher für Schleichanfänger gedacht

Crafting Light

Rohstoffe sind deshalb wichtig, weil man nur so seine Überlebenschancen verbessern kann. Zwar findet man immer mal wieder Bretter, Messer oder ähnliches, welche man zum Kämpfen nutzen kann, aber ein Brett mit Scheren am Ende ist doch deutlich effektiver oder nicht und zudem nutzen sich physische Waffen mit der Zeit ab und so muss man stets für Nachschub sorgen und dann entscheiden, ob man die Rohstoffe lieber für ein Medipack nutzt oder doch eine Waffe verbessert. Ähnlich verhält es sich mit den Skills eines

Naughty Dog: „Bester Multiplayer ever“

Bis kurz vor Release war vom Multiplayer in The Last of Us kaum etwas bekannt. Als dann Naughty Dog auch noch bekannt gab, dass dies laut ihnen der beste Multiplayer seit langem sei, war die Vorfreude entsprechend groß. Doch im Grunde ist der Multiplayer doch relativ 08/15, wenn man denn so will. Denn wenn man es genau nimmt, besteht er aus genau zwei Modi. Einmal dem Überleben, in dem zwei vierer Teams gegeneinander in mehreren Runden antreten. Eine Runde gewinnt man, wenn man alle anderen Spieler des gegnerischen Teams getötet hat. Nach vier gewonnenen Runden ist auch schon Schluss. Der andere Modus ist ähnlich aufgebaut. Hierbei geht es aber nicht um Runden, sondern welches Team als erstes 20 Kills geschafft hat. Das besondere am Multiplayer sind wenn dann überhaupt das drumherum. Denn jeder Spieler erstellt seine eigene Fraktion, die man 12 Wochen am Leben halten muss. Je besser man spielt, desto mehr Leute schließen sich einem an und dementsprechend muss man auch mehr Nahrung während der Spiele sammeln. Die erhält man für gute Aktionen oder das Töten von Gegnern. Wenn man über diese 12 Wochen (im Spiel bestehen diese aus 12x7 Spielen) gut abschneidet, schließen sich immer mehr Leute an oder die Leute verschwinden eben bzw. werden krank oder müssen hungern. Um dieses 12 Wochen Event wird dann eine Minigeschichte aufgebaut, die aber nicht der Rede wert ist. Ansonsten erhält man heutzutage Call of Duty typische Perks, die einen schneller laufen lassen oder ähnliches und einem einen Vorteil im Kampf verschaffen sollen. Im Spiel selbst kann man dann auch wie im Singleplayer Medi-Kits und andere Dinge erstellen, wenn man die entsprechenden Rohstoffe dafür findet. Leider kommt eher selten Spielfreude auf, wenn die Mitspieler nur für sich selbst kämpfen. Spielt man im Team, erhält man ein tolles Spielerlebnis, dass dem Singleplayer in nichts nachsteht. Aber so wird es zur nervlichen Zerreißprobe, da Mitspieler einem nicht helfen oder blind in den Tod laufen.

Der Multiplayermodus greift das Überlebensthema der Kampagne auf

Gänsehaut-Atmosphäre

Atmosphärisch gehört The Last of Us zu den ganz großen des Genres. Die gähnende Leere der absolut verlassenen Gegenden sorgt für Staunen, Bewunderung und Angst gleichzeitig. Denn wo früher Menschen zur Arbeit fuhren, schlängeln sich nun diverse Pflanzen, Häuser drohen Einzubrechen und immer wieder auftauchende Leichen zeugen davon, dass die Gefahr durch die Infizierten allgegenwärtig ist, obwohl man meint sich in einer wunderbar heilen Welt fortzubewegen. Unterstützt wird die Atmosphäre von einer tollen Soundkulisse. Hierbei sollte man aber keine epischen Orchester im Hintergrund erwarten, sondern manchmal einfach gar nichts. Denn während man sich durch die Welt bewegt, hört man meist nichts außer der Natur. Hier mal ein Vogel, dort das Trippeln von Menschen und hier ein Rasseln, dass möglicherweise nur ein Tier war oder eben ein Infizierter. Nur ganz selten wird ein echter Soundtrack eingesetzt, der dann aber die Dramatik der jeweiligen Szene wunderbar einfängt und das auf eine minimale Art und Weise, die ihresgleichen sucht. Leider ist zumindest die deutsche Synchronisation nicht ganz auf einer Höhe mit dem Rest. Vor allem beim ersten Hören könnte man einen kleinen Schock erhalten, weil sie etwas plump wirkt. Man gewöhnt sich zwar daran, aber glücklicherweise bietet The Last of Us an die Sprache und Untertitel separat umzustellen, sodass man problemlos auf die besseren, englischen Stimmen wechseln darf.

Hier ist es wohl für Joel bald aus - The Last of Us ist kein Metzelspiel

Grafik mit Abstrichen und Verbesserungen

Die Uncharted Spiele waren für ihre tolle Grafik bekannt und The Last of Us steht dem kaum nach, wobei sich die Grafikpracht teilweise anders präsentiert. Dadurch das man deutlich weitläufigere Level erhält, wurden die Details der Welt ein wenig heruntergedreht. Bodentexturen sind etwas schlechter aufgelöst, hier und da wirkt ein Objekt detailärmer und allgemein wirkt die Welt nicht so bunt und prächtig, wie in Uncharted, was aber an der Welt an sich liegt. Dafür gibt es auch eine wunderbare dynamische Beleuchtung, die auf Konsolen ihresgleichen sucht. Dank Taschenlampe kann man dunkle Gänge ausleuchten und die dabei entstehenden Schatten sind sehr beeindruckend. Alles in allem sind die Unterschiede aber eher marginal zu Uncharted und auf Grund der großen Areale auch absolut verschmerzbar. Immerhin erhält man dafür die vielleicht schönsten Charaktere, die man bis heute in einem Spiel gesehen hat. Die Details in Mimik, Gesicht und Kleidung sind atemberaubend und man erkennt unterschiedliche Stoffarten, sowie Stimmungen der Charaktere problemlos. Das wird vor allem in den Ingame gerenderten Zwischensequenzen deutlich, welche grafisch noch eins drauflegen. Ansonsten erhält man Naughty Dog typische Qualität mit einer stabilen Framerate, quasi keinem Aliasing und keinem Tearing. Top! Unterm Strich ist The Last of Us nicht weniger beeindruckend als Uncharted, wenn man sich nicht nur auf Details festbeißt.

FAZIT:

The Last of Us ist ein mehr als würdiger Abschied Naughty Dogs von der PS3. Das Spiel zeigt dank der Atmosphäre und dem Gameplayelementen, wie dem Crafting und Schleichen, wie ein Survival Spiel auszusehen hat. Wirklichen Horror verspührt man nicht, aber das Spiel berührt einen auf vielen Ebenen und packt einen trotz des langsamen Tempos von der ersten Sekunde an. Man darf als Spieler nur kein Action-Feuerwerk, wie Uncharted erwarten. The Last of Us ist leise, ruhig, langsam und vor allem interessant. Viel zu oft verliert man sich im Erkunden und dem Nachlesen von hinterlassenen Briefen etc. und fühlt mit den Charakteren mit. Trotzdem ist The Last of Us nicht perfekt und muss vor allem Abstriche bei der Partner-KI hinnehmen, welche sich gerne unnatürlich verhält. Auch der Multiplayer ist kein wirklicher Kaufgrund, aber der Singleplayer sollte für alles entschädigen und niemand sollte es sich entgehen lassen.

[ Review verfasst von crack-king ]

Pluspunkte:

  • Einzigartige Atmosphäre
  • Erlaubt unterschiedliche Spielweisen
  • Crafting-System

Minuspunkte:

  • Partner-KI nicht immer logisch
  • Grafik nicht überall auf einem Level
  • Unnötiger Multiplayer



Infos zum Spiel
NameThe Last of Us
SystemPlayStation 3
PublisherSony
EntwicklerNaughty Dog
GenreAction-Adventure
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 14.06.2013
 14.06.2013
 20.06.2013
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
The Last of Us
Gameplay
9.0
Atmosphäre
9.5
Grafik
9.0
Sound
10.0
Spielspass
9.0

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