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LEGO Der Herr der Ringe
16. April 2013

Das dänische Unternehmen LEGO ist eine der wenigen Firmen, welche es verstehen bekannte Marken erfolgreich umzusetzen. Egal ob Star Wars, Harry Potter oder Batman alle ihre LEGO Sets werden zum Erfolg. Die neueste Filmlizenz in Ihrem Besitz ist Herr der Ringe. Das Tolkiens Buchklassiker nicht gerade Kinderfreundlich ist allseits bekannt, auch Peter Jackson Filme änderten nichts daran. Doch LEGO schaffte es wieder einmal mit Leichtigkeit eine zeitgleich kindergerechte und auch für Erwachsene ansprechende Umsetzung auf die Beine zu stellen. Selbiges Ziel hatte auch TT Fusion, welche sich nach dem Spiel LEGO Batman 2 sofort an die Umsetzung machten.

Buch 1: Ein Ring Sie zu knechten!

"Die Welt ist im Wandel. Ich spüre es im Wasser. Ich spüre es in der Erde. Ich rieche es in der Luft. Vieles, was einst war, ist verloren, da niemand mehr lebt, der sich erinnert. Alles begann mit dem Schmieden der Großen Ringe. Drei wurden den Elben gegeben, unsterblich und die weisesten und reinsten aller Lebewesen. Sieben den Zwergenherrschern, großen Bergleuten und geschickten Handwerkern, in ihren Hallen aus Stein. Und neun ... neun Ringe wurden den Menschen geschenkt, die vor allem anderen nach Macht streben. Denn diese Ringe bargen die Stärke und den Willen, jedes Volk zu leiten. Doch sie wurden alle betrogen. Denn es wurde noch ein Ring gefertigt. Im Lande Mordor, Im Feuer des Schicksalberges schmiedete der Dunkle Herrscher Sauron heimlich einen Meisterring, um alle anderen zu beherrschen." Mit diesen Worten beginnt eine der größten Sagen der Buch- und Film-Geschichte. Wie in der Vorlage folgt man dem Weg der neun Gefährten, welcher vom grünen Auenland, nach Brachtal, zu den Minen von Moria, der Königsstadt Minas Tirith und schlussendlich zu den Dunklen Landen von Mordor samt des Schicksalsberg führt. Erzählt wird die Geschichte in vorgerenderten Videos und Szenen in Spielegrafik. Wie in LEGO Batman 2 wurden auch hier alle Szenen vertont und halten sich an die Filmvorlage, was man leider nicht von der Geschichte im Spiel behaupten kann. Wieder einmal wurden viele Levels in der Handheld Version entfernt bzw. verkleinert. Ohne Kenntnisse der Filme und Bücher dürfte man hier schnell den roten Faden verlieren.

Frodo auf dem Weg aus dem Auenland

Buch 2: Die neuen Gefährten

Während man auf den Heimkonsolen mit neuen Gameplayelementen experimentiert, bleiben die Handheld Spiele der bekannten Formel treu. Immer noch stehen euch im Spiel zwei aktive Figuren zur Auswahl, welche über bestimmte Fähigkeiten verfügen. Legolas z.B. kann entfernte Ziele mit seinem Bogen treffen, während Gandalf mit Magie Objekte repariert. Wer die anderen Recken benötigt, kann mit der Schultertaste eine neue Figur auswählen. Im Team arbeitet man sich so durch die Levels und löst kleinere Aufgaben und schaltet neue Figuren frei. Neu hingegen ist das finden von Schätzen, welche die Einwohner von Mittelerde suchen und euch fürstlich mit roten Steinen belohnen, die ihr für Extras benötigt. Hier wären wir bei einer der wenigen Neuerungen. Erstmalig gibt es nicht nur eine Hubwelt, sondern gleich mehrere. Die Reise führt so nach Bruchtal, Helms Klamm und Minas Tirith. Diese Level sind Bestandteil der Geschichte und dienen nach dem Durchspielen als die eigentliche Levelauswahl. Neben den Bewohnern für die Rückgabe der Schätze findet man dort aber auch vier kurzweilige Minispiele, wie z.B. das Reiten auf einem einem Pferd. Mit all diesen Änderung scheint es, als wäre man auf dem richtigen Weg zu einem ordentlichen Handheld Titel, doch dies ist definitiv nicht der Fall. Das liegt unter anderem daran, dass man immer nur mit den neun bekannten Hauptcharakteren aus den Filmen unterwegs ist, worunter die Abwechslung in den Aufgaben stark zu leiden hat. Schnell stellt sich ein Rhythmus ein und man ist in der ewig gleichen Abfolge von "Gegner besiegen, Hebel holen, Hebel umlegen und weitergehen" gefangen. Selbst das experimentieren mit andern Charakteren schafft keine Abwechslung, da sich diese kaum von den Helden der Ringgemeinschaft unterscheiden. Ein weiterer Reinfall sind die Endgegner, selten wird dem Spieler erklärt wie diese zu besiegen sind. Selbst wer die richtige Taktik gefunden hat, muss danach mehr mit dem mieserablen Gameplay, als mit dem Endgegner kämpfen. 

Buch 3: Einmal Auenland und zurück

LEGO Spiele leben vor allem von ihrer Präsentation und Umsetzung der Umgebung. Üblicherweise klappt dies sehr gut, aber wie im Gameplay sind es hier wieder ein Hobbit-Schritt nach vorne und zwei Ent-Schritte zurück. Eine der wenigen Verbesserungen ist die Grafik in den Zwischensequenzen. Man scheint endlich das richtige Format gefunden zu haben, da die Videos deutlich schärfer wirken, als noch bei Harry Potter und bei Batman. Auch bei der Synchronisation hat man ordentliche deutsche Sprecher gewählt, obwohl diese immer noch nicht den Filmstimmen entsprechen. Selbst die epische Musikuntermalung wirkt dieses mal viel besser und die Stücke sind wesentlich länger. Zu guter letzt kann man eine deutlich Steigerung bei den Figurmodellen feststellen. Hört sich fast schon zu gut an, wären da nicht die zwei Ent Schritte zurück. Die Level wirken völlig einfallslos und lassen die Liebe zum Detail vermissen. Selten gab es im Spiel so wenige Objekte zu zerstören wie hier. Auch die Hubwelten sind stark davon betroffen. Rohan wirkt wie eine braune Geisterstadt ohne Leben und Einfallsreichtum. Damit geht einer der größten Pluspunkte der LEGO Spiele verloren.

Achtung, Dämonen!

FAZIT:

Nach dem wirklich schlechten Harry Potter (siehe Review) schien man mit Lego Batman 2 (siehe Review) auf dem richtigen Weg. Die Grafik wie auch das Gameplay machten einen großartigen Schritt nach vorne und das Spiel machte Spaß. Herr der Ringe sollte diese Formel noch weiter verbessern und dank der epischen Geschichte und den einzigartigen Schauplätzen schein dies nicht schwer zu werden. Doch TT Fusion bewiesen, dass eine hervorragende Vorlage nicht ausreicht, um ein gutes Spiel zu entwickeln. Mit einer Leichtigkeit setzt man großartige Szenen aus den Filmen und Büchern in den Sand, wie ich sie noch nicht gesehen hab. Man scheint es regelrecht darauf angelegt zu haben, das schlechteste LEGO Spiel aller Zeiten zu entwickeln. Angefangen von der schlichten Präsentation bis hin zum Gameplay gibt es keine signifikante Steigerung zum Vorgänger. Abgerundet wird das ganze noch mit zwölf Stunden Spielzeit, in der man alle Cheats, Extras und Trophäen freischaltet. Selbst dem jüngerem Publikum werden diese Fehler auffallen. Fans sollten somit einen großen Bogen um das Spiel machen, da es der Lizenz keinesfalls gerecht wird. Dieses Spiel kann nicht einmal das Auftreten von Tom Bombadil retten. TT Fusion sollten sich ein Beispiel an den vier Hobbits nehmen und sich mutig auf ein neues Abenteuer einlassen, denn lange werden die Kunden diese schlechten Spiele nicht mehr hinnehmen. In diesem Sinne Namárië!

[ Review verfasst von Andy ]

Pluspunkte:

  • Viele Charaktere zum freischalten
  • Nette zwischen Sequenzen
  • Leichte Platinum Trophäe 

Minuspunkte:

  • Schlechte technische Umsetzung
  • Kurze Spielzeit 
  • Mieserables Gameplay

 



Infos zum Spiel
NameLEGO Der Herr der Ringe
SystemPlayStation Vita
PublisherWarner Bros. Games
EntwicklerTT Games
GenreRollenspiel
USKab 12 Jahren
PEGI12+
Preis39,99 €
PlatinumNein
Release
 23.11.2012
 30.10.2012
Spielerzahl2
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
InfrastructureJa
Ad-hocJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
LEGO Der Herr der Ringe
Gameplay
4.0
Atmosphäre
4.0
Grafik
5.0
Sound
5.0
Spielspass
4.5
 

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