Top Down Shooter im Stile von Capcom‘ s „Commandos/Mercs“ Reihe gibt es leider recht selten und da freut man sich über jeden kleinen Lichtblick wie eben mit der jetzt erschienenen Filmumsetzung zu „The Expandables 2“. Dabei handelt es sich jedoch nicht um eine 1:1 Nacherzählung des Filmes, sondern um ein Prequel.

Da fehlt doch was!

Das hat leider zur Folge, dass man u.a. nicht mit Arnold Schwarzenegger, Chuck Norris oder auch Bruce Willis in den Kampf ziehen kann. So stehen dem Filmfan nur die Figuren von Silvester Stallone, Dolph Lundgren, Yin-Yang und Terry Crews zur Verfügung. Alle besitzen dabei unterschiedliche Fähigkeiten, einen tödlichen Nahkampfangriff und Waffen, welche sich aufleveln lassen. Zudem kann man vom Gegner fallengelassenes Kriegswerkzeug wie Panzerfäuste oder Maschinenpistolen ebenfalls kurzzeitig nutzen. So zieht man nun entweder mit Allrounder Barney (Stallone) inkl. Colt in den Krieg oder nimmt mit Gunnar (Lundgren) „gezielt“ die Gegner mit einem Scharfschützengewehr aufs Korn. Da alle auch spezielle Fähigkeiten besitzen kann man einige Hindernisse nur mit einem bestimmten Charakter überwinden. So sprengt man z.B. mit Ceasar (Crews) gekonnt Hindernisse aus dem Weg, während die anderen versuchen Feuerschutz zu geben. 

Geteiltes Leid ist...immernoch viel zu viel Leid - selbst wenn es nur ein Viertel ist!

„Hast du sie noch alle? Du hättest mich fast abgeknallt!" 

Die Action ist dabei aber so was von unsäglich uninspiriert und langweilig, dass einem bereits nach ein paar Abschnitten die Lust vergeht. Man mäht sich völlig stupide durch die immer gleichen und vor allem dummen Gegnerhorden und langweiligen, engen schlauchförmigen Levels (vier an der Zahl, unterteilt in fünf Abschnitte). Ab und an nimmt man dann auch mal in einem Fahrzeug Platz, wo ebenfalls alles über den Haufen geschossen wird. Würde sich das alles wenigstens flüssig spielen, könnte man dem Machwerk vielleicht noch ein klein wenig abgewinnen, doch die Steuerung und Technik machen einem hier einen Strich durch die Rechnung. Zum einen muss man bei diesem Twin Stick Shooter zusätzlich zu den Richtungsbuttons noch den Feuerknopf betätigen, zum andern kann man dank nicht vorhandener Zielhilfe ein genaues Anvisieren knicken. Da die Waffen zudem recht kleine Magazine haben und auch viel zu wenig Durchschlagskraft aufweisen, fällt es schwer die Gegnerhorden bei Laune zu halten. Zum Glück kann man gefallene Kollegen recht schnell wiederbeleben und, wie eingangs erwähnt, die Waffen und Charaktere aufleveln, was jedoch sehr müßig und langwierig ist. So lange wird sich wohl keiner mit dem Machwerk beschäftigen. Leute, bei denen aber Geld keine Rolle spielt, können sich übrigens mittels echter, harter Währung im PSN voll aufgelevelte Charaktere kaufen.

Kein Wunder, warum das Spiel nicht in Deutschland erschien

Billigproduktion

Die Präsentation braucht sich ebenfalls nicht hinter der miesen Spielmechanik zu verstecken. Holprige Animationen treffen auf Clipping Fehler, detailarme Kulissen, schlechte Effekte und eine miese Kameraführung. Neben dem Sound wirken auch die lächerlichen Dialoge hingeschludert und reichen in keiner Weise an das Vorbild heran. Markige One-Liner? Fehlanzeige! Nach all der Kritik, haben wir aber noch einen Pluspunkt gefunden. „The Expendables 2“ kann man im Koop Online, wie Offline mit vier Spielern bestreiten, was auch etwas länger „Spaß“ macht. Ein Kauf zu dem recht hohen Preis von 14,99€ rechtfertigt das aber auch nicht.

FAZIT:

Ich hatte mich vor Release nicht wirklich mit dem Spiel beschäftigt und sah nur ein paar Trailer, welche aber recht spaßig wirkten. Leider entpuppt sich das Spiel aber als völliger Rohrkrepierer mit miesem Gameplay und öder Präsentation zu einem viel zu hohen Preis! Man hätte so viel aus der Vorlage machen können, doch das schnelle Geld war wohl lukrativer. Kramt lieber wieder eine Capcom Collection aus dem Schrank und zockt eine Runde „Mercs“. Besser als den Mist zu kaufen, ist das allemal.

[ Review verfasst von Shagy ]