Man mag es kaum glauben, aber wie man anhand der alljährlichen Cabela Fortsetzung erkennen kann, gehört die Marke definitiv zu den stärkeren Serien innerhalb des Repertoires von Activision. Dementsprechend ist es keine Überraschung, dass wir vor kurzem mit einem weiteren Ableger der Serie beglückt wurden. Cabela's Big Game Hunter 2012 führt euch wieder mal in die unberechenbare Wildnis, wo es erneut zum nicht endenden Kampf zwischen Mensch und Tier kommt. Ob das Spiel aber mehr, als nur ein Spaziergang durch den Park ist, erfahrt ihr in der folgenden Review.
Into the Wild
Statt einfach drauf los zu jagen, wurde der Singleplayer-Modus von Cabela's Big Game Hunter 2012 sogar mit einer kleinen Hintergrundgeschichte bestückt, wo erzählt wird, wie man als erfahrener Jäger an einem berühmten Jagdturnier teilnimmt, welches euch durch insgesamt fünf verschiedene Locations auf der ganzen Welt begleitet. Die einzelnen Gebiete sind dabei nochmals in drei unterschiedliche Areale eingeteilt. Das Hauptziel innerhalb eines jeden Bereich ist das Erlegen einer bestimmten Beute. Das Schema sieht dabei wie folgt aus:
Nur wer eine ruhige Hand hat und Geduld, wird mit Abschüssen belohnt
Zu Beginn einer jeden Mission erzählt euch der Wettkampfleiter, welches Tier es zu töten gilt. Daraufhin geht es auch schon los. Gesteuert wird der Jäger entweder mit dem Dual Shock oder dem PlayStation Move Controller. Während man sich also durch die Prärie bewegt, heißt es Augen auf! Denn neben dem Hauptziel gibt es auch noch allerlei Kleinwild und andere Raubtiere, die euch immer wieder über dem Weg laufen. Angefangen mit Hasen, Enten oder hungrigen Pumas, die ebenfalls dazu beitragen können immer mehr Erfahrung zu sammeln. Die daraus resultierenden Extrapunkte kann man anschließend für die Aufwertung von Waffen und Ausrüstung wiederverwenden. Das Upgraden eurer Utensilien wirkt jedoch eher aufgesetzt und ist nicht wirklich von Nöten, um das Spiel durchzuspielen. Aber weiter zur Jagd: Um seine Beute ausfindig zu machen, stehen einem verschiedene Optionen zur Verfügung: Angefangen mit der Eigenschaft die tierische Fährten nachzuverfolgen. Dies bringt nicht nur weitere Erfahrungspunkte, sondern zeigt einem auch, welche Route die Beute gelaufen ist. Daraufhin beginnt die Suche - Ausgerüstet mit einem Sensor, der euch zeigt, ob ihr im Sichtfeld des Tieres seid oder nicht, muss man sich anschließend auf die Suche nach einer geeigneten Schussposition begeben. Hat man diese gefunden, kann alles ganz schnell gehen. So kann es durchaus mal passieren, dass auch andere Raubtiere oder gar andere Jäger ihren Fokus ebenfalls auf die gleiche Beute geworfen haben. Ausgestattet mit diversen Waffen, wie zum Beispiel einem Schrottgewehr, einem klassischen Jagdgewehr oder einem Bogen liegt es dann am Spieler so schnell, wie möglich zu reagieren. Hat man sein Ziel schließlich im Visier muss man zunächst auf die Ballistik der Kugel achten, da man vor allem bei weit entfernten Objekten immer wieder so Rahmenbedingungen, wie Wind, Entfernung oder die eigene Position mit einkalkulieren muss. Ist das Opfer schließlich vor eurem Auge, kann man mittels L1-Taste zusätzlich noch den Bullet-Time Modus aktivieren, was das Spielgeschehen verlangsamt und die Jagd vereinfacht.
Keine Simulation
Nichtsdestotrotz kommt nur bedingt wahres Jagdfeeling auf. Das liegt vor allem an dem eingeschränkten Bewegungsfreiraum. Statt sich, wie im echten Leben durch ein breites und großflächiges Areal zu bewegen, läuft man meist nur schnurstracks gerade aus. Und auch das Erschießen der Tiere beansprucht kaum Finesse, da die unbegrenzte Menge an Bullet Time dafür sorgt, dass man die Beute zu keinem Zeitpunkt aus dem Auge verliert. Ein anderer Punkt, der mir im Zuge der Review aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass sich das Jagdschema immer wieder wiederholt. Überraschungen sucht man vergeblich: und zwar egal auf welchem Kontinenten man sich gerade befindet. Außerdem sollte erwähnt werden, dass der Umfang des Spiels nicht gerade all zu groß ist. Neben dem verhältnismäßig kurzen Story-Modus, gibt es nämlich nur noch eine Art On-Rail Schießstand, wo immerhin bis zu vier Leute auf einmal so viele Tiere, wie möglich erschießen können.
Der Schießstand bietet dagegen kurzweilige Arcade-Action
Von Rehen und Wölfen
Rein optisch gesehen, ist Cabela's Big Game Hunter 2012 gar nicht mal all zu hässlich. Die Umgebungen wirken recht farbenfroh und lebendig, was vor allem an der großen Vielfalt an Tieren liegt, die ebenfalls recht ordentlich modelliert sind. Leider kann man das Gleiche nicht für die einzelnen Waffen behaupten, die meiner Meinung nach ein wenig zu detailarm ausgefallen sind. Ebenso ausbaufähig sind die langen Ladezeiten ausgefallen, die nicht nur vor dem Start eines jeden Levels erscheinen, sondern auch nach jeder gescheiterten Mission. Außerdem ist es alles in allem etwas enttäuschend, dass das Spiel nur eine simple On-Rail Struktur bietet; wenngleich man seinen Charakter auch selber bewegen kann. Dies ändert jedoch nichts daran, dass man oft nur einen geraden Pfad folgt. Und obwohl ich persönlich noch nie diesen Sport ausgeübt habe, sieht realistisches Jagen mit Sicherheit etwas anders aus. Und wenn man schon den Anspruch hat sich als das ultimative Jagdspiel (Zitat Verpackung) zu bezeichnen, sollte Open World allemal drin sein. Was den Sound angeht bekommt man es mit soliden Synchronstimmen zu tun, die einem vor allem im Rahmen des Singleplayer-Modus begleiten. Manchmal ein wenig Over-The-Top, aber zu keinem Zeitpunkt lächerlich oder unglaubwürdig.
FAZIT:
Vergisst man mal die etwas sinnfreie Geschichte, sorgt vor allem die anfangs noch interessante Pirsch für eine unterhaltsame Zeit. Umso mehr man jedoch in das Spiel investiert, desto schneller wird einem klar, dass Cabela's Big Game Hunter 2012 insbesondere in der Tiefe, sowie im Umfang nicht allzu viel zu bieten hat. Dies, gepaart mit einigen Unzulänglichkeiten im Gameplay sorgen dafür, dass der neueste Ausflug in das Reich von Cabela lediglich etwas für echte Jagd-Enthusiasten ist.
[ Review verfasst von Dimi ]
Pluspunkte:
Move-Support
Reiz an der Jagd nach neuen Tieren
Solide Optik
Minuspunkte:
Die Hintergrundgeschichte ist mehr Mittel zum Zweck
Der Spielablauf wiederholt sich oft, kaum Umfang
Optionaler Top Shot Gewehrcontroller ist unpräzise -> Müll
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