Allein schon wegen des Namens gehört FIFA Football zu den markantesten Launch-Titeln des PlayStation Vita Starts. Aber hier liegt auch schon die erste Gefahr: Viele Entwickler überstürzen sich oftmals in der Produktion ihres Erstlingswerks, was dazu führt, dass man zwar gerade noch die Deadline für den Launch erfüllt hat; die Qualität des Spiels aber nur bedingt zu überzeugen weiß. Ob dies auch für die Umsetzung von FIFA Football gilt, erfahrt ihr in den kommenden Zeilen.
Ein Star für die Ewigkeit
Wie auch in der Konsolenfassung landet man zu Beginn des Spiels in der altbekannten Trainingsarena, wo man zunächst mit einem Spieler seiner Wahl einige Proberunden drehen darf. Dabei kann man selber entscheiden, ob man beispielsweise nur simple Schussübungen gegen einen Torhüter oder gar ein komplettes Mannschaftstraining mit allen 22 Akteuren absolvieren möchte. Hat man sich schließlich auf dem Feld ausgetobt, geht es mit einem Betätigen der START-Taste in das Hauptmenü. Im Vordergrund steht hier wieder mal der inzwischen unverzichtbare Virtual-Pro Modus, wo die Aufgabe darin besteht einen anfangs noch amateurhaften Spieler im Laufe der Zeit zum absoluten Weltklassemann zu machen. Was das Ganze so reizvoll macht ist die Tatsache, dass der Spieler nicht nur in den Freundschaftsspielen zum Zuge kommt, sondern auch in der Trainingsarena oder im Karrieremodus. Letzterer stellt im Übrigen wieder mal das Herz des Spiels da, da man sich hier über mehrere Jahre hinweg mit dem Verein eurer Wahl in der großen Welt des Fußballs austoben kann. Und in welcher Form das gemacht werden soll, liegt ebenfalls an euch. Egal, ob ihr nur Spieler, Manager oder gar Beides sein wollt. Während man sich als Spieler einzig und allein um die zahlreichen Spieltage kümmert, die Woche für Woche auf euch warten, hat man in der Position des Managers zusätzlich noch die Aufgabe sich um die Transfer- und Vertragsaktivitäten des Vereins zu kümmern.
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Abgesehen vom umfangreichen Karrieremodus, bietet FIFA Football auch noch die standardmäßigen Turniere und Freundschaftsspiele. VITA-exklusive Modi sucht man leider vergebens. Immerhin gibt es noch einen umfangreichen Online-Modus, wo man in Mann gegen Mann Duelle gegen Spieler aus der ganzen Welt antreten kann. Unglücklicherweise musste ich feststellen, dass viele Matches durch nervige Lags gestört wurden, was das Spielgeschehen zwar nicht komplett ruiniert, aber dennoch beeinträchtigt. Anderenfalls hätte FIFA durchaus das Potential eine wahre Multiplayer-Bombe zu werden.
Touch Me
Oberflächlich betrachtet orientiert sich die Steuerung von Fifa Football natürlich an der der Konsolenversion. Während man also mit dem linken Analogstick seine einzelnen Kicker durch die Gegend bewegt, sorgen die Symboltasten für die üblichen Aktionen, wie Pass, Flanke, Schuss oder Tackle. Da die Vita aber über weitaus spannendere Eingabemöglichkeiten verfügt, hat sich EA nicht lumpen lassen und diese aktiv in die Spielmechanik eingebettet. Angefangen mit dem Front-Touchscreen, wo man durch simples Tippen auf den Bildschirm einen beliebigen Pass abgeben kann. Ein weiteres Feature ist die Möglichkeit durch Streichbewegungen die Flugbahn eures Balles bei Ecken oder Freistößen zu verändern. Im Vergleich zu anderen Spielen, die Ähnliches bieten (siehe Flick Kick Football auf dem iPhone) wirkt die Schussmechanik jedoch etwas steif und nicht ganz so präzise. Weitaus gelungener ist jedoch der Einsatz des Rear-Touchscreens ausgefallen, wo ein simples Drücken in die favorisierte Richtung einen Schuss innerhalb des Spiels aktiviert. Was jedoch ab und zu ein wenig nervt, ist die Tatsache, wenn man unbewusst an den Screen rankommt, was sehr leicht zu einigen ungewollten Aktionen führen kann. Im Zusammenspiel mit dem klassischen Gameplay macht es jedoch mehr Spaß, als die Front-Touchscreen-Steuerung, da die gleichzeitige Benutzung von Bildschirm, Analogstick und Symboltasten auf Dauer etwas umständlich sein kann. Und für den Fall, dass euch keine dieser Optionen wirklich gefällt, kann man im Einstellungsmenü sämtliche Features je nach Belieben ausschalten oder wieder aktivieren. Und wirft man einen Blick hinter all diese neuen Features, erwartet einem nach wie vor das klassische FIFA Gameplay, welches sich im Laufe der Jahre zur absoluten Nummer Eins im Fußball Genre gemausert hat. Ebenfalls mit von der Partie ist die neue Impact Engine, die Kollisionen, so realistisch, wie noch nie zuvor gestaltet und das Spielgeschehen somit noch authentischer macht. Aber auch das Schuss und Passgefühl wirkt, so flüssig, wie noch nie zuvor. Einzig und allein die etwas zu lang geratene Vorteilsregel sorgt für einige fragwürdige Entscheidungen im Laufe der Partie. Alles in allem muss man aber sagen, dass sich Fußball auf einem Handheld noch nie zu gut angefühlt hat, wie bei FIFA Football für die PlayStation Vita.
Manni: Der Keeper häääältttttt.....
Technisch solide
Was die Optik angeht, gibt es nur wenige Unterschiede zum großen Bruder auf der PS3. Die Spieler sehen nach wie vor hervorragend aus und auch die Stadien sind ein absoluter Blickfang auf dem wunderschönen OLED-Bildschirm des neuen Sony Handhelds. Abstriche gibt es hingegen für die gelegentlichen Framerate-Einbrüche, die vor allem bei hohem Spieleraufkommen sichtbar sind. Ebenso erfreulich sind die verhältnismäßig kurzen Ladezeiten zwischen den einzelnen Partien. Und obwohl FIFA Football im Grunde sehr viel richtig macht, gibt es dennoch einen Punkt, den man dringend nachbessern sollte – Die Rede ist vom abgrundtief schlechten Kommentatoren Duo Manni Breuckmann und Frank Buschmann, die während des Spiels eine belanglose Floskel nach der Nächsten raus hauen. Unterhaltungstechnisch befindet man sich dabei höchstens auf Kreisliga-Niveau. Immerhin überzeugt wenigstens noch der umfangreiche Lizenz-Soundtrack, der mit einigen netten Indie, Rock und Elektro-Stücke daher kommt.
FAZIT:
Wo FIFA drauf steht, ist auch FIFA drin - Ausgestattet mit zahlreichen Modi, einer hübschen Optik und interessanten Eingabemechanismen gehört FIFA Football ohne Frage zu den besseren Launch-Titeln der PlayStation Vita. Und selbst in Anbetracht einiger technischer Unzulänglichkeiten, können Fans des Genres getrost zugreifen.
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