Auf der PS3 war God of War 3 einer der Hits dieser Generation. Die Geschichte rund um Kratos und seinen Rachefeldzug gegen die Götter des Olymps wurde pompös zu Ende gebracht und die Fans waren zufrieden. Doch bei so einer beliebten und erfolgreichen Franchise war es auch nicht verwunderlich, dass man die Serie nun einfach so zu Ende gehen lässt und deshalb hat Sony mit God of War: Ghost of Sparta für die PSP bereits den zweiten Ableger für die portable Konsole angekündigt und wie dieser sich schlägt, erfahrt ihr in unserem Review.
Bros before Hoes
Es ist nun sicherlich kein Geheimnis das Kratos der wohl brutalste Videospielcharakter der letzten Jahre ist. Wer für die Götter Frau und Kind umbringt, mit dem ist meist nicht gut Kirschen essen. Doch warum ist Kratos eigentlich dieser wütende Mensch geworden? Diese und einige Fragen mehr versucht man mit Ghost of Sparta zu beantworten. Denn das Spiel spielt zwischen den ersten beiden PS2-Spielen, nachdem Kratos der Kriegsgott wurde. Leider hat dies seine Situation nicht wirklich verbessert und nun hat er noch ganz komische Visionen. Geplagt von diesen Visionen verschlägt es unseren Helden nach Atlantis und sogar in seine Heimat Sparta, wo einige Fragen zu seiner Vergangenheit und dem Verbleib seines geliebten Bruders geklärt werden wollen. Ready at Dawn versucht also mit Ghost of Sparta die menschliche Seite Kratos näher zu beleuchten und die Rätsel um seine Familie zu lösen und auch wenn dies sehr tiefgründig klingt, bleibt die Geschichte leider recht oberflächlich und lässt viel Potential verschenkt. Zudem ist sie mit etwas unter 6 Stunden auch schon recht schnell zu Ende.
Noch einen Tritt gefällig?
Gameplaymäßig wird bekannte God of War Kost geboten. Man kämpft sich also mit seinen zwei Klingen durch Gegnerhorden, löst leichte Rätsel und die ein oder andere Sprungpassage. Immer wieder beachtlich ist hierbei, wie gut man das Gameplay von den stationären Konsolen auf den kleinen Handheld portieren konnte. Nahezu problemlos schnetzelt man sich durch die Level und entfesselt unglaubliche Kombos. Lediglich das Ausweichen ist manchmal etwas schwierig, was daran liegt, dass die beiden Schultertasten doppelt belegt sind. Nicht wirklich vereinfacht wird dies durch die starre Kamera, die manchmal etwas ungünstig positioniert ist und man so nicht genau weiß, wo der Gegner gerade steckt. Nach einiger Zeit hat man sich aber daran gewöhnt und kommt fast ohne Probleme weiter. Einzige wirkliche Neuerungen sind somit eine neue Waffe, ein Schild mitsamt Speer, und zwei neue Magiefähigkeiten, die einem das Leben erleichtern sollen. Trotzdem bleibt man die meiste Zeit bei den Klingen Athenes, da man sich mit ihnen am besten und flüssigsten zur Wehr setzen kann. Zudem kann man deren Attacken mit Theras Feuer verstärken, wofür nun eine spezielle Feueranzeige hinzugekommen ist, die sich beim Benutzen leert. Etwas schade ist nur, dass wirkliche Endgegner mit opulenten Kämpfen, wie in God of War 3 fehlen. Es gibt zwar ein paar, aber diese kommen nur sehr selten vor. Dafür wurde nun das Gegnerfeld, um einige weitere Kreaturen erweitert, die alle ihre eigenen Schwachstellen haben. Abseits des Story-Modus gibt es noch ein paar Modi, die man aber erst mit dem Durchspielen freischaltet. Zu finden sind dann einige Herausforderungen, der Tempel des Zeus, in dem man rote Orbs gegen Videos und Bilder tauschen kann und eine Kampfarena, in der man wie nicht anders zu erwarten war, gegen verschiedene Gegner mit eigens festgelegten Regeln kämpfen kann. Übrigens gibt es auch bei Ghost of Sparta ein Sex-Minispiel, was dieses mal wirklich abgedreht ist.
Technik am Rande des möglichen
Bereits der Vorgänger, Chains of Olympus, gehörte mit zu den besten und schönsten Spielen, die die PSP bislang gesehen hat. Mit Ghost of Sparta hat es Ready at Dawn aber geschafft die Messlatte noch ein wenig höher zu setzen. Denn selten war so viel auf dem kleinen Bildschirm los. Es regnet, Lava spritzt, im Hintergrund tut sich ein Abgrund auf und dann greifen einen noch ein Dutzend Gegner an, während man selbst die abgefahrensten Kombos loslässt. Und dabei bleibt die Framerate nahezu immer stabil und nur in den seltensten Fällen, kommt es zu minimalen Slowdowns, die den Spielspaß aber in keiner Weise bremsen. Man hat sogar daran gedacht, die Blutspritzer auf Kratos Haut darzustellen, was bislang nur die PS3-Fassung zu bieten hatte. Wenn man dann noch bedenkt, dass die Ladezeiten nahezu nicht bemerkbar sind, kann man manchmal gar nicht glauben, dass man wirklich noch PSP und nicht vielleicht schon Sonys portablen Nachfolger spielt.
Ein Orchester zum Mitnehmen
enauso beeindruckend, wie schon das Gameplay und die Technik, ist natürlich auch der Soundtrack, der mal wieder sehr orchestralisch und pompös daherkommt und das Geschehen immer perfekt unterstützt. Man hat auch auf Details der Umgebung geachtet und somit fühlt man sich wie mittendrin statt nur dabei. Wer dem ganzen noch eins drauf setzen möchte, sollte das Spiel unbedingt mit Kopfhörern spielen, denn dann erkennt man noch mehr Details und die Atmosphäre ist gleich viel dichter!
FAZIT:
God of War: Ghost of Sparta ist ein nahezu perfektes Spiel. Wirklich zu bemängeln sind nur die manchmal unglücklichen Kamerapositionen und die leider schwach genutzte Geschichte. Ansonsten erhält man ein Spiel, dass in jeglicher Hinsicht einfach Over the Top ist und definitiv zu den besten PSP-Spielen gehört. In Sachen Technik steckt das Spiel sogar zahlreiche PS2-Spiele weg und demonstriert, was man mit ein wenig Engagement aus einer Konsole holen kann. Für PSP Besitzer ist das Spiel also ein absolutes Muss!
[ Review verfasst von crack-king ]
Die zweite Meinung:
Ich muss meinen Kollegen in allen Punkten beipflichten. Das Spiel ist ein Meisterwerk und sucht seines gleichen. Angefangen vom Gameplay bis hin zur Grafik, alles ist perfekt. Zudem muss Ready at Dawn irgendwelche Voodoo Tricks angewandt haben und diese Grafikpracht aus der PSP zu kitzeln. Da schaut selbst die Grafik des Vorgängers schlecht aus. Auch abseits der Grafik hat sich einiges getan. Chains of Olympus wirkte noch wie ein PS2 Spiel, der neue Teil orientiert sich viel mehr an der PS3 Version. Gleich in den ersten Minuten des Spieles merkt man, dass es einen regen Informationsaustausch zwischen den beiden God of War Teams gegeben hat, den in Sachen Präsentation steht die PSP Version nichts dem PS3 Ableger nach. Die Spielzeit ist sehr kurz, dass braucht man nicht schön reden und war auch den Entwicklern klar, deshalb haben sie auch einiges in Extras investiert. Die Kampfarenen und der Tempel des Zeus, sollten einen noch etwas länger beschäftigen. Es ist eigentlich eine Schande, dass dieses Spiel so untergegangen ist, denn Ready at Dawn liefern eine beeindruckendes Arbeit ab. Als Fan der God of War Reihe sollte man eigentlich schon zugeschlagen haben, allen anderen lege ich das Spiel nahe, denn ihr verpasst eines der besten Action Spiele seit langem.
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