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de Blob 2
24. April 2011

Jump & Runs bzw. Plattformer sind eine Seltenheit auf der PS3, was viele Spieler zu Recht kritisieren. Blue Tongue hat nun ein Einsehen mit uns und bringt den Nachfolger des bunten Wii-Hüpfers de Blob auch auf die PS3. Wir sagen euch, ob die Jungs saubere Arbeit geleistet haben oder nur graues Mittelmaß abliefern.

Mit Farbe gegen Genosse Schwarz

Die Story schließt an das Ende des Vorgängers an: Genosse Schwarz landet nach seiner Niederlage auf einer kleinen Insel und übernimmt dort die Kontrolle, indem er alle Farben aus dem Alltag der Bewohner verbannt. Danach gründet er als Papa Blanc verkleidet eine neue Religion, die er dank hypnotisierender Fernsehübertragungen verbreitet, um die anstehenden Wahlen in Prisma City zu gewinnen. Und so pinselt sich Blob durch zwölf abwechslungsreiche Levels, um erst der Sekte und dann Genosse Schwarz das Handwerk zu legen.

Aller Anfang ist grau und stumm

Nach einer etwas zu langen Ladezeit wird Blob von seinem Roboterkumpel Pinky (der sonst ganz wie in Super Mario Galaxy als nicht sichtbarer Coop-Partner fungieren kann) im Level abgesetzt, und dort stehe ich erstmal vor einer komplett grauen, toten und stummen Welt. Erst wenn Blob sich ein wenig Farbe besorgt und Bäume, Häuser und Autos anmalt, kommt Musik ins Spiel. Wird dabei viel Gelb benutzt, höre ich eine heiter beschwingte Musik, bei Blau geht es eher in jazzige Gefilde. Auch jeder Farbklecks erzeugt einen kleinen Musikeffekt, der sich immer erstaunlich gut in die Hintergrundmusik einfügt. So dynamisch und abwechslungsreich die Musik auch ist, das Gameplay hätte ein bisschen mehr davon vertragen können. Die Aufgaben sind stets gleich: streiche Gebäude in bestimmten Farben an, besiege alle Gegner in der Umgebung oder aktiviere farbige Schalter. Die Monotonie ist schade, denn die Länge des Einzelspielermodus ist mit 12 Stunden angenehm lang. Dabei ist die restliche Spielmechanik solide durchdacht. Blob kann verschiedene Farben annehmen, mit der er Gebäude anmalen, Gegner ausschalten oder Spezialfähigkeiten aktivieren kann. Ab und zu muss er auch ins Innere von Gebäuden, was eine bestimmte Menge einer bestimmten Farbe erfordert. Durch einzusammelnde Glühbirnen im Level kann ich Blob in verschiedenen Kategorien aufrüsten, um so mehr Farbe zu speichern oder die Kosten der Spezialfähigkeiten zu reduzieren.

 

Die Zielgruppe von de Blob 2 sind eindeutig die jüngeren Spieler, was schon daran deutlich wird, das es nur zwei Schwierigkeitsgrade gibt (Einfach und Normal), doch wieso wird das Spiel künstlich erschwert, indem es immer gegen ein Zeitlimit geht? Erst wenn das Ende des Levels erreicht ist, verschwindet der Timer und ich kann auf eigene Faust erkunden und die letzten Sammelitems einsacken und Bonusaufgaben erledigen. Auch wenn das Zeitlimit in den meisten Levels kein Problem darstellt, bleibt es ein Störfaktor. Genauso wie das Zielsystem. Blob visiert immer den nächsten Feind bzw. das nächste Objekt an, was oft genug auch gut funktioniert. In dem Moment, in dem ein bestimmtes Objekt unter vielen getroffen werden muss, wird es fummelig. Die Reihenfolge ist scheinbar zufällig und so dauert das Zielen zu lange oder im Eifer des Gefechts erwische ich das falsche Ziel. Da hilft auch die wackelige Kamera nichts. Sobald diese nicht viel Platz hat, wird es unübersichtlich und sie kreist teilweise wild umher oder bleibt in Objekten stecken, so dass immer manuell nachjustiert werden muss. Ebenfalls störend, aber leider gewollt ist auch die automatische Ausrichtung auf in der Nähe befindliche Missionsziele, was dank des einblendbaren Kompasses unnötig ist. Dadurch bleibt die Kamera nie in meiner gewünschten Position und macht Sprünge zur Glückssache.

Zwei Spieler und Move

Jeden, der sich jetzt auf ein gutes Move-Spiel freut, muss ich leider enttäuschen. Move kommt lediglich im Mogel-Koop-Modus zum Zuge. Ein Spieler steuert Blob per Pad, während der andere per Move-Controller Pinky übernimmt, der lediglich als Fadenkreuz Feuerunterstützung geben kann. de Blob 2 bietet mit Blob Party aber auch einen echten, nur offline verfügbaren Zwei-Spieler-Modus im Splitscreen. In verschiedenen Locations, die an die Levels der Story angelehnt sind, müssen verschiedene Vorgaben unter Zeitdruck erledigt werden, und wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt die Runde. Dazu braucht man aber nicht zwingend Move, zwei Pads reichen auch. Wer sich trotzdem nicht beirren lässt, kann natürlich auch mit Move und Navigation Controller spielen – zusätzlichen Nutzen bringt das aber nicht.

 

Wii in HD?

Die Grafik ist recht simpel gehalten, aber das gehört zum Stil des Spiels. Daher gibt es glücklicherweise kein Tearing und keine Einbrüche bei der Framerate, aber an ein oder zwei Stellen leider Nachladeruckler oder besser gesagt Stopper, denn dann geht für zwei oder drei Sekunden gar nichts mehr und gerade wenn man die Konsole neu starten will, geht es doch wieder weiter. Ärgerlich, aber zum Glück höchst selten. Ansonsten ist der comicartige Look stimmig und mit viel Liebe zum Detail versehen. Bepinselte Häuserblocks erwachen zu neuem Leben, wenn kleine Lebewesen aus den Ecken springen und plötzlich überall Pflanzen sprießen. Genauso wie Blob das Grau aus den Levels verbannt und jede Wiese und Straße Farbe bekommt, wenn er darüber rollt. Treppchenbildung ist zwar vorhanden, aber meistens nicht störend. Die Musik habe ich bereits gelobt und auch die Soundeffekte können zufrieden stellen, wenn auch nicht glänzen. Herausstechend sind aber die kleinen Videosequenzen, die vor jedem Level eingespielt werden und die Bewohner von Prisma City und der INKT Corporation in komischen Situationen zeigen - absolut sehenswert und sogar separat im Menü anzusehen. Die Steuerung ist leicht zu erlernen und schnell eingängig. Die Präzision lässt manchmal zu wünschen übrig, aber das Spiel verzeiht schon so einiges.

FAZIT:

Wer endlich mal wieder ein Spiel mit ordentlich Farbe haben will und die Nase voll hat von graubraunen Shootern wird mit de Blob 2 genauso glücklich wie Plattformer-Freunde. Wem der bis auf wenige Ausnahmen zu niedrige Schwierigkeitsgrad nichts ausmacht oder Kinder hat, kann bedenkenlos zugreifen – sofern er die Monotonie der Aufgaben ertragen kann, was vor allem den jüngeren Zockern schwer fallen dürfte. de Blob 2 kommt zu Gute, dass die Auswahl an Jump & Runs ziemlich bescheiden ist und so trotz der Macken ein paar Genre-Fans anlocken kann.

[ Review verfaßt von Sanguinis ]

Pluspunkte:

  • Langer Einzelspielermodus
  • Gelungene dynamische Musik
  • Lustige Zwischensequenzen

Minuspunkte:

  • Unbändige Kamera, unausgereiftes Zielsystem
  • Störendes Zeitlimit
  • Monotone Aufgaben



Infos zum Spiel
Namede Blob 2
SystemPlayStation 3
PublisherTHQ
EntwicklerBlue Tongue Entertainment
GenreJump'n Run
USKab 6 Jahren
PEGI7+
Preis39,99 €
PlatinumNein
Release
 25.02.2011
 22.02.2011
Spielerzahl2
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
HeadsetNein
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveJa
Mehr...

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Screenshot Galerie
de Blob 2
Gameplay
6.0
Atmosphäre
7.0
Grafik
6.5
Sound
7.5
Spielspass
6.0
 

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