Mit Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 2 sind die Entwickler von Namco Bandai Multiplattform gegangen und trotz der relativ kurzen Entwicklungszeit wollte man die Fehler des ersten Spiels ausbessern und den Fans das ultimative Naruto-Erlebnis bieten. Ob ihnen dies auch gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Review!
Freundschaft, Verrat, Hass und verrückte Ideologien
Die Geschichte des Spiels befasst sich mit dem Shippuden-Strang der Naruto-Serie. Die Charaktere sind nun alle merklich gealtert und eine neue Gefahr bedroht die ansonsten so heile Welt von Konoha. Die Akatsuki, eine geheime Organisation mächtiger Ninjas, hat es sich zum Ziel gemacht die neun schwänzigen Tiere zu fangen und damit eine verheerende Waffe schmieden zu können, welche ihnen ermöglichen soll Konoha und andere Städte zu zerstören. Naruto, in dem die Hoffnung einer ganzen Region liegt, setzt sich nun zum Ziel seine Freunde zu rächen und der Welt Frieden zu bescheren. Dabei werden manche Opfer gebracht und Freunde scheinen zu Feinden zu werden.
Ist die Befehlsliste schon zu Ende?
Wie man also unschwer erkennen kann, bietet die Geschichte von Naruto mehr als genug Gesprächsstoff und einer der größten Kritikpunkte des Vorgängers war, dass die Geschichte damals quasi nur nebenbei herlief und man kaum etwas verstanden hatte, wenn man nicht bereits die Serie kennt. Glücklicherweise hat man aus den Fehlern gelernt und einiges an der Präsentation geändert. So ist die Geschichte Hauptbestandteil des „Ultimatives Abenteuer“-Modus und wird nun nicht nur in schnöden Textboxen vor und nach Kämpfen erzählt, sondern wird nun in synchronisierten Ingame-Sequenzen und während der Kämpfe erzählt. Dies macht das Spiel gleich viel lebendiger und interessanter. Denn vor allem die Kämpfe gewinnen dadurch an Leben. Die ganz wichtigen Fights werden nämlich meist von Sequenzen unterbrochen, welche dann die Kämpfe gleich viel Kinoreifer aussehen lassen und auch stark an den Anime angelehnt sind. Leider sind diese von QTEs übersäht, die des Öfteren in besonders spannenden Momenten komplett die Sicht verdecken. Hier hätte man sich gerne bei God of War III bedienen können, was das ganze etwas dezenter angegangen ist. Nichtsdestotrotz sind die reinen Kampfteile nahezu gleich geblieben, da sich auch das Kampfsystem fast unverändert zeigt. Bis auf die Tatsache, dass die nervigen Szenen nach Ausführen eines Ultimativen Jutsus glücklicherweise stark verkürzt wurden, blieb alles beim Gleichen. Um also auch die weniger betuchten Spieler anzusprechen, greift man mit einer Taste an und kann mit einer weiteren sein Chakra (Quasi das Mana der Naruto-Serie) aufladen, um dann die ganz großen Attacken aus dem Ärmel zu schütteln. Zusätzlich kann man noch mit dem Steuerkreuz Kampfitems einsetzen und mit den Schultertasten Blocken bzw. Teammitglieder zur Hilfe rufen. Wie man sieht, wurde also alles relativ simpel gehalten und leider ist dies auch der Knackpunkt. Obwohl das Spiel somit den Einstieg ungemein erleichtert, langweilt es irgendwann die Profis, da keine wirkliche Variation der Combos vorhanden ist. Des Weiteren sind die Charaktere extrem unbalanciert. Während man mit Naruto oder den Akatsuki leichtes Spiel hat, wird ein Kampf mit einem anderen Charakter zur reinen Tortur da dessen Reichweite oder Movepalette ein Witz ist. Es mag zwar sein, dass es den Charakteren aus der Serie nachempfunden ist, aber leider trübt es den Spielspaß und macht sich vor allem Online bemerkbar, da nahezu alle mit denselben zwei, drei Charakteren spielen. Trotz alledem macht dieser Modus ziemlichen Spaß, da die Präsentation der Geschichte, die der anderen Anime-Prügler in den Schatten stellt und das Open-World-Prinzip sorgt, wie im Vorgänger dafür, dass man abseits der Hauptgeschichte noch zahlreiche Stunden mit Nebenaufgaben verbringen kann. Ansonsten gibt es erstmals in der Serie den bereits erwähnten Online-Modus, der ziemlich stabil läuft und die wichtigsten Funktionen besitzt. Wie aber auch schon gesagt, leidet er unterm den schlecht ausbalancierten Charakteren. Das ist auch das Problem beim Vs. Modus an einer Konsole, wobei man sich hier mit Freunden natürlich besser bzw. fairer absprechen kann, als Online.
Ein Anime als Spiel
Wie bereits der Vorgänger setzt auch Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 2 auf einen äußerst gut aussehenden Cel-Shading Look, der den Stil des Animes auch gut einfangen kann. Während aber im Abenteuer-Modus des ersten Teils die komplette Welt in diesem Cel-Shading Look gehalten war, setzt man jetzt auf vorgezeichnete Hintergründe, die direkt aus einem Anime bzw. Bild entsprungen sein könnten. Man erkennt unzählige Details und erfreut sich an den akkurat nachgebildeten Orten. Man muss aber auch sagen, dass der Cel-Shading Look, der besondere Gegenstände wie Blumen, Fässer oder Charaktere mit denen man interagieren kann, hervorhebt, dieses nahezu perfekte Bild zu einem gewissen Teil auch zerstört. Aber wenn man ehrlich ist, ist dies meckern auf hohem Niveau. Akustisch zeigen sich dafür dieselben Probleme auf, wie noch vor ein paar Monaten. Es fehlt also immer noch eine deutsche Sprache und Lippensynchronität scheint den Entwicklern ein Fremdwort zu sein. Außerdem kann die Hintergrundmusik die Dramatik der Szenen nicht wirklich herüberbringen und plätschert eher vor sich hin.
FAZIT:
Naruto Shippuden: Ultimate Ninja Storm 2 ist zwar nicht perfekt und macht vor allem beim Charakter-Balancing und dem etwas zu simplen Kampfsystem seine Fehler, aber dafür hebt das Storytelling das Spiel vom Vorgänger und den anderen Anime-Spielen ab. Beat’em Up Fans werden sich also vielleicht eher wo anders umschauen wollen, aber Fans der Serie können nahezu nichts falsch machen und werden auf jeden Fall Spaß damit haben und das zählt!
[ Review verfasst von crack-king ]
Pluspunkte:
- Präsentation die dem Anime gerecht wird
- Toller Cel-Shading Look
- Liebevoll gestaltete Umgebungen
Minuspunkte:
- Unbalancierte Charaktere
- Zu simples Kampfsystem
- Schlecht eingesetzte QTEs