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Für immer Shrek
11. September 2010

Die Macher von solchen Software-Perlen wie Kung Fu Panda: The Game und Hello Kitty: Mission Rescue schlagen mit ihrem neuesten Lizenzspiel Für Immer Shrek wieder zu. Auch diesmal zweifelt niemand an, dass Lizenzspiele nichts taugen. Bleibt nur die Frage, ob Shrek den König des Lizenzmülls, nämlich Iron Man 2, vom Thron stoßen kann.

Ach wie gut, dass keiner weiß…

…wie man aus Rumpelstilzchens Verträgen wieder rauskommt. Die Story ist identisch mit der aus dem Film (oh Wunder!). Rumpelstilzchen dreht Shrek einen Knebelvertrag an und verwandelt so Weit Weit Weg in sein eigenes Königreich. Fiona ist im Widerstand und Shrek bekommt nur sein altes Leben zurück, wenn sie ihn mit einem Kuss wahrer Liebe erlöst. Ich ziehe also mit Shrek, Fiona, Esel und dem gestiefelten Kater durch sieben Level, um bei meiner Liebsten Eindruck zu schinden. Dabei tue ich das ganze Spiel über nichts dafür, denn es geht die ganze Zeit nur darum, Shreks Vertrag von Rumpelstilzchen zurückzuholen. Niemals kümmert er sich um Fiona oder einen der anderen Kameraden. Und kurz bevor Shrek es geschafft hat, kommt Fiona zu ihm und sagt, dass sie ihn doch ganz toll findet. Wie man sieht, versteht es sich von selbst, dass das Ganze ziemlich unlogisch, hanebüchend und dilettantisch erzählt wird. 

Willkommen in der Lizenztretmühle

Klingt alles nach einem uninspirierten Hüpfspiel langweiligster Machart, aber der Eindruck täuscht, denn man kann gar nicht hüpfen. Der Rest stimmt allerdings. Stets bin ich in extrem schlauchigen Levels unterwegs, laufe gegen unsichtbare Wände, weil es oft keine vernünftigen Levelgrenzen gibt und löse immer die selben Rätsel. Das Repertoire beschränkt sich dabei auf drei Rätselarten: Entweder mische ich Farben zusammen. wahlweise als Zaubertrank oder mit durch Spiegel gelenkten Lichtstrahlen, löse simple Schieberätsel mit allerlei Kisten oder – jetzt kommt das Highlight – Coop-Rätsel, die meistens mit zwei Schaltern und einer Wippe zu tun haben. Ab und zu muss ich auch die Fähigkeiten meiner Figuren einsetzen um weiterzukommen. Das klingt komplexer als es sich anhört, denn im Spiel selbst ist es nur eine Unannehmlichkeit, weil dauernd Figuren gewechselt werden müssen. Da frage ich mich schon, wieso nur der gestiefelte Kater Schalter bedienen kann oder wieso ich nur mit Esels Huftritten ein Katapult drehen kann, obwohl Shrek sonst Steinklötze umherschiebt, die doppelt so groß sind wie er. Der schon erwähnte Coop-Modus ist nicht der Rede wert. Zu jeder Zeit darf ein zweiter Spieler ein- oder aussteigen. Nur so lassen sich einige Rätsel lösen, auch wenn der zweite Spieler meist nur als Ballast benutzt werden muss, denn anspruchsvoll wird es nie. Beide Spieler agieren auf einem Screen, die Kamera fährt also raus je weiter sie sich voneinander entfernen. Performancetechnisch macht da s keine Probleme, denn in den Levelschläuchen ist einfach zu wenig Platz, als dass es die Engine ins Schwitzen bringen könnte. Dann bleibt da noch der Kampf. Auch hier kann ich jederzeit zwischen den Figuren wechseln, um ihre spezielle Kampffähigkeit zu nutzen. Dieses Feature wird aber ebenfalls dadurch begraben, dass jede Fertigkeit den gleichen Effekt hat, nämlich die Gegner kurzzeitig zu lähmen. Zusätzlich steigt mit jedem erfolgreichen Treffer die Oger-Leiste. Je höher die Leiste, desto mehr Geld und Boni lassen die Gegner fallen. Und wenn die Leiste voll ist… passiert rein gar nichts. Da es nur einen Angriff gibt, arten die Kämpfe in simples Buttonmashing aus, die keine Taktik erfordert. Auch die in drei Stufen aufwertbaren Items für mehr Schlagkraft oder mehr Geld ändern nichts an den gähnend langweilig Kämpfen.

Allerweltsoptik aus dem Sumpf

Passend zum 08/15-Gameplay gibt es den entsprechenden Look dazu. Der Grafikstil hat, mit Ausnahme der Figuren, nichts mit dem des Films zu tun. Er steht einsam und verlassen für sich selbst und ist einfach nur unterer Durchschnitt. Langweilige Landschaften, hässliche Pflanzen, wenig Details und sich komisch verhaltende Schatten sind nur einige der visuellen Highlights. Partikeleffekte oder sonstigen Augenschmaus gibt’s nur zu besonderen, seltenen Anlässen. Kameraprobleme gibt es auch, denn die ist fest und lässt sich nicht bewegen. Das führt in einigen Abschnitten dazu, dass man im Dunklen stochert, denn im Weg stehende Architektur wird nicht transparent. Die positive Seite ist eine unerschütterlich hohe Framerate und kein Tearing, doch das tröstet nur wenig. Herausstechend sind allerdings die Videosequenzen zwischen den Levels, die sogar ansatzweise mit der Qualität des Films mithalten können, doch auch hier gibt es einen Haken: Die kleinen Filmchen werden von Kompressionsartefakten geplagt, was angesichts des reichlich vorhandenen Speicherplatzes auf der BluRay nun wirklich nicht hätte sein müssen. 

Eine Synchro zum Abgewöhnen

Bei Lizenzspielen ist es normal, dass die meisten oder sogar alle teuren Promi-Stimmen durch andere Sprecher ersetzt werden, doch dann sollte man darauf achten, dass sie wenigstens ähnlich klingen wie die Vorbilder. Darauf hat man hier verzichtet und stattdessen einfach irgendwelche Sprecher genommen, was der sowieso schon dünnen Atmosphäre nicht zu Gute kommt. Passend dazu gesellt sich ein Flickenteppich aus diversen Soundschnippseln. Die meisten Sounds klingen billig und wie aus der Retorte. Egal, ob nun das Schlaggeräusch, das von klingender Münze oder anderen Handlungen, sie klingen alle sehr vertraut und abgenutzt. Die Hintergrundmusik ist meistens nicht vorhanden, lediglich zu den kleinen Kampfeinlagen gibt eine durchgängige Beschallung mit lizenzierten Stücken aus dem Film, die oft nur bedingt passen. „Walking on Sunshine“ oder „I Like Waffles“ sind nicht unbedingt die Lieder der Wahl, wenn man gerade ein paar Wachen oder Hexen verdrischt. Laut Abspann sollen es sechs Lieder sein, von denen ich aber nur drei gehört habe. 

FAZIT: 

Für den Olymp des Lizenzschrotts hat es dann doch nicht gereicht, aber gut ist das Spiel deshalb immer noch nicht. Wie erwartet, bietet Für Immer Shrek ein uninspiriertes, weil schlecht designtes und inszeniertes, Spielerlebnis, das sogar zwei Spieler gleichzeitig langweilen kann. Selbst die jüngeren Spieler, für die es ja auch vorrangig gedacht ist, sollten ihre Mühe haben, mit diesem Spiel länger als eine Stunde Spaß zu haben. 

[ Review verfasst von Sanguinis ]

Pluspunkte: 

  • Keine Festplatteninstallation, daher keine Verseuchung eurer PS3
  • Die Platin-Trophäe ist geschenkt
  • Mit 6 Stunden recht kurz

Minuspunkte: 

  • Schlechte Grafik
  • Langweilige Level
  • Mieser Coop


Infos zum Spiel
NameFür immer Shrek
SystemPlayStation 3
PublisherActivision Blizzard
EntwicklerXPEC
GenreAction
USKab 6 Jahren
PEGI7+
PlatinumNein
Release
 18.06.2010
 18.05.2010
Spielerzahl2
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
HeadsetNein
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
PlayStation MoveNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Für immer Shrek
Gameplay
3.5
Atmosphäre
3.0
Grafik
4.0
Sound
4.0
Spielspass
3.5
 

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