Das chaotisch-durchgeknallte Duo geht in die vierte Runde. Im Vergleich zur letzten Staffel sitzt der Spieler noch ziemlich im Dunklen. Wir wissen weder wer der Bösewicht ist noch wo das Ganze letztlich hinführen soll. Doch diese Episode gibt gleich tonnenweise Antworten. Und kann auch diese Episode mit neuen Elementen begeistern oder lässt die Kreativität allmählich nach?
28 Sams Later
Die Klone sind los! Eine Armee von Sams macht die Stadt unsicher und sammelt alle Spielzeuge ein. Unsere beiden Helden flüchten sich in Stinky’s Diner, wo das Abenteuer auch für den Spieler beginnt. Woher kommen die Klone? Was wollen sie mit dem Spielzeug? Wer steuert sie? Wem schreibt Stinky die ganze Zeit SMS? Und was ist Grandpa Stinkys Lieblingskuchen? Und wo führt der Geheimgang unter Stinky’s Diner wohl hin? Fragen über Fragen, die geklärt werden müssen…
Daneben feiern viele Figuren ein Wiedersehen, darunter Momma Boscos Geist und ihr Bosco Lab, der Spielhallenautomat Bluster Blaster, die Riesenkakerlake Sal und der mysteriöse Mr. Papierwaite. Glücklicherweise werden mit Ausnahme von Stinky’s Diner keine Orte recyclet wie man es von Telltale schon fast erwartet.
Zurück zu den guten alten Zeiten
In den beiden vorherigen Episoden ging Telltale neue Wege, was das Gameplay anging. Zuerst die Spielzeuge der Macht, mit denen Max Gedanken lesen oder in die Zukunft schauen konnte. Danach der dämonische Projektor mit den verschiedenen Filmrollen, die jeweils einen Teil der Story beinhalteten und zuletzt wandelten die Verhöre in Noir-Stil auf den Spuren von Max Payne. In der neuen Episode gibt es nichts dergleichen. Man besinnt sich auf die alten Stärken des klassischen Adventure-Gameplays – und die sind so gut wie eh und je.
Diese Episode konzentriert sich auf die Spielzeuge, das Inventar wird so gut wie gar nicht gebraucht. Noch nie hatte Max so viele Spielzeuge zur Verfügung, was viel Raum für lustige Kombinationen schafft. Generell ist die Dichte an Gags, Wortspielen, Easter Eggs und Anspielungen auf andere Telltale-Spiele und klassische LucasArts-Adventures von allen bisherigen Episoden am höchsten. Vor allem Fans von H.P. Lovecraft und seinem Cthulhu-Mythos dürfen sich freuen, da ein Großteil der Story an seine Schöpfungen angelehnt ist. Die Rätsel sind auch wieder etwas schwerer als in Episode 3, welche viel zu leicht waren. Richtige Kopfnüsse sind nicht dabei, aber sie lösen sich auch nicht mehr teilweise von selbst wie in „They Stole Max’s Brain“. Vor allem das letzte Rätsel am Ende braucht etwas Geduld und Hirnschmalz.
Nichts Neues bei der Technik
Keine Änderungen seit den letzten Episoden gibt es der Technik und der Performance. Nicht perfekt, aber durchaus sehr ordentlich. Komischerweise ändern Sam und
Max nach Dialogen oder bestimmten Aktionen manchmal ihre Positionen in der jeweiligen Location. Das ist lästig, versaut mir aber nicht das Spiel. Ansonsten gibt es wenig zu meckern.
FAZIT:
Die vierte Episode ist der bisherige Höhepunkt der Staffel! Hier werden so viele, seit einigen Episoden brennende Fragen beantwortet und das Fundament für ein grandioses Finale gelegt. Der Humor zeigt sich in Bestform und man muss schon sehr fit sein, um alle Anspielungen auch als solche zu erkennen. Der einzige Wermutstropfen ist, dass nach der nächsten Episode Schluss ist.
[ Review verfasst von Sanguinis ]