Vor gut einem Jahr erschien mit Little Big Planet eines der innovativsten Spiel der letzten Jahre. Während die Kern-Spielmechanik nichts anderes, als ein simples Jump & Run war, lag der Hauptfokus auf dem so genannten Play, Create and Share Feature. Wer also schon immer mal Level-Designer spielen wollte, fand in Little Big Planet sein absolutes Paradies. Schließlich durfte man mit genau den gleichen Tools arbeiten, die auch die Entwickler bei der Herstellung des Singleplayermodus verwendet haben. Und dank simplen Drag and Drop Verfahren entpuppte sich dies sogar als recht einfaches Unterfangen. Inzwischen ist die Marke Little Big Planet nicht mehr weg zu denken. Dementsprechend war es auch keine Überraschung, als zu Beginn des Jahres eine PSP Fassung angekündigt wurde. Ob diese mit dem Original mithalten kann, erfahrt ihr in unserem neuesten Review.
Willkommen in der Welt von Little Big Planet
Little Big Planet ist ein Spiel für Jedermann. Und da nicht jeder mit den Eigenschaften des Spiels vertraut ist, beginnt man zunächst einmal mit einem kleinen Tutorial, welches am Anfang des Singleplayer-Modus stattfindet. Erst nach und nach werden weitere Features freigeschaltet. Angefangen mit dem Community Planeten, wo man ganz im Stile des Originals auf die selbst erstellten Level der anderen User zugreifen kann. Das Prozedere wurde glücklicherweise recht simpel gehalten. Man loggt sich mit dem PSN Account seiner PSP ein und voilà; schon trifft man auf eine prachtvolle Welt mit vielen neuen Level. Die Qualität schwankt natürlich noch gewaltig. Während einige Stages am Besten sofort gelöscht werden sollten, gibt es hier und da auch schon einige kleine Meisterwerke. Man kann aber davon ausgehen, dass die Qualität im Laufe der nächsten Wochen drastisch zunehmen wird. Vor allem, da es wohl nicht ganz so viele „Gewinne so viele Trophy, wie möglich“ Level geben wird, wie bei der PS3 Version. Ein Feature, worauf man aber leider verzichten muss, ist die Möglichkeit online mit anderen Spielern zocken zu können. Dennoch: Man darf gespannt sein, ob Sony Cambridge die Handheld Fassung genau so aggressiv mit DLC Add-Ons unterstützen wird, wie es Media Molecule bei der PS3 Version getan hat. Umso größer der Support, desto höher ist auch die Chance einer stetig wachsenden Online-Community.
Können wir das schaffen? Ja, wir schaffen das!
Aber wann darf man denn endlich Designer spielen? Wie auch die Community Welt wird dieses Feature erst im Verlauf des Singleplayers freigeschaltet. Aber keine Sorge: Dies geschieht bereits zu Beginn der Kampagne. Die Handhabung des Create Modus ähnelt bis auf wenige Ausnahmen dem des großen Bruders. Man fängt also mit einem komplett leeren Level an. Anschließend hat man die Möglichkeit mit Hilfe des Pop It Fensters den großen Künstler spielen zu können. Angefangen mit der Gestaltung der Oberwelt bis hin zur Platzierung von Hindernissen und Gegner – man hat fast die selben Möglichkeiten, wie beim letztjährigen PS3 Ableger. Da man aber leider auf einen zweiten Analogstick verzichten musste, werden Dinge, wie das Skalieren von Objekten mit Hilfe der L1 Taste, sowie des Analogsticks geregelt. Hinzu kommen viele hilfreiche Videos, die einem nach und nach die einzelnen Features erklären. Und ich muss zugeben, dass ich im Nachhinein lieber mit dem PSP Editor arbeite, da er vor allem in Zug- und Busfahrten ein willkommener Zeitkiller war. Die einzelnen Bauteile und Stickers findet man übrigens im Laufe der Einzelspieler-Kampagne. Wer also auf einen umfangreichen Werkzeugkasten zurückgreifen möchte, sollte sich zunächst mit der Story beschäftigen.
Sackboy 4 President
In Sachen Gameplay sollte man keine großen Überraschungen erwarten. Die Hauptaufgabe besteht darin in traditioneller Jump & Run Manier das Ende eines jeden Levels zu erreichen. So bietet der Singleplayer unter anderem eine Reise durch die verschiedenen Kontinente unserer Erde. Egal ob heiße Wüstenlandschaften oder eiskalte Schneegebiete – keine Welt ähnelt der Anderen. Bemerkenswert ist vor allem die Komplexität mit der jede Welt fertiggestellt wurde. Da zeigt sich halt, was echte Profis mit den Tools herstellen können. Hinzu kommen verschiedene Minispiele, die für ein wenig Abwechslung im harten Jump & Run Alltag sorgen – Freigeschaltet werden diese durch das Finden versteckter Schlüssel in den Singleplayer-Stages. Lediglich die etwas schwammige Steuerung sorgt hin und wieder dafür, dass man ungewollt in fiese Fallen rein fällt – ein Problem, welches ich schon in der PS3 Fassung bemängelt habe.
Grafik
Die PSP Version vom Little Big Planet sieht im Grunde fast genau so aus, wie das Original. Ganz so überraschend ist das natürlich nicht, da LBP für die PS3 alles andere als ein optischer Showcase Titel war. Natürlich gibt es hier und da einige Abstriche – dies liegt jedoch hauptsächlich am fehlenden HD-Support, wodurch die Texturen nicht ganz so scharf aussehen, wie auf dem Fernseher. Ein Lob verdient jedoch die grandiose Physik-Engine, die 1:1 von der PS3 übernommen wurde, wie mir auf der GamesCom verraten wurde.
Sound
Song Recycling war gestern. Little Big Planet PSP hat einen brandneuen Soundtrack spendiert bekommen, der wieder mal Tracks aus allen möglichen Kulturen beinhaltet. Und es kann nur eine Frage der Zeit sein bis wir endlich eine offizielle Little Big Planet Compilation bekommen, da die selbst produzierten Tracks, wie auch schon beim „großen Bruder“ recht catchy und eingängig sind.
FAZIT:
Little Big Planet für die PSP gehört definitiv zu den Highlights dieses Spiele-Winters. Ein umfangreicher Singleplayer-Modus, sowie die Möglichkeit Custom-Levels hoch- und runterladen zu können machen das Spiel zu einem absoluten Muss für jeden PSP Besitzer.
[ Review verfasst von Dimi ]
Pluspunkte:
- Gelungener Singleplayer-Modus
- Play, Creat and Share Modus
- Top Soundtrack und solide Optik
Minuspunkte:
- Kein Online-Mehrspieler-Modus
- Schwammige Steuerung
- „Nur“ zwei Ebenen