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Darksiders
18. März 2010

Stellt euch vor, ihr währt einer der vier Reiter der Apokalypse. Euer Tag kommt, wenn die Welt dem Ende entgegen sieht. Wenn das siebte Siegel bricht, steigt ihr auf eurem Ross herab und vollendet Gottes Werk. Und nun stellt euch vor, ihr werdet gerufen... und die Welt steht nicht vor dem Untergang. Ihr habt kein Pferd mehr. Und die Engel des Himmels sind mit einem Male genauso eure Feinde wie die Dämonen der Hölle. Klingt abstrus? Ist es auch. Doch genau dieses Szenario erwartet euch bei Darksiders und führt euch in eine gnadenlose Schlacht gegen das Böse und das Gute...

God of Darksiders

Zugegeben, die Story von Darksiders ist harter Tobak. Und sie wird zudem auch noch recht verwirrend erzählt, so dass es einem teilweise wirklich schwer fällt zu verstehen, wer man gerade ist und was man macht und wieso man es macht und wohin es führen soll. Kurz und knapp: Ihr spielt einen apokalyptischen Reiter namens „Krieg“ und taucht plötzlich in einer modernen Großstadt auf, da das siebte Siegel gebrochen wurde (Bibelkundig wissen Bescheid). Dummerweise stellt sich heraus, dass das Siegel doch nicht gebrochen wurde und ihr quasi... zu früh gekommen seid. Und alleine. Und nun bekämpfen euch die Engel und Dämonen gleichermaßen. Natürlich darf so etwas nicht geschehen und so macht ihr euch auf, das Rätsel eures Erscheinens und das des ungebrochenen siebten Siegels zu lösen. Und dabei ist euer Name Programm. Rätsel werden gelöst, indem man sie zerschlägt! Zwar gibt es manchmal auf etwas für’s Köpfchen, aber das hält sich in Grenzen. Ich hatte Darksiders keine 10 Minuten gespielt, da dachte ich nur, dass man viel mehr kopieren eigentlich fast nicht mehr kann. Abgesehen von der frei drehbaren Kamera spielt und steuert sich „Krieg“ nämlich fast so wie ein bekannter Krieger eines anderen Götterspiels. Selbst die bekannten Quick-Time-Finishings wurden nahezu 1:1 übernommen. Aber wie der alte Zeus schon sagte, besser gut kopiert als schlecht selbst gemacht. Und so hat man die Steuerung auch ruck-zuck im Blut und schnetzelt sich mit Begeisterung durch die Gegnermassen. Ein bisschen Eigenständigkeit gibt es aber doch, so ist die Umgebung recht interaktiv und man kann sehr viel zerstören oder als Waffe zweckentfremden. Wenn Dämonen sich mit einem Schwert nicht beeindrucken lassen, bekommen sie eben ein Auto nachgeworfen.

We can change

Hatte ich mich gerade daran gewöhnt, anstelle mit Kratos mich mit „Krieg“ durch die Gegend zu schnetzeln, nimmt das Ganze eine Wendung und aus einem Klon wird doch noch ein erstaunlich eigenständiges Spiel. Neue Waffen warten auf ihren Einsatz und die Spielwelt öffnet sich langsam und fast könnte man sagen, es geht Richtung Adventure. Aber nur fast, denn das Hack’n’Slay steht nach wie vor im Vordergrund, tritt aber endlich etwas aus dem Schatten des Olymp. Mithilfe besiegter Seelen (oder befreiter, wer weiß das schon?) können neue Waffen gekauft werden und neue magische Fähigkeiten erleichtern den Kampf ebenfalls. Auch das fast schon verloren geglaubte Pferd von „Krieg“ taucht wieder auf und hilft euch so gut es kann. Leider kann es teilweise aber nicht viel. Oft sind selbst kleinste Hindernisse für euer treues Ross unüberwindbar und so heißt es raus aus dem Sattel, selbst drüber springen und auf der anderen Seite das liebe Pferdchen wieder heraufbeschwören. Zwischendurch warten immer wieder mächtige Torwächter, die es zu bezwingen gilt um ein neues Gebiet frei zuschalten. Und je weiter man spielt, umso mehr Freiheiten warten, so dass man schließlich fast mitleidig auf die vorgegebenen Pfade zur Ersteigung des griechischen Götterthrons herabblickt. Letztlich fehlt Darksiders aber irgendwie an allen Ecken doch das gewisse Etwas, dass heraus sticht. Die Story ist zu verwirrend, das Kampfsystem zwar gut geklaut, aber nicht so perfekt und auch wenn der Spannungsbogen kontinuierlich aufgebaut wird, so fehlte mir doch irgendwie das Interesse, das Rätsel hinter der ganzen Geschichte zu lösen. Auch geht mit der Einsteig viel zu lange, alleine das Pferd bekommt man erst recht spät wieder und die ersten paar Stunden hätten auch ein Tutorial zu God of War sein können. Ich mag es normalerweise, wenn die Story eines Spiels auf religiösen Geschichten und Mythen aufbaut, aber hier wird es für meinen Geschmack einfach zu abstrus gestaltet. Den einen mag es gefallen und die ständige Frage, wer nun wirklich Gut und Böse ist, Ansporn genug sein, ich war davon nicht sonderlich begeistert.

Back to the roots

So ähnlich könnte das Motto der Grafikdesigner gelautet haben. Die Grafik von Darksiders kann man eigentlich am besten mit einem Wort beschreiben: Solide. Es läuft flüssig, gibt nur sehr selten Tearing und hat einige nette Effekte. Gleichzeitig gibt es an manchen Stellen aber auch Treppchenbildungen wie zu PS2-Zeiten, Texturen die man ebenfalls auf genau dieser Konsole damals viel gesehen hat und Animationen, die irgendwie auch an längst vergangene Zeiten erinnern. Was mir letztlich auch nicht gefallen hat, ist der grafische Stil. Man hat immer den Eindruck, es solle eine Comic-Welt dargestellt werden, ohne dies aber zu tun. Aber wie gesagt, die grafischen Mankos haben keinen Einfluss auf das Spielgeschehen und letztlich erfüllt die Grafik-Engine ihre Aufgabe ordentlich. Beim Sound muss ich den Entwicklern dagegen Tribut zollen, die deutsche Sprachausgabe ist wirklich gelungen vielen Dämonen oder Engeln wurde auch ein eigener Akzent spendiert, der klasse zu den Charakteren passt. Einen Mehrspielermodus gibt es nicht, der Krieg gegen Himmel und Hölle ist nur in der Einzeldisziplin zu gewinnen.

FAZIT:

Tja, was soll ich sagen. Einerseits haben mich die Story und die schwache Grafik nicht wirklich begeistert, aber auf der anderen Seite haben die Entwickler da drum herum bzw. damit ein wirklich gutes Spiel gestrickt. Es hat so seine Ecken und Kanten, der Einstieg ist zu dröge und langatmig, aber hat man den mal hinter sich, entfaltet das Spiel eine gewisse Eigendynamik und distanziert sich auch mehr und mehr vom Genreprimus God of War. Darksiders kann zu keinem Zeitpunkt irgendwie in besonderem Masse hervorstechen oder einen „WOW!“-Moment hervorrufen, aber letztlich macht es das, was bei einem Spiel vielleicht doch das Wichtigste sein sollte: Spaß.

[Review verfasst von Pry]

Pluspunkte:

  • Gutes Kampfsystem
  • Gute deutsche Synchronisation
  • Im späteren Verlauf recht offenes Gameplay

Minuspunkte:

  • Verwirrend erzählte Story
  • Durchschnittliche Präsentation
  • Stellenweise recht schwer


Infos zum Spiel
NameDarksiders
SystemPlayStation 3
PublisherTHQ
EntwicklerVigil Games
GenreAction-Adventure
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis59,99 €
PlatinumNein
Release
 08.01.2010
 05.01.2010
 18.03.2010
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
HeadsetNein
720pJa
1080pNein
Sixaxis Tilt SupportNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Darksiders
Gameplay
8.0
Atmosphäre
7.5
Grafik
6.5
Sound
8.0
Spielspass
8.0
 

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