Bei Military Madness: Nectaris handelt es sich um ein Remake des PSone Klassikers Nectaris: Military Madness (das damals auch schon ein Remake der TurboGrafx-Version von 1989 war). Im Grunde hat Hudson Soft nur den Namen etwas gedreht und dem Spiel eine frische Optik verpasst, also Nostalgie-Feeling pur. Okay, und der Multiplayermodus wurde leicht aufgebohrt, waren es auf PSone damals nur maximal zwei Spieler, so können sich heute ganze Vier um die Vorherrschaft streiten.
Alt aber gut?
Ich mag Strategiespiele. Wirklich. Und ich spiele auch heute noch gerne ältere Klassiker. Aber Military Madness ist irgendwie zu alt. Das Spiel hat inzwischen im Prinzip über zwanzig Jahre auf dem Buckel und Hudson Soft hat es tunlichst vermieden, dass Gameplay irgendwie aufzupeppen. Es fehlt jeder Pfiff, die Animationen sind sterbenslangweilig und die Spannung bleibt irgendwo zwischen dem ersten und zweiten Zug stecken. Es entsteht keine Atmosphäre und fies ausgedrückt kann man fast sagen, es ist einfach nur ein langatmiges Einheitenverschieben. Aber fangen wir von vorne an.
Worum geht es?
Die Story ist so simpel wie das Spiel. Zwei Mächte streiten sich auf dem Mond um die Vorherrschaft auf dem Erdtrabanten. Dazu steht allerlei militärisches Gerät vom einfachen Soldaten über Panzer bis hin zum Raketenwerfer zur Verfügung. Rundenweise zieht man nun seine Truppen über die zerklüfteten, aber meist recht kleinen Schlachtfelder und versucht, die feindliche Basis zu erobern bzw. alle Gegner zu vernichten. Das Ganze wird mit einer netten, aber unspektakulären Grafik dargestellt. Die Steuerung geht schnell von der Hand, nur die Kamera nervt etwas. Sie ist keine freie 3D-Kamera wie normal üblich, sondern eine die sich nur bis zu einem gewissen Grad schwenken und zoomen lässt. Auf dem Schlachtfeld greift in den Kämpfen dann das Schere-Stein-Papier-Prinzip, die leider absolut trist dargestellt werden, deren Animationen sich aber zum Glück unterbrechen lassen.
Hoffnung Mehrspielerschlachten?
Um es gleich vorweg zu nehmen: Nein. Der Multiplayermodus spielt sich im Grunde wie der Singleplayermodus, abgesehen davon dass man eben gegen echte Kontrahenten antritt. Aber langweiliges Spiel gegen den Computer macht noch kein spannendes Spiel gegen menschliche Gegner. Einziger Pluspunkt: Sogar wenn man nur einen Controller zuhause hat kann man gegeneinander spielen, dann wird der Controller eben rumgereicht. Wenn man das Ganze mit einem netten Fangen-Spiel kombiniert, könnte das sogar doch noch Spaß bringen.
FAZIT:
Ehrlich gesagt hat mich Military Madness: Nectaris vor allem eines: Gelangweilt. Spiele entwickeln sich weiter und was vor 20 Jahren gut war, hat inzwischen halt doch einen etwas matten Lack. Da ich die früheren Versionen auch nie gespielt habe, kamen natürlich auch keine nostalgischen Gefühle auf. Was bleibt ist ein simples Strategiespiel mit einer recht langweiligen Grafik und wenig Tiefgang. Wer die Vorgänger mochte, wird auch hieran seinen Spaß haben, allen anderen würde ich ein Anspielen der Demo empfehlen.
[ Review verfasst von Pry ]