.detuned ist das zweite Projekt der Linger in Shadows-Macher .theprodukkt und genau wie sein Vorgänger nichts Alltägliches von der Stange, sondern eher was für Experimentierfreudige und Fans der Demo-Szene.
Mein Freund der blaue Elefant
.detuned ist kein Spiel im herkömmlichen Sinne. Es spielt ausschließlich in einem blauen Raum mit diversen hüpfenden Kreaturen, Häusern, Delphinen, kurvigen Linien und vielem mehr im Hintergrund. In der Mitte der Szenerie sitzt ein Mann im Anzug auf einem Stuhl. Dieser Mann und die Hintergrundmusik können vielfältig verändert werden. Dazu stehen 17 Modi zur Verfügung, jeder davon bietet einen Effekt für die Figur und einen für die Musik. Mit den beiden L- und R-Tasten kann die Stärke der Effekte kontrolliert werden, die einiges zu bieten haben. Bei der Figur reicht die Palette von diversen Kopfverformungen, zum Beispiel zu einem Pilz, einem Ballon, einem Elefanten oder identischen Kopien. Bei der Musik können sowohl Geschwindigkeit als auch Lautstärke verändert werden, mit Höhen und Tiefen experimentiert oder verschiedene Klangeffekte hinzugefügt werden. Komplettiert wird die Steuerung durch eine Zoomfunktion per linkem Stick, der Figurenbewegung mit dem rechten Stick und der Kamerakontrolle per Sixaxis. Die Präsentation von .detuned ist schlicht und abstrakt, aber ansehnlich. Der Raum und alles darin ist stilisiert und nicht mit Details überfrachtet. Alles wirkt wie aus einem Guss und auch die Morphing-Effekte der Figur sehen sehr gut aus.
Viel Potential verschenkt
Im standardmäßig aktivierten Demo-Modus können einige der Effekte bestaunt werden, welche auf die Musik abgestimmt sind, was ziemlich cool aussieht. Und obwohl .detuned eigene Musik per XMB erlaubt und sogar mit einer Trophy belohnt, ist der Song im Demo-Modus nicht wählbar. Damit fällt ein Einsatz auf Parties oder als Visualisierung nebenher leider flach, was schade ist, denn so etwas fehlt noch auf der PS3 und hätte für den niedrigen Preis von 2,99€ auch den einen oder anderen geneigten Kunden gefunden. Leider ist auch der Wiederspielwert nur gering, denn nach maximal einer Stunde sind alle Modi und Effekte zu genüge ausprobiert. Rein theoretisch ist es mit den Effekten möglich, selbst Remixe seiner Lieblingslieder herzustellen und die Figur nach der Musik tanzen zu lassen, doch dafür fehlen leider die Werkzeuge, wie eine Videofunktion oder die Möglichkeit, verschiedene Effekte in einer bestimmten Reihenfolge ablaufen zu lassen.
FAZIT:
Wer Linger in Shadows gekauft hat, ist auch Teil der Käuferschicht, die .detuned ansprechen will. Wer sich bewusst ist, dass er kein Spiel, sondern einen Baukasten bekommt, für alternative Ideen zu haben ist oder ein ausgemachter Trophäenjäger ist und sich an den 2,99€ nicht stört, sollte zugreifen.
[ Review verfasst von Sanguinis ]