Arcade Shooter ála Unreal Tournament oder Quake gehörten Ende der 90er zu den beliebtesten Videospielgenres. Blickt man auf die vergangenen Jahre zurück, merkt man, dass es zwar hier und da weiterhin einige Ableger gab, diese aber meist nicht viel Beachtung fanden. Das beste Beispiel ist natürlich Unreal Tournament 3, welches in Sachen Verkäufe weit hinter den Erwartungen zurückblieb. Unser neuestes Review beschäftigt sich mit einem Spiel, welches im Arcade Shooter-Sektor einen komplett anderen Verkaufsweg einschlägt – Und zwar den digitalen via PlayStation Network. Ob Ubi Softs Cellfactor: Psychokinetic Wars sein Geld wirklich wert ist, erfahrt ihr den kommenden Zeilen.
It's Magic
Direkt eines vorweg: Eine Story sucht man in Cellfactor vergebens. Stattdessen liegt das Hauptaugenmerk einzig und allein auf der Arenaaction. Was den Titel besonders macht, ist die Tatsache, dass man vorab die Auswahl aus drei verschiedenen Angriffsklassen hat. Zum einen die Bishops, deren Stärke in der Anwendung von psychischen Kräften liegt. Hier lautet das Motto: Weg mit den Waffen und her mit den Energiebällen. Das genaue Gegenteil hierzu sind die Guardians, welche auf diverse Schusswaffen zurückgreifen können. Darüber hinaus besitzen sie eine spezielle Sprintattacke, wodurch auch sie alles andere als harmlos sind. Wer mit einer gesunden Mischung aus beiden Angriffsklassen in den Kampf ziehen möchte, sollte die Blackops nutzen, die neben einigen psychischen Attacken auch Waffen benutzen können – aber natürlich nicht in dem Ausmaß, wie die jeweils anderen Kampfklassen.
Unreal Lite
Leute, die Cellfactor wegen des Singleplayer-Modus spielen möchten, sollten wissen, dass der Inhalt alles andere als umfangreich ausgefallen ist. Die zehn Missionen pro Angriffsklasse sind relativ schnell durchgespielt. Ein Lob verdient die Tatsache, dass Mission ein anderes Ziel hat. Neben klassischen Deathmatches und CTF-Modi, gibt es auch Vorgaben wie zum Beispiel „Töte nur mit Psi-Waffen“ oder „Töte drei Spieler im Flug“. Das kommt natürlich der Abwechslung stark entgegen. Die Ziele variieren natürlich je nach Klasse. Der Offlinemodus bietet neben den normalen Bots auch einen Split-Screen-Modus. Der Schwerpunkt von Cellfactor liegt aber eindeutig auf dem Online-Modus. Leider scheint Cellfactor nicht allzu beliebt zu sein, da sich im Worldwide Web nur recht wenige Leute auffinden ließen. Wer jedoch trotzdem einige Spiele bestritten hat, kann seinen Rang jederzeit im offiziellen Leaderboard nach schauen. Was das Gameplay an sich angeht, dürften sich vor allem Unreal-Fans wie zu Hause fühlen. Die Spielmechanik funktioniert nämlich genau so, wie beim offensichtlichen Vorbild aus dem Hause Epic. Wer also Waffen und Lebensenergie braucht, findet selbige überall auf der Map verteilt.
Graue Maus
Obwohl man meinen könnte, dass das Spiel dank Unreal Engine 3 gar nicht mal so schlecht aussehen müsste, wird man schnell feststellen, dass Cellfactor vor allem Dank des generischen Artdesigns alles andere als hübsch ist. So wirken nicht nur die Charaktere einfallslos und langweilig, sondern auch die Level, die wohl selbst ein Modder besser und spannender gestaltet hätte. Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die durchschnittliche Musikuntermalung, die zwar vorhanden, aber nicht wirklich auffällig ist.
FAZIT:
Cellfactor ist typische Durchschnittskost, ohne großen Wiedererkennungswert. Darüber hinaus leidet der Shooter unter einem etwas zu hohen Preis, was wohl auch ein Indikator dafür ist, warum man online nur so wenige Spieler findet. Genrefans empfehle ich die Demo. Alle Anderen sollten entweder auf Unreal Tournament 3 zurückgreifen oder Battlefield 1943 kaufen.
[Review verfasst von Dimi ]