Was wäre ein Film heutzutage ohne passende Videospielumsetzung? Naja, wenn man ehrlich ist, wohl mindestens genauso gut. Denn die bislang veröffentlichten Umsetzungen wie Iron Man oder Hulk haben sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert und können ohne weitere Bedenken zum Videospieletrash gezählt werden. Mit Monsters Vs. Aliens möchte Activision Blizzard diesen Umstand nun ändern und ob ihnen dies auch gelungen ist, erfahrt ihr in unserem Review.
Von der Leinwand auf den LCD
Wie nicht anders zu erwarten, verschlägt euch das Spiel in das Universum aus dem gleichnamigen Film und behandelt auch dessen Geschichte. So werden die Monster Gigantica, B.O.B., Missing Link, Insektosaurus und Prof. Dr. Kakerlake von der US Regierung irgendwo in der Wüste versteckt, um die Öffentlichkeit nicht in Aufruhr zu bringen. Die Monster fristen also ein relativ einsames Leben in ihrem „Gefängnis" und erst als der fiese Alienimperator, Gallaxhar, die Erde zu Vernichten bedroht, dürfen die Monster an die Öffentlichkeit treten und um ihre Freiheit und auch etwa Ansehen kämpfen, indem sie den Erdbewohnern helfen. Erzählt wird die mit rund sechs Stunden relativ kurze Geschichten in Zwischensequenzen, welche teilweise durchaus schön anzusehen sind und schon mal für den einen oder anderen Schmunzler sorgen können.
Standardbaukastengameplay
Um die Welt vor dem schlimmsten zu bewahren, muss man also in die Rollen des riesigen Mädchens Susan, liebevoll auch Gigantica genannt, dem etwas dusseligen und schleimigen B.O.B. und dem Fischmonster Missing Link schlüpfen. Jeder der drei Charaktere hat seine eigenen Spezialitäten und diese werden auch zu genüge in den Levels und Kapiteln erprobt. Das ganze Spiel verläuft nämlich nach einem gewissen Schema. So ist jedes der vier Kapitel in mehrere Levels unterteilt, welche euch immer in die Rolle eines der drei Charaktere springen lassen. In der Haut von Gigantica zieht ihr euch die Rollschuhe an und rast auf vorbestimmten Pfaden durch die Level, müsst Hindernisse überspringen und Gegner von der Bahn schubsen. Missing Link, der Muskelprotz in dem Trio, kümmert sich ums Grobe und seine Level drehen sich genau genommen um das Vermöbeln von möglichst vielen Gegnern im Stile eines Ratchet & Clank. Hin und wieder muss dann auch mal an einem Rädchen gedreht werden, nur um sich weiteren Gegnermassen zu stellen. Zu guter Letzt noch B.O.B. Er ist meist für die Feinarbeit zuständig und mit ihm heißt es sich durch verwinkelte Labyrinthe zu schlängeln und dabei die Konsistenz seines Körpers auszunutzen. So kann man sich durch Gitterstäbe quetschen und muss wiederum aufpassen, dass man nicht durch Gitterböden „fließt". Hier hilft nur das Verschlingen eines festen Körpers. Im Großen und Ganzen verlangen seine Levels zumindest etwas Grips und machen auch den meisten Spaß. Besonders später im Spiel, muss man erst denken und dann handeln. Dann wird schon mal ein Wärter kurzerhand verschluckt, um die nächste Tür öffnen zu können. Doch das soll nicht heißen, dass man voller Freude auf seinen Einsatz wartet. Seine Einsätze haben nämlich genauso unter der hakeligen Steuerung zu leiden, wie die restlichen, wodurch das Spiel schon etwas nervig sein kann. Etwas Feinschliff hätte hier Wunder bewirkt. So nervt man sich nämlich viel zu oft wegen kleineren Fehlern, die einen auch das Leben oder wertvolle Punkte im Spiel kosten können. Man erhält nämlich für jeden Gegner, jede zerstörte Kiste oder quasi für alles mögliche so genannte Monster-DNS, mit der man sich im DNS-Shop neue Artworks, Minispielchen oder auch mal Attacken kaufen kann, welche nach und nach zum Kaufen frei gespielt werden. Des weitern sei noch gesagt, dass das Spiel auch noch einen Mehrspieler-Modus bietet, in dem der zweite Spieler in die Rolle von Prof. Dr. Kakerlake schlüpft und mit aktuellster Technologie seine Feinde mit Lasern oder ähnlichem beschießen darf. Neben den Trophys, welche wirklich sehr einfach einzusammeln sind, gibt es im Spiel kaum noch etwas, dass den Spielspaß verlängern könnte. Zwar kann man jedes einzelne Level noch einmal spielen um sein Punktekonto aufzubessern und auch noch einige Informationen zu den anderen Charakteren anschauen, aber wirklich motivierend ist das nicht.
Der nächste Hardware-Pusher?
Kommen wir dann zum technischen Teil und man kann ohne Bedenken sagen, dass das Spiel sich auch hier bestenfalls im Durchschnitt befindet. So wirkt die grafische Gestaltung zwar stimmig, jedoch hat das Spiel dafür mit nicht ganz so hoch aufgelösten Texturen und Aliasing, das selbst im Menü vorhanden ist, zu kämpfen. Musikalisch sieht es da auch nicht besser aus. So sind die Stücke einzeln sicherlich mal ganz nett anzuhören, jedoch wirken sie in manchen Situationen eher deplatziert und können nicht wirklich für Stimmung sorgen. Zudem ist die Lokalisierung des Titels auch nicht sonderlich gut ausgefallen. So sind mir während des Spiels diverse Übersetzungsfehler aufgefallen und die Sprecher scheinen auch nicht wirklich Spaß an der Sache gehabt zu haben.
FAZIT:
Monster Vs. Aliens ist sicherlich kein absolut schlechtes Spiel, aber bei weitem auch kein gutes. Dem Spiel fehlt einfach der Feinschliff, denn Potenzial ist definitiv vorhanden. Hätte man etwas mehr Abwechslung ins Spiel gebracht, die Spiellänge verlängert und dann auch noch die Steuerung verbessert, dann wäre daraus möglicherweise wirklich ein gutes Spiel geworden, denn vor allem B.O.B.'s Einsätze zeigen, dass es auch besser geht. Leider fehlt dann wiederum die Abwechslung, da sich auch seine Einsätze immer absolut gleich spielen. Wer ein Jump`n`Run sucht, sollte lieber zum alten Ratchet & Clank: Tools of Destruction greifen, welches das Spiel in allen Bereichen um Längen schlägt.
[ Review verfasst von crack-king ]
Pluspunkte:
- Auch für jüngere Spieler geeignet
- Einfache Trophäen
- B.O.B.'s Einsätze machen kurzweilig Spaß
Minuspunkte:
- Hakelige Steuerung
- Lustlose Sprecher
- Abwechslungsarmes Gameplay