Unter-der-Dusche-Sänger bekamen „SingStar" und Luftgitarren-Künstler bekamen „Guitar Hero". Nachdem diese beiden Games das Musikspiel-Genre umgekrempelt hatten, war fast jeder glücklich. Fast, denn um die Drummer dieser Welt kümmerte sich niemand so recht... Bis jetzt. Die Jungs von Harmonix („Amplitude") machten sich ans Werk und schufen mit „Rock Band" den ultimativen Traum eines jeden Hobby-Musikers. Gesang, Schlagzeug, Gitarre und Bass kommen endlich in einem Spiel unter, also verlasst den Proberaum, stellt das Bier kalt, besorgt euch Groupies und kramt euer Outfit heraus. Let's rock!
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Stell dich auf den Stern
Im Grunde genommen ist „Rock Band" wirklich nichts Anderes als eine Fusion aus „SingStar", „Guitar Hero" mit Drums. Doch weil allein das Singen oder Saiten-Zupfen an sich ein Riesenspaß ist, kann es zusammen nur noch besser sein. Kann es? Kann es auf jeden Fall. Als Solokünstler oder Rock-Combo darf man eine Karriere starten, nahezu die ganze Welt unsicher machen und sich durch insgesamt 58 Songs kämpfen - auf „easy" sind es allerdings nicht alle. Zunächst kreiert man sich sein Alter Ego, indem man aus verschiedenen Frisuren, Gesichtern und Haut- beziehungsweise Haarfarben wählt. Dieser Part ist nicht überirdisch umfangreich, doch durch zahlreiche Klamotten und Accessoires entsteht schließlich der optisch durchgestylte Musiker, der auf der Bühne für euch Schweiß und Blut vergießt. Wer allerdings begehrte Gitarren-Modelle, kitschige Kostüme und sonstigen Krimskrams erwerben will, muss ordentlich blechen. Es dauert einige Zeit, bis man - je nach Resultat eines Songs - etwas Knete beisammen hat, doch die Freude über schrullige Outfits und peinliche Posen auf der Bühne ist riesig. Nicht selten wird man sich denken: „Wow, diese Punk-Gehabe meines Stars ist einfach perfekt gewählt!". Sollte man sich also nicht entscheiden können, ob man lieber die kleine Rock-Göre oder den Punk-Hoschi wählt, so erstellt man alternativ einfach beide Charaktere und spielt 2 Karrieren parallel.
Als Solist schnappt man sich entweder Mikrophon, Gitarre (für Bassisten gibt es keine Karriere) oder Schlagzeug und spielt sich nacheinander mit steigendem Schwierigkeitsgrad von Song zu Song. Eines der Anfangslieder ist zum Beispiel „In Bloom" von Nirvana. Hier fällt es noch leicht mehrere Noten nacheinander zu treffen, um nicht nur den Kombozähler, sondern auch den Punktezähler in die Höhe zu treiben. Doch Deep Purple und Metallica wird man schnell fürchten lernen. Nach dem gleichen Prinzip wird auch im Mutliplayermodus gespielt. Jedoch vermisst man im Singleplayer viele kleinere Features, die den Multiplayer verfeinern. Man kann weder ein Bandlogo kreieren, noch eigene Setlists zusammenstellen, was in Verbindung im dem stupiden Song-für-Song-Spielen einen faden Nachgeschmack hinterlässt. Zu Beginn des Spiels kann man auch auf höheren Levels noch Erfolge feiern, doch nach und nach wird es sichtlich schwieriger. Hängt man an einem Song fest, so trainiert man solange im Trainings-Modus bis es klappt. Gerade mit Gitarre oder Schlagzeug lassen sich größere Erfolge erzielen, wenn man die Songs mit verminderter Geschwindigkeit spielt um sich kurze Zeit später noch mal ans Original heranzuwagen. Wer doch keinen Bock, die ganze Karriere als Einzelgänger durchzuspielen, verbringt Zeit im Quickplay-Modus, wo man freigeschaltete Songs aus der Karriere immer wieder spielen darf. Tutorials sind ebenfalls vorhanden und helfen, den Einstieg zu erleichtern.
„Glaub ja nicht, du bist in der Band!"
Das der Multiplayer-Modus allerdings der eindeutige Star in „Rock Band" ist, lässt sich bereits am Titel erkennen. Während man als Einzelspieler schnell Song für Song bestanden hat, vergeht im Mehrspieler-Part ein x-faches der Zeit. Hier spielt man sich in verschiedensten Städten der Welt ins Herz des Publikums, besucht Club für Club und heimst für erfolgreiche Auftritte nicht nur Cash und kleinere Präsente, sondern auch Verträge ein. Nach und nach schaltet man die größeren Städte frei und darf sich selber Setlists für Auftritte zusammenstellen. Diese können zwei Songs umfassen, oder auch einfach mal alle (!), die das Spiel zu bieten hat. Hierbei sei gesagt, dass dieses Event die ultimative Herausforderung darstellt und bis man es geschafft hat, vergehen viele Stunden. Für einige Auftritte ist eine bestimmte Anzahl an gewonnen Fans (bekommt man durch erfolgreich absolvierte Auftritte) oder an erspielten Sternen nötig. Diese Sterne bewerten euren gespielten Song auf einer Skala von 1 bis 5. Wer den Multiplayer-Modus mit drei oder vier Leuten an einem kleinen Fernseher bestreitet, der wird auf dem, mit Anzeigen vollgestopften, Screen nicht mehr jedes Detail erkennen können.
Aller Anfang ist schwer und so kann es einige Zeit beanspruchen, bis sich alle Bandmitglieder auf „medium" eingespielt haben. Was während dieser Probezeit erfolgt, kann man sich ausmalen: wüste Beschimpfungen, Todesdrohungen und schlussendlich wieder Versöhnungen. Unglaublich, wie dieses Spiel das soziale Verhalten der Spieler beeinflusst. Beim Spielen eines Songs stachelt man sich gegenseitig an, feiert sich selbst und geht einfach nur ab. Sobald der Song vorbei ist, beginnt man zu brüllen, zu erzählen und zu diskutieren. Diese Passage sei schwierig, da müsse man nachbessern - das Glücksgefühl ist nach einem geschafften Song allgegenwertig und man brüllt und jubelt, bis der nächste Track beginnt. Diese Szenerie stellt mit Abstand das Schmankerl des Spiels dar, denn selten vergisst man so sehr die Zeit und spielt und spielt und spielt. Sollte ein Member schwächeln, kann man es nach der „Du bist raus!"-Ausblendung wieder zurückholen, indem man die Starpower aktiviert, welche sich nach dem erfolgreichen Absolvieren bestimmter Passagen füllt. Sekbst während der Ladepausen wird man unterhalten, denn hier flimmern verschiedenste Infos zur jeweiligen Band und auch Tipps über den Bildschirm. Nach und nach sind bestimmte Events allerdings nur noch auf „hard" spielbar, ein kurzzeitiges Zurückgehen auf „medium" gibt es nicht. Auch nicht, wenn Metallicas „Enter Sandman" einem bevor steht. Wer irgendwann Lust auf Veränderungen hat, der besucht das Band-Menü, geht shoppen, bearbeitet das Band-Profil oder bastelt sich aus allerlei Artworks ein Band-Logo. Im Profil lässt sich dann nicht nur einsehen, welche Songs bis dato am besten gespielt wurden, man erhält auch die Möglichkeit den Bandnamen zu ändern und sich einen Leitspruch auszudenken. Der Lohn für all die Sessions und Diskussionen sind schließlich Bodyguards für die Band, ein Tourbus, mehr Groupies, ein Manager und lauter andere Dinge, die keinerlei Einfluss auf das Spielgeschehen haben. Es handelt sich hierbei also eher um Gag statt ernst gemeintes Feature. Klingt nach viel und ist auch viel. Der Multiplayer ist die Kirsche auf dem Eisbecher und unterhält unzählige Stunden.
Stimmbänder-Killer
Das Trällern verläuft ähnlich wie bei Sonys Karaoke-Game. Durch laute und leise Geräusche bewegt sich der Cursor nach oben und unten, immer mit dem Ziel, die durchs Bild laufenden Tonlinien zu erwischen. Wie bei „SingStar" zählt auch hier nicht der exakt wiedergegebene Songtext, sondern lediglich die gesungene Tonlage. Einzelne Abschnitte des Songs werden dann mit Bewertungen wie „messy" bis „awesome" kommentiert. Gesammelte Starpower wird mittendrin durch kräftige Töne erzeugt, die man abgibt, sobald der grüne Balken zu einer goldenen Fläche mutiert. Auf „easy" mag selbst der lausigste DSDS-Kandidat die Balken treffen, doch je höher der Schwierigkeitsgrad, desto schmaler der Balken. Wer also nicht nur singen, sondern auch richtig abgehen will, der bleibt auf „medium", denn bereits auf „hard" muss die Stimme geschickt eingesetzt werden. Ab und an muss das Mikro als Tamburin verwendet werden, indem man im richtigen Takt in die Handfläche klopft. Das schwarze Rock-Band-Mikro ist gut verarbeitet, liegt prima in der Hand und klappert nicht - kabellos ist es leider nicht. Wem mal das Mikro kaputtgeht, der darf (laut Spiel) jedes beliebige USB-Mikro anstöpseln. Ein kleines Highlight dürften für den Sänger der Crossover-Song „Sabotage" von den Beastie Boys sein, aber auch „Detroit Rock City" der Altrocker von KISS.
Sei der neue Jimmy Hendrix
Gitarrentechnisch ist alles beim Alten geblieben, denn das Prinzip gleicht dem von „Guitar Hero" sehr. Die Noten kommen auf der Tonspur heran geflogen und Ziel ist es, die entsprechende Farbe am Gitarrenhals gedrückt zu halten, während man das Plektrum anschlägt. Leider ist dieses viel zu labbrig eingebaut und so kommt es gerade bei schnellen Passagen zu Patzern - ein Klacken wie bei „Guitar Hero" vermisst man hier. Ansonsten ist die Verarbeitung der Klampfe solide, wenn auch nicht atemberaubend. Man hat eben keine richtige Gitarre um den Hals hängen. Mit der Strumbar lassen sich lang gezogene Töne leicht verzerren, Soli lassen sich mit den tiefen Bünden spielen. Es gibt zwar bereits auf „medium" Songs, die euch das Fürchten lehren, doch eigentlich ist richtige Übung erst bei „hard" nötig, denn einige Griffe und - vor allem der Wechsel von einem zum nächsten - belasten die Finger schnell. Auf „easy" wird noch mit drei Farben gespielt, auf „medium" dann mit vier und ab „hard" dann mit fünf. Ab hier ist Schluss mit dem schlichten Finger-steht-für-Farbe-Prinzip, denn hier muss man flink die Positionen der Griffel wechseln. Mit dem Bass lassen sich zwar auch mehrere Songs auf „expert" problemlos meistern, aber auch hier wird man irgendwann in einem Song seinen Meister finden. Als „Guitar Hero"-Veteran wird man sich ein kleines bisschen unterfordert fühlen und so versucht man sich wohl schnell an den „Impossible Songs".
Klack, klack, klack
Singen und schreddern macht „Rock Band" natürlich nicht zum Pflichtkauf, denn schließlich wird nur Altbekanntes serviert. Auf die Drums hingegen waren die meisten Musikspiel-Freunde am meisten gespannt. Das Prinzip ähnelt dem der Klampfe wie ein Ei dem anderen. Auch hier gilt es, die farbigen Buttons - 4 an der Zahl - im richtigen Moment zu spielen, indem man mit den Drumsticks aufs entsprechende Feld haut. So weit so klar. Was allerdings die größte Umgewöhnung darstellen sollte, ist der Einsatz der Base-Drum in Form eines Pedals. Selbst auf leicht fühlt man sich zunächst überfordert und kommt regelmäßig aus dem Takt. Hat man sich dann aber drauf eingestellt, dass die orangefarbene Linie auf dem Noten-Fließband für das Fußpedal steht, kann man seine Drumkünste stetig verbessern und nach und nach immer schnellere und anspruchsvollere Songs spielen. „Gimme Shelter" von den Rolling Stones lässt auf „hard" zum Beispiel kaum Zeit zum Verschnaufen und verlangt schnelle Reaktionen. Doch gerade ab diesem Level dürften Hobby-Musiker die Nase vorne haben, wenn es um abwechselnde Base-Drum- und Beckenarbeit geht. Der Overdrive-Modus wird an den Drums aktiviert, indem an bestimmten Stellen weiße Noten getroffen werden und in speziellen Momenten durch das Treffen des grünen Buttons die Power freisetzt. Konzentration und Rhythmusgefühl sind das A und O des Spiels und die Grundvoraussetzung für das Feiern von Erfolgen. Man kann durchaus behaupten, dass der Drummer den schwersten Job hat. Leider fordert so viel Spaß auch seinen Tribut: Jeder schlag auf das Drumset erzeugt ein unangenehmes Klacken, welches den Lärmpegel des Spiels stark steigert. So kommt es also dazu, dass die Anlage voll aufgedreht werden muss, da sonst der eigentliche Song schwer zu verstehen ist. Leider wirken die Drums nicht wirklich sehr stabil, denn das Gebilde wackelt je nach Untergrund und gerade auf glatten Flächen wie Laminat rutschen die Drums beim Spielen weg. Je nach Körpergröße (man sollte im Sitzen spielen) lässt sich außerdem die Höhe der farbigen Felder einstellen, so dass nicht nur Zwerg Nase sondern auch Goliath bequem zocken kann. Passende Drumsticks aus hellem Holz sind im Paket bereits enthalten und sind so stabil, dass sie auch härtere Vergewaltigungen durch den Mann hinter dem Instrument aushalten.
„Bekomm' ich das Licht auch in grün?"
Instrumente, schön und gut, aber was macht das Leben eines Rockstars aus? Richtig, Drogen-Exzesse, Groupies und fette Bühnenshows. Für Crack und Nutten ist man im Endeffekt zwar selber zuständig, doch die passende Inszenierung kann „Rock Band" bieten. Die Auftritte werden mit Schnitten der Kamera, Pyro-Technik und reichlich Licht präsentiert und sind perfekt in Szene gesetzt. An Stil und Flair haben die Entwickler also auch gedacht. Grafisch schaut das Spiel aus wie „Guitar Hero", soll heißen, dass die Musiker auf der Bühne schlacksige und unproportionierte Figuren sind, deren Armlänge in keinerlei Verhältnis zum Rest des Körpers steht. Klingt komisch, ist aber was fürs Auge und ist herrlich anzusehen. Denn mal ehrlich: Wer wollte nicht schon immer mal ein anderthalb Meter großer Bill mit langen schwarzen Haaren sein?
Die Songlist bietet 45 Standard-Songs, die von der Glanzzeit der Stones bist zur Blütezeit des Alternative Rock reichen. Bereits im Oktober 2007 hatten wir auf Onpsx.de diese Songs in einer News-Meldung präsentiert:
1960
- Rolling Stones "Gimme Shelter"
1970
- Aerosmith "Train Kept a Rollin'" (Cover)
- The Who "Won't Get Fooled Again"
- Boston "Foreplay/Long Time"
- Mountain "Mississippi Queen" (Cover)
- The Police "Next to You"
- David Bowie "Suffragette City"
- Black Sabbath "Paranoid" (Cover)
- Blue Oyster Cult "Don't Fear the Reaper"
- The Ramones "Blitzkrieg Bop"
- Deep Purple "Highway Star"
- KISS "Detroit Rock City"
- Molly Hatchet "Flirtin' With Disaster"
- The Outlaws "Green Grass & High Tides" (Cover)
- Sweet "Ballroom Blitz" (Cover)
1980
- Rush "Tom Sawyer"
- Bon Jovi "Wanted Dead or Alive"
- The Clash "Should I Stay or Should I Go"
- Faith No More "Epic"
- R.E.M. "Orange Crush"
- Pixies "Wave of Mutilation"
- Iron Maiden "Run to the Hills" (Cover)
1990
- Foo Fighters "Learn to Fly"
- Metallica "Enter Sandman"
- Nirvana "In Bloom"
- Stone Temple Pilots "Vasoline"
- Weezer "Say It Ain't So"
- Smashing Pumpkins "Cherub Rock"
- Radiohead "Creep"
- Beastie Boys "Sabotage"
- Hole "Celebrity Skin"
- Garbage "I Think I'm Paranoid"
- Soundgarden "Black Hole Sun"
2000
- The Hives "Main Offender"
- Queens of the Stone Age "Go With the Flow"
- The Strokes "Reptilia"
- Jet "Are You Gonna Be My Girl"
- OK Go "Here It Goes Again"
- Nine Inch Nails "The Hand That Feeds"
- Yeah Yeah Yeahs "Maps"
- Red Hot Chili Peppers "Dani California"
- Coheed & Cambria "Welcome Home"
- Fallout Boy "Dead on Arrival"
- The Killers "When You Were Young"
- New Pornographers "Electric Version"
Zu diesen 45 Songs gesellen sich noch weitere 13 Lieder, die in einer Bonus-Tour (ab dem mittleren Schwierigkeitsgrad) freigespielt werden können. Bei den Bonus-Songs handelt es sich allerdings um Bands, die nicht jeder kennen sollte. Mit dabei sind zum Beispiel ein Song aus South Park und ein von der Produzentin Helen McWilliams gesungener Song. Wem das nicht genug ist, der kann sich im PS-Store (oder auch im Spiel) zahlreiche Songpacks herunterladen. Hier findet man einzelne Songs (1 bis 2 Dollar) oder auch Bundles (3 Songs für 2,50 bis 5,50 Dollar). Selbst ganze Alben - wie von Judas Priest - können heruntergeladen werden.
Nach dem Karriere-Aus...
Wer keine Lust mehr auf das Voranspielen im Karriere-Modus hat, der kann versuchen, sich online Gitarrenduelle liefern oder in den Online-Ranglisten nach oben zu arbeiten. Sobald man im PlayStation-Network angemeldet ist und das Spiel einlegt, werden die Scores übernommen und kurze Zeit später darf man sich in den schier endlos langen Ranglisten suchen. Zwar reibt man sich beim Anblick so mancher Punktzahl die Augen, doch das Glücksgefühl, wenn man seinen Namen erblickt, ist trotzdem groß. Und überhaupt: Es ist nicht unwahrscheinlich, dass Bands ihre eigenen Lieder in Rock Band perfekt nachspielen, nur damit sie an der Spitze der Liste zu finden sind. Sollte man auch keine Lust haben, sich der starken Online-Konkurrenz entgegenzustellen, so ergreift einen nach einer gewissen Zeit dieses Gefühl. Dieses Gefühl, dass man ja kurz mal dieses eine Lied spielen könnte. Und noch dieses andere. Und jenes andere auch noch. Und ehe man sich vorsieht, hat man wieder eine Stunde mit „Rock Band" verbracht und hatte verdammt viel Spaß. Das wird öfter vorkommen, ob ihr wollt oder nicht.
FAZIT:
Das ist kein normaler Artikel - es ist eher ein Liebesbrief. Denn es ist Wahnsinn, wie sehr ich mich in dieses Spiel verliebt habe. Anfangs habe ich dem Spiel heiß entgegen gefiebert, dann Tag für Tag mit ihm verbracht. Zwar immer nur in kurzen Sessions, aber das verringerte den Spielspaß nicht. Ich habe mit Kumpels zehn Stunden pro Tag mit „Rock Band" verbracht und bis 4.30 Uhr gezockt. Ich habe wöchentlich mit ihnen am Samstag und Sonntag geprobt! Selbst nachdem ich das Spiel jetzt über drei Monate habe, sprechen mich Freunde regelmäßig darauf an: „Sag mal, können wir am Wochenende noch mal zocken?" Selbst mein kleiner Cousin ist infiziert. Dieses Spiel ist eine Droge. Abseits dieses „Phänomens" gibt es aber weitere Aspekte, die begeistern: Ein toller Soundtrack, die gute Songauswahl, die Abwechslung, der Kurzweil, der Multiplayermodus. All das erstaunt mich jedes Mal aufs Neue und lässt „Rock Band" zu meinem persönlichen Spiel des Jahres 2008 werden.
[ Review verfasst von sirteen ]
Europa und andere Dritte Welt Länder
Eigentlich ist es schon eine Unverschämtheit! Sage und schreibe zehn Monate muss ich bereits auf eine europäische PlayStation 3 Fassung von „Rock Band" warten. Noch nicht einmal jetzt gibt es einen festen Releasetermin und das obwohl in den USA bereits im November der Nachfolger erscheinen soll! OK - EA begründet das mit zu geringen Produktionskapazitäten für die Instrumente, was aber in der heutigen Wirtschaft doch ein wenig lächerlich klingt, wenn man bedenkt, das Activision ohne Probleme alle drei Monate ein neues Guitar Hero auf den Markt schmeißt. Doch es kommt noch schlimmer: Die seit Mai erhältliche Xbox360 Version ist absolut überteuert. EA will doch tatsächlich für das Drumkit, Gitarre und Mikrofon + extra Spiel 240 € haben! Geht's noch? Die Import-Fassung bekommt man mit Versand bereits für (faire) 180 €! Wie bitteschön rechtfertigt Entwickler und Publisher diesen Preisanstieg? Mit späterer Veröffentlichung in Europa? Nein danke, nun kann mir „Rock Band" auch gestohlen bleiben und ich fiebere Activisions „Guitar Hero: World Tour" entgegen, das nun auch mehrere Instrumente besitzt und ohne Verzögerung bei uns erscheinen wird. Zum Schluss nur noch eine kurze Anmerkung: Der Kommentar hat keinen Einfluss auf die Wertung, da wir hier die US-Version rezensieren. Falls wir jemals einen Nachtest zur deutschen Fassung abliefern sollten, würde sich die Preisgestaltung natürlich negativ auf die Gesamtpunktzahl auswirken.
[Ein Kommentar von .ram ]
Pluspunkte:
- Das Spiel fesselt bereits nach wenigen Minuten
- Im Multiplayer-Modus eine Offenbarung
- Regelmäßig neue Songs
Minuspunkte:
- Hoher Preis für das Komplettpaket
- Keine Karriere für Bassisten
- Online sind keine Echtzeit-Duelle zwischen Bands möglich