Mit „Novastrike“ ist nun das erste richtige Independant Spiel auf der PlayStation 3 erhältlich. Bislang war es nämlich so, dass man für eine Veröffentlichung im PSN Store entweder einen großen Publisher wie Capcom im Rücken haben musste, oder sein Spiel Sony zum Direktvertrieb vorlegen durfte. Den eigenen Titel selbst veröffentlichen, war dagegen nicht drin! Wie sich die PSN Premiere bei uns nun im Härtetest geschlagen hat, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen. Viel Spaß beim Lesen.
Warhawk meets Vic Viper
Wenn es einem Genre im PSN Store nicht allzu schlecht geht, dann sind das die Shooter-Games. „Super Stardust HD“, „Blast Factor“, „Nucleus“ und „Everyday Shooter“ bieten ausreichend Futter für Fans. Was kann man also noch von einem weiterer Vertreter erwarten? Zu erst einmal ist „Novastrike“ ein Top-Down Shooter, man sieht also dem Geschehen von oben zu. Die nächste Neuerung stellen die missionsbasierten Aufträge in den riesigen Levels dar. Anstatt eine Gegnerwelle nach der anderen zu überleben, muss man im vorliegenden Spiel auch mal eine Basis verteidigen, oder eine freundliche gesinnte Flotte eskortieren. Letzteres gestaltet sich allerdings ziemlich schwierig, da man durch Friendly Fire auch seine Verbündeten vom Himmel holen kann. Überhaupt verlangt „Novastrike“ einiges an Geschicklichkeit vom Spieler, denn selbst auf dem normalen Schwierigkeitsgrad ist das Spiel kein Zuckerschlecken. Hardcore-Fans wird`s freuen, alle anderen eher verschrecken! Ähnlich gewöhnungsbedürftig ist zudem die nicht-konfigurierbare Steuerung. Primär- und Sekundärwaffe sind auf R2 respektive L2 gelegt und dadurch eher schlecht als recht zu bedienen. Wieso diverse Entwickler immer noch die Triggertasten den normalen R1/L1 Tasten vorziehen, ist und bleibt mir ein Geheimnis. Erschwerend gestaltet sich auch das Abwerfen von Bomben, da der Zielcursor oftmals automatisch zu Gebäuden springt, die jedoch drei Meter vom eigentlichen Ziel entfernt sind.
Boost is our Religion
Alle Waffen lassen sich durch Erfahrung aufleveln und durch Items, die von Gegnern fallen gelassenen werden, kann man das eigene Raumschiff reparieren. Zusätzlich schützt noch ein, sich immer wieder regenerierender, Schutzschild die Integrität des Schiffes. Die wichtigste Rolle im Gameplay nimmt aber der Nachbrenner ein. Nur mit diesem kann man schnell in Gefechte herein springen und Flüchten, sobald man genügend Schaden genommen hat. Andernfalls ist der Jäger einfach zu langsam und dem Untergang geweiht. Dadurch muss man den Boost geschickt dosieren und vorsichtig einsetzen. Auch verlangen verschiedene Gegner nach unterschiedlichen Waffen. Dazu darf man dann etwas umständlich die Primär- und Sekundärwaffen umschalten. Kooperativ kann man übrigens nicht in die Schlacht ziehen, „Novastrike“ bietet nämlich nur einen Singleplayermodus. Schade eigentlich, denn das hätte den Schwierigkeitsgrad sicherlich entschärft und wäre auch in Punkto Langzeitmotivation ein Pluspunkt gewesen. So lassen sich lediglich die Statistiken hoch laden.
Grafisch präsentiert sich das Ganze eher zweckmäßig. Das Wasser erinnert mehr an eine Plastefolie, als an ein fließendes Medium und die Inselbrocken im Meer fallen recht klobig und ein wenig pixelig aus. Das größte Problem stellen jedoch die kleinen Schiffe dar. Besonders der Jäger des Spielers geht oftmals auf dem großen Bildschirm verloren. Aber es gibt auch ein paar Highlights – die Explosionen sehen nett aus und größere Trägerschiffe sorgen für optische Abwechslung. Der Sound beschränkt sich dagegen auf typische Effekte und eine durchschnittliche Technountermalung. Von anderen Spielen ist man da mehr gewöhnt. Der Text während des Zockens ist für meinen Geschmack zu klein und man muss schon sehr genau hinsehen, um den nächsten Auftrag zu entziffern.
FAZIT:
„Novastrike“ bietet zwar einiges an Potential, aber mehrere Schnitzer im Spieldesign verwehren dem Shooter eine höhere Wertung. Der old-schoolige Schwierigkeitsgrad und der fehlende Multipalyermodus sind auch nicht gerade mehr zeitgemäß. Was bleibt ist ein forderndes Actionspiel, das zwar durchaus seine Freunde finden wird, aber selbst für die knappen zehn USD nicht unbedingt als Schnäppchen durchgeht. Wer die Wahl hat, greift somit immer noch zu den besseren Varianten „Everyday Shooter“ und „Super Stardust HD“. Das ist nun mal ein Vorteil, wenn es genügend Auswahl in einem Genre gibt.
[ Review verfasst von .ram ]