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Jackass: The Game
18. Mai 2008

Mittlerweile ist es ja Gang und Gäbe, dass jede mittelklassige Fernsehsendung und jeder noch so schlechte Film eine Spielumsetzung bekommt. Nun werden auch die Fans der MTV- Kultserie Jackass bedient und bekommen ein Game spendiert, welches sich komplett um Steve-O, Knoxville, Party Boy und Co. dreht. Wir haben uns die US-Fassung gesichert und nehmen die jetzt mal genau unter die Lupe.

Hi, I`m Johnny Knoxville...

Dieser legendäre Satz könnte bald schon nicht mehr erklingen. Das Jackass- Team ist nämlich Pleite! Und zu allem Überfluss wurde auch noch der Kameramann bei einem der gefährlichen Stunts verletzt und die aktuelle Episode muss unterbrochen werden. Doch da kommt dem Produzenten eine Idee. Er engagiert einen neuen Kameramann, der zugleich auch noch das Überleben der Serie sichern soll. Es ist selbstverständlich der Spieler. Nach dieser kurzen Geschichte geht es auch schon ohne Umschweife los. Man hat nun die Aufgabe, die kommenden fünf Staffeln mit je 5-8 Stunts zu drehen und möglichst viel Geld dabei zu verdienen. Um Geld zu verdienen, gibt es in jedem Stunt mehrere Aufgaben zu erledigen. So muss der Spieler beispielsweise während eines Golfmobil-Rennen zehn Fahnen einsammeln, 5 Gegner rempeln und 10 Gegenstände kaputt machen. Für jede erledigte Aufgabe gibt es Geld. Auch durch möglichst viel Schmerzen kann man Geld verdienen. Lässt man Knoxville mit dem Skateboard mit Karacho gegen die Wand fahren oder Steve-O einen Abhang hinunter stürzen gibt es den ziemlich makaberen „Injury-Bonus“. Das heißt, je mehr Knochen man den Jackass-Recken bricht, desto mehr Kohle kassiert man. Hat man dann einen bestimmten Betrag kassiert, schaltet man die nächste Staffel frei und zudem noch zahlreiche Extras wie neue Minispiele, Kostüme, Credits usw. Des Weiteren kann man etwa jedes zweite Minispiel auch für den Multiplayermodus frei schalten. Hier kann man sich dann mit bis zu vier Spielern von Hochhäusern schubsen, in Mülltonnen um die Wette rollen usw. Zwar macht der Multiplayer kurzzeitig Spaß, verliert aber schnell an Reiz, da die Minispiele nach einiger Zeit eintönig werden, und es im Endeffekt nur noch um eine Highscore geht. Da man die meisten Minispiele nicht zu viert spielen kann, muss man die Stunts in der Regel nacheinander absolvieren, was absolut nicht mehr Zeitgemäß ist.

...welcome to Jackass

Die Befürchtungen, dass Jackass ein Spiel unterster Kategorie ist, kann am aber getrost ad acta legen. „Jackass – The Game“ ist Trash auf hohem Niveau. Die Minispiele sind allesamt sehr abwechslungsreich und reichen von kleinen Rennspielen über Geschicklichkeitsübungen bis hin zu Bemani Einlagen von Party Boy. Zwar darf man nicht allzu viel Tiefgang und schon gar nicht Niveau erwarten, der Serie wird das Spiel aber völlig gerecht. Denn genau wie Serie im MTV-Spätprogramm liegt das Spiel fast ständig weit unter der Gürtellinie. Trotzdem ist das Spiel, gerade bei den Zwischensequenzen, immer für einen Lacher gut. Die Steuerung ist ziemlich intuitiv und wird vor jedem Stunt sehr gut in Wort und Bild erklärt, so dass man während der Minispiele eigentlich keinerlei Probleme hat. Etwas misslungen ist aber die Steuerung bei den Rennmissionen, wo sie sehr empfindlich und hektisch reagiert. Genaues Zielen verkommt so häufig zur Glückssache und oft ist ein Spiel so ziemlich schwer zu meistern. Dasselbe Problem hat auch die Kameraführung, die nur bei diesen Stunts nahezu unerträglich vor sich hin schwenkt und die Übersicht total zunichte macht. Der Umfang von „Jackass – The Game“ ist durchschnittlich. Insgesamt gibt es rund 35 Minispiele, von denen sich einige aber sehr ähnlich sind. Die einzelnen Spiele sind von Umfang her nicht sehr lang, allerdings muss man sie immer mehrmals wiederholen, um auch alle Aufgaben zu erledigen. Ohne diese zusätzlichen Ziele hätte man das Spiel wohl in weniger als zwei Stunden durchgespielt. Allerdings motivieren sie auch, um so immer mehr Geld zu sammeln und mehr Boni freizuschalten. Hat man aber die ersten Staffeln komplett frei gespielt, hat man leider schon soviel Geld erspielt, so dass sich die nächste Staffel dann bereits nach wenigen Minispielen frei schaltet. Es ist also zum weiterkommen absolut nicht nötig alle Ziele zu erledigen, da der Spieler über kurz oder lang sowieso mit der nächsten Staffel beginnen kann.

Freakshow

Grafisch landet das Spiel irgendwo im Mittelfeld der PS2. Generell ist die Optik gut gelungen und fängt das Flair der Serie gut ein. Die „Stars“ der Serie sind sehr gut zu erkennen und den Originalen detailgetreu nachempfunden. So hat man bei Steve-O beispielsweise auch an die unverwechselbaren Tattoos gedacht und bei Knoxville die „ultramoderne“ Sonnenbrille nicht vergessen. Während des Spiels kommen dann aber recht schnell die zahlreichen Macken zu Tage. Gerade in den mittlerweile „berüchtigten“ Rennmissionen kann man sich vor Clippingfehlern kaum noch retten. So fährt man gerne mal durch Hydranten, Passanten oder ganzen Wänden...Aber auch in anderen Minispielen ist immer mal hier und da ein Grafikfehler zu sehen. Alles in allem Ist die optische Seite wenig spektakulär, auch wenn es hier und da mal eine kleine Überraschung gibt. Der Sound ist da schon eher eine kleine Sensation. Die Entwickler von Red Mile haben eng mit der Jackass- Produktionsfirma „Dickhouse“ zusammengearbeitet und alle Originalstimmen ins Spiel eingearbeitet. Wee-Man wird also auch wirklich von Wee-Man gesprochen. Der Soundtrack setzt sich aus insgesamt 25 Punk-Rock Tracks zusammen, die allesamt von unbekannten Bands oder direkt aus der Feder der Jackass-Crew stammen. Dürfte zwar nicht jedermanns Geschmack sein, passt aber ideal zum Spielgeschehen. Jackass-Fans sind aus der Serie ohnehin nichts anderes gewohnt.

FAZIT:

Jackass – The Game bietet genau das, was man von der MTV-Serie erwartet: Abgefahrene Stunts und Humor jenseits jeglicher Gürtellinien. Darüber hinaus kann das Spiel aber durchaus eine Zeit Spaß machen. Gerade Jackass-Fans dürften hin und weg sein, die berühmt-berüchtigten Stunts mit den echten „Stars“ nachspielen zu dürfen. Alle anderen erkennen recht schnell die schwächen im Gameplay, im Multiplayermodus und die teilweise heftigen Grafikfehler. Einen Blick ist das Spiel auf jeden Fall wert, da es die anfänglichen Befürchtungen nicht bestätigt hat und besser geworden ist, als die ersten News befürchten ließen. Einfach mal aus der Videothek ausleihen und am Wochenende durchspielen.

[ Review verfasst von Redzora ]

Pluspunkte:

  • Jackass-Feeling
  • Viele Stunts
  • Originalsprecher

Minuspunkte:

  • Unterdurchschnittliche Grafik
  • Langweiliger Multiplayermodus
  • Steuerung oft unglücklich


Infos zum Spiel
NameJackass: The Game
SystemPlayStation 2
PublisherEmpire Interactive
EntwicklerRed Mile Entertainment
GenreGeschicklichkeit
USKkeine Jugendfreigabe
Preis44,99 €
PlatinumNein
Release
 23.11.2007
 29.07.2007
Spielerzahl2
SpracheEnglisch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
60HzNein
Vollbild 50HzJa
PAL BalkenNein
Progressive ScanNein
Dolby ProLogic IINein
EyeToyNein
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Jackass: The Game
Gameplay
5.5
Atmosphäre
7.0
Grafik
4.0
Sound
8.5
Singleplayer
6.0
Multiplayer
6.0
 

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