Und noch eine europäische Version, die wir nachtesten. Dieses Mal handelt es sich um die hiesige Fassung von „Gundam Musou“, das vor einem halben Jahr in Japan erschien und bei uns bereits als Import-Version getestet wurde (OnPSX Review). In westlichen Gefilden hört das Spiel auf den leicht irritierenden Namen „Dynasty Warriors: Gundam“. Aber keine Panik, bis auf Ähnlichkeiten in der Spielmechanik findet man nichts aus den Drei Königreichen wieder.

Gundam was?

Während die Marke Gundam im asiatischen Raum recht populär ist, dürften sich hierzulande nur wenige Menschen dafür interessieren. Insofern ist das Spiel in erster Linie auch für die wenigen Zocker gemacht, die ein Faible für riesige Kampfroboter haben und über die kitschigen Geschichten schmunzeln können. Denn „Dynasty Warriors: Gundam“ ist eine Art Best-Of des Gundam Universums und vermischt die Mechas mit der typischen Prügelaction eines normalen „Dynasty Warriors“ Spiels. Im Hauptmenü stehen neben einem normalen Spielmodus, der sich mit einzelnen Handlungssträngen aus den diversen Serien beschäftigt, auch noch ein so genannter Original Mode. Hier wird alles in einen Topf geworfen und mit einer brandneuen Story versehen. Wer viel und lange spielen möchte, ist hier genau richtig. Zumal es viele verschiedene Gundams zu pilotieren gilt. Allerdings muss man diese erst nach und nach frei schalten. Das könnte sich jedoch schwerer gestalten, als man anfangs denken mag, denn obwohl das Spielprinzip dem eines typischen Dynasty Warriors“ Spieles entspricht, ist der Schwierigkeitsgrad dieses Mal ziemlich unausgewogen. Entweder sind die Spielerfiguren zu schwach oder die Gegnercharaktere zu zahlreich und zu stark. Selbst auf dem leichtesten Schwierigkeitsgrad dürften selbst hart gesottene „Dynasty Warriors“ Veteranen graue Haare bekommen. Insbesondere da es bei einem Ableben nicht einmal Checkpoints gibt. Stirbt man also kurz vor dem Levelende, heißt das, man muss den ganzen Abschnitt noch einmal spielen. Und das kann und wird bei einer durchschnittlichen Spielzeit von 20+ Minuten nerven! Die leichten RPG Optionen mit Aufrüstung der Gundam Roboter und dem Erlernen neuer Fähigkeiten sind übrigens komplett überflüssig, denn sie wirken sich fast gar nicht auf das Gameplay aus. Steuerungstechnisch gibt es gewohnte Kost mit ein paar Kombos (je nach Gundam unterschiedlich). Nervig aber auch hier, der Gegner drischt auf den Spieler ein, wenn dieser gerade fällt bzw. wieder aufsteht. Dadurch gerät man in einen Strudel, der schnell zum Ableben führen kann. Blocken hilft da nämlich nicht viel.

Immerhin Anti-Aliasing

Grafisch sollte man nicht allzu viel erwarten. Zwar läuft das Spiel mit einer durchweg flüssigen Framerate, aber dafür sehen die Umgebungen sehr trist und karg aus. Abwechslung? Fehlanzeige. Zudem agieren die Feindroboter nur äußerst träge und langsam auf den Spieler und richtiges Schlachtenfeeling kommt nicht auf. Lediglich die Charaktermodelle agieren geschickter und attackieren den Spieler oftmals mit voller Inbrunst. Die jeweiligen Storys werden nur in Gesprächssequenzen vorangetrieben und nur selten gibt es ein paar Ingame Videos zu sehen. Alles in allem sieht und fühlt sich alles in „Dynasty Warriors: Gundam“ etwas altbacken an. Die Eindeutschung ist übrigens gelungen, zumal nur die Bildschirmtexte lokalisiert wurden. Die Sprachausgabe ist dagegen entweder in Englisch, oder noch besser – in Japanisch. Beide Varianten sind qualitativ gut!

FAZIT:

Wer von den Drei Königreichen (aka normalen Dynasty Warriors Spielen) die Nase voll hat oder Fan der Riesenroboter ist, kann ja mal einen Blick riskieren. Insbesondere da die lokalisierte Fassung sogar über optionale japanische Sprachausgabe verfügt. Alle anderen dürften bei dem Spiel jedoch eher mit der Nase rümpfen, denn zu monoton gestaltet sich das Gameplay und zu schwer fallen später die Kämpfer aus.

[ Review verfasst von .ram ]

PS: Die Wertung wurde von dem Import-Test übernommen.