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Rainbow Six: Vegas
5. November 2007

Nachdem Tom Clancy’s Elitetruppe bereits auf der PS3 die Glücksspielmetropole Las Vegas von bösen Terroristen befreien konnte (OnPSX Review), darf man nun auch unterwegs auf Terrorbekämpfung gehen. Ob das wirklich funktioniert, soll das folgende Review klären. Viel Spaß beim Lesen.

Wo ist die Taktik hin?

Zunächst einmal ist „Rainbow Six“ auf der PSP ein lupenreiner Ego-Shooter. Das die PSP auch mit Ego-Shootern gut zu recht kommt, hat nicht zuletzt EAs „Medal of Honor“ (OnPSX Review) bewiesen. Ubi Soft hat sich allerdings noch zusätzliche Gedanken gemacht, um das Spielerlebnis auf Sonys kleinster Konsole möglichst komfortabel zu gestalten. Was auf PS2 oder PS3 ein Gräuel wäre, ist hier permanent aktiviert - nämlich Auto-Aim. Sieht man einen Gegner, muss man nur noch in seine Richtung zielen, auf „L“ drücken und schwupps hat das Fadenkreuz ihn im Visier und verfolgt ihn über eine gewisse Distanz hinweg. Da die eigentliche Steuerung nicht so präzise und schnell wie in „Medal of Honor“ reagiert und man größtenteils in geschlossenen Räumen unterwegs ist, funktioniert das Auto-Aim ganz gut und ist nicht unbedingt negativ aufzufassen. Gerade wenn man schnell in einen Raum stürmt, wäre der Kampf ohne Zielhilfe sogar eine recht schwierige und wahrscheinlich auch haklige Angelegenheit. Manche werden sich jetzt vielleicht kopfschüttelnd abwenden, aber mir hat’s gefallen und in meinen Augen passt das auch gut zum Aufbau des Spiels. Eine weitere Neuerung im Ego-Shooter Bereich stellt das Cover-System dar. Man kann hinter allem Möglichen Deckung suchen und sich sogar an Wände lehnen, woraufhin die Kamera in eine Third-Person-Ansicht wechselt. Nun hat man einen guten Überblick über die Umgebung und kann Gegner ganz gezielt und sicher ausschalten. Auch ganz nett sind zum Beispiel Features der Art, wie die Möglichkeit unter Türen durchzusehen (kennt man ja von „Splinter Cell“) und die verschiedenen Sichtmodi, wie Nachtsichtgerät oder Infrarot. Zwar nutzt man letztere Optionen nur in den seltensten Fällen und gerade die Nachtsicht ist etwas unübersichtlich, aber sie gehören ja inzwischen fast eh standardmäßig zu jedem Tom Clancy Spiel dazu.

Geteilter Spaß = doppelte Freude?

Beim Gameplay hat sich Ubi Soft ein paar grobe Schnitzer erlaubt. Allen voran steht natürlich die Entscheidung, den Spieler mit zwei verschiedenen Spielfiguren ins Abenteuer ziehen zu lassen. Dabei funktioniert das aber nicht wie auf der PS3, wo man den Kameraden Befehle geben kann, sondern hier ist jede Mission in mehrere Kapitel unterteilt. Von denen spielt man nun zwei mit einem und die anderen paar mit dem anderen Elitekämpfer. Soweit mag das ja auch noch in Ordnung sein, aber während der eine Kämpfer ein ziemliches Allround-Talent ist und über entsprechende Bewaffnung wie ein Sturmgewehr, Pistole und Co verfügt, ist der zweite Recke ein reiner Scharfschütze. Und genau hier liegt das Problem: Während man mit dem Sturmgewehr keinerlei Probleme hat, die Gegner schnell auszuschalten, kann man mit dem Scharfschützengewehr nur manuell zielen. Aber selbst das wäre noch zu verkraften, wenn die Scharfschützenmissionen entsprechend entworfen wären. Aber das ist nicht der Fall. Vielmehr wird man als Scharfschütze in Gebiete geschickt, wo ich mich ernsthaft frage, was dort ein Scharfschütze soll! Eine recht kleine Lagerhalle mit vielen Gegnern ist kein Ort für einen Fernkämpfer! Mehr als einmal musste ich die PSP beiseite legen, weil ich mich deswegen grün und schwarz geärgert habe. Sicher, teilweise gibt es auch sinnvolle Stellen für den Sniper, aber sehr oft kommt man in Situationen, wo ein Spezialist einfach fehl am Platz ist. Die Umsetzung des Zwei-Spieler-Konzepts ist somit ziemlich in die Hose gegangen. Ergo: Während die Abschnitte als „normaler“ Kämpfer wirklich gelungen sind und Spaß machen, sind die Levels als Scharfschütze zum Großteil nur nervig.

Hit and Run

Die Umgebungen in denen man unterwegs ist, sind recht abwechslungsreich gestaltet worden und geben eigentlich keinen großen Grund zur Beschwerde. Allerdings hätte man angesichts des Titels (Vegas) vielleicht doch etwas mehr von der gleichnamigen Stadt sehen können, aber das ist wohl eine Geschmacksfrage. Die Terroristen verhalten sich überraschenderweise recht intelligent, gehen in Deckung und versuchen den Spieler nach Möglichkeit einzukreisen und auszutricksen. Zwar sind diese Manöver im Endeffekt leicht zu durchschauen, aber auch gewissermaßen herausfordernd. Die Ladezeiten pegeln sich noch in einem annehmbaren Maß ein und da die meisten Checkpoints ordentlich positioniert wurden, hält sich möglicher Frust in Grenzen. Jedenfalls solange man nicht als Scharfschütze unterwegs ist. Vor jedem Einsatz darf man zudem die Ausrüstung und Bewaffnung zusammenstellen, wenngleich auch hier für den Scharfschützen weniger Möglichkeiten geboten werden. Im Multiplayermodus kann man maximal zu viert gegeneinander antreten, weswegen sich dort der Spielspaß in engen Grenzen hält. Da hätte ich mehr erwartet…

Unreal Portable Engine?

Gleich zu Beginn des Spiels springt dem Spieler das „Unreal“ Logo entgegen und weckt gewisse Erwartungen. Dennoch scheint der Einsatz der Unreal Technologie aber nicht der Weisheit letzter Schuss zu sein, wie sich bald darauf herausstellt. Ganz im Gegenteil: Sieht die Grafik an sich noch ganz gut aus, auch wenn sie etwas detailarm ist , dafür aber recht flüssig läuft, so gerät sie jedes Mal ins Stocken, wenn man einen Gegner anvisiert und eliminiert. Und das locker für eine Sekunde oder mehr. Man hört zudem deutlich die UMD rotieren, als ob die Informationen was nun passieren soll, erst noch geladen werden müssen. So etwas habe ich bei noch keinem anderen Ego-Shooter auf der PSP erlebt! Nach einer Weile stellt sich das logischerweise als ultra-nervig heraus und kostet den Titel in der Konsequenz massiv Punkte. Der Sound des Spiels geht dafür soweit in Ordnung, auch wenn hier keine AAA-Qualität geboten wird. Die deutsche Synchronisation ist gelungen, vielleicht etwas hölzern an der einen oder anderen Stelle, aber gut verständlich. Die Schussgeräusche der Waffen klingen umso kräftiger und die Umgebungsgeräusche sind ebenfalls sehr gut integriert.

FAZIT:

„Rainbow Six: Vegas“ ist auf der PSP ein zweischneidiges Schwert. Gäbe es die nervigen Sniper-Missionen nicht und würde das Stocken beim Anvisieren und Feuern wegfallen, könnte das Spiel noch als brauchbarer Ego-Shooter durchgehen. Zwar keiner, der das Genre revolutionieren würde, aber immer noch spielenswert wäre. Leider sind diese beiden Mankos aber vorhanden und somit würde ich jedem raten, vor dem Kauf wenn möglich eine Proberunde einzulegen. Wenn man dagegen gleich auf Nummer sicher gehen will, greift man lieber zu EA`s „Medal of Honor“, das ein ganzes Stück besser ist.

[ Review verfasst von Pry ]

Pluspunkte:

  • Cooles Cover-System
  • Prima Steuerung
  • Guter Sound

Minuspunkte:

  • Snipermissionen
  • Nerviges stocken beim Anvisieren von Gegnern
  • Recht detailarme Grafik


Infos zum Spiel
NameRainbow Six: Vegas
SystemPlayStation Portable
PublisherUbisoft
EntwicklerUbisoft
GenreTaktik-Shooter
USKab 16 Jahren
Preis44,99 €
PlatinumNein
Release
 28.06.2007
 12.06.2007
Spielerzahl4
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
InfrastructureJa
Ad-hocJa
Game-SharingNein
DownloadcontentNein
Memorystick640 KB
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Rainbow Six: Vegas
Gameplay
6.5
Atmosphäre
7.0
Grafik
5.0
Sound
7.5
Singleplayer
6.5
Multiplayer
4.0
 

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