Previews  Reviews     PS5  PSVR2  PS4  PSVR  PS3  Vita  PSP  PS2  Hardware  Specials 
Brave Story: New Traveler (USA Import)
5. November 2007

Hochklassige Rollenspiele gibt es für die Playstation 2 wie Sand am Meer, für den tragbaren Kollegen dagegen lässt die Auswahl noch stark zu wünschen übrig. Auch „Brave Story: New Traveler“ kann diese Lücke nicht ganz füllen. Warum das, auf den ersten Blick recht brauchbare, RPG doch nur gutes Mittelmaß ist, erfahrt ihr in unserem neuesten Import-Test.

Animeumsetzung

Der Spieler übernimmt die Rolle eines gerade mal elf Jahre alten Jungen – entspannt sitzt der mit seiner Freundin samt Kläffer im Park und zockt eine Runde…PSP. Plötzlich reißt der Hund seiner Freundin aus. Vertieft in sein Spiel bekommt der Held jedoch nichts davon mit. Als er sich dann auf die Suche nach dem Vierbeiner macht, ist es bereits zu spät: Seine Freundin liegt ohnmächtig auf dem Boden. Sofort schafft er sie ins Krankenhaus, aber auch dort erwacht sie nicht mehr aus ihrem Koma. Frustriert rennt der Teenie dahin, wo alle großen Helden hinlaufen, wenn sie schlecht drauf sind - auf das Dach eines Gebäudes. Er steht kurz vor dem Zusammenbruch, als er plötzlich eine Frauenstimme wahrnimmt: „Gib nicht auf, sei tapfer, komm nach Vision und unterbreite unserer Schicksalsgöttin einen Wunsch.“ Klar, was wird er sich wohl wünschen, eine neue PSP Slim&Light. Nein, natürlich nicht! Er will doch nur, dass seine Freundin aus dem Koma erwacht. Wenn die Ärzte unfähig sind, muss er halt selbst in eine Fantasiewelt reisen und ein paar Monster umhauen, damit die dort ansässige Schicksalsgöttin seinen Wunsch erfüllt. Das Tor nach Vision öffnet sich und mutig betritt der Junge eine neue Welt.

Aaaaaaltbacken

Von Anfang beschleicht den Spieler ein vertrautes Gefühl - Irgendwie war ich schon mal hier. Und das ist auch kein Wunder, denn „Brave Story: New Traveler“ geht nämlich überhaupt keine Experimente ein und liefert ein grundsolides, traditionelles Rollenspiel-Erlebnis ab. Leider auch mit all den Macken, die das eben so mit sich bringt. Beispiele gefällig? Das Charakterdesign des Spiels könnte kaum stereotyper sein. Das kleine mutige Kind, die freche Katzenlady, der schwerfällige Muskelprotz - man hat stets das Gefühl, dass sich sämtliche Rollenspiel-Prominenz der letzten zwei Jahrzehnte in Vision trifft. Auch das Kampfsystem bietet jedem, der schon mal ein japanisches RPG gespielt hat, wenig Neues. In einem klassischen rundenbasierten Schlagabtausch kann man neben den üblichen Standard-Angriffen auch Spezialattacken und Items einsetzen, um den Monstern eins drüber zuziehen, sich zu heilen, oder um die Angriffs- und Verteidigungsfähigkeiten auf Vordermann zu bringen. Alle Spezialattacken verbrauchen „Bravura-Points“, die man sich während der Kämpfe durch normale Angriffe und Siege wieder zurückholen kann. Zu diesen Spezialattacken zählen übrigens auch Teamangriffe. Dabei verbünden sich zwei Spielfiguren und attackieren den Feind gemeinsam. Tut man sich zum Beispiel mit der Katzendame zusammen, greift ein Charakter den Gegner an, während die geschickte Diebin katzenhaft dem Monster noch was aus der Tasche stibitzt. Interessant ist dabei, dass man neue Teamangriffe nur frei schalten kann, wenn man über längere Zeit in der gleichen Formation kämpft und sich dadurch eine enge „Freundschaft“ zu den Begleitern aufbaut. Man sollte sich vorher also gut überlegen, mit wem man in den Kampf zieht.

Nicht schon wieder…

Während die Story sich über knappe zwanzig Stunden Spielzeit Stück für Stück entfaltet, ohne aber wirklich spannend zu werden, läuft man von Stadt zu Dorf zu Stadt, sammelt neue Gefährten ein, und durchquert zwischendurch immer wieder einen monstergespickten Dungeon. Hat man jenen Abschnitt komplett von allem Ungeziefer gesäubert und dabei genug Erfahrungspunkte gesammelt, steigt der Level des Spielcharakters. Das bringt mehr Hitpoints und unter Umständen auch neue Fähigkeiten und Angriffe. Die Kämpfe in den Dungeons sind übrigens auch für den größten Kritikpunkt am Spiel zuständig: Die nervigen Zufallskämpfe! Außerhalb von Dörfern und Städten kracht es alle paar Sekunden und man darf wirklich pausenlos zum Schwert greifen. Zwar bietet das Spiel auch die Option an, die Dungeons im Laufschritt zu durchqueren, aber selbst dann muss man noch immer oft genug die gleichen Gegner umhauen. Entspannt einen Dungeon erforschen, kann man vergessen - über kurz oder lang rauben deshalb die ständigen Auseinandersetzungen den letzten Nerv des Spielers und man will die Monsterabschnitte nur noch schnell hinter sich bringen. Wie fast jedes klassische Rollenspiel hat auch „Brave Story: New Traveler“ ein Spiel im Spiel anzubieten. In der gesamten Welt von Vision werden Vogelkämpfe ausgetragen. Dabei kann man auch mit den eigenen eingefangen Vögeln antreten. Immerhin gibt es wertvolle Preise zu gewinnen. Zudem kann man die Federviecher auch via Ad-Hoc Verbindung und Game-Sharing Option mit anderen „Brave Story“ Spielern tauschen. Witzige Idee, die das Spiel aber letztlich nicht vor dem spielerischen Mittelmaß rettet.

Technisch gut

Was Sound und Grafik angeht, haben die Entwickler gute Arbeit abgeliefert. Die Zwischensequenzen und Kämpfe sehen klasse aus und liegen fast auf PS2-Niveau. Nur die Umgebungen könnten etwas detaillierter und besser ausgearbeitet sein. Besonders erwähnenswert sind jedoch die extrem kurzen, fast nicht vorhandenen, Ladezeiten. Gerade bei den vielen Zufallskämpfen macht sich das positiv bemerkbar. Aber auch die musikalische Untermalung geht in Ordnung. Die Kampfmelodien gehen schnell ins Ohr und nerven bestenfalls nach längerer Spielzeit durch geringe Variationen. Davon abgesehen, gibt es aber sonst genug abwechslungsreiche Kompositionen, die das Spielgeschehen immer passend untermalen und für die nötige Dramaturgie sorgen. Ein nettes Feature am Rande ist die Option, zwischen englischer und japanischer Sprachausgabe zu wechseln. So muss das sein!

FAZIT:

Richtige Rollenspiel-Fans, die sich auch von massig Zufallskämpfen und 0815-Story nicht abschrecken lassen, werden mit „Brave Story: New Traveler“ durchaus Spaß haben. Für alle anderen dürfte der Titel aber recht schnell langweilig werden, denn zu altbacken ist das Gameplay und zu ermüdend der Spielverlauf. Somit ist das Spiel höchstens bei akuter RPG-Not zu empfehlen!

[ Review verfasst von Sephi-Roth ]

Pluspunkte:

  • Gute Grafik und Sound
  • Solides Gameplay ohne größere Patzer
  • Schnelle Ladezeiten

Minuspunkte:

  • Zufallskämpfe!
  • Auf Dauer zu monotoner Spielablauf
  • 0815-Story


Infos zum Spiel
NameBrave Story: New Traveler
SystemPlayStation Portable
PublisherXeed Games
EntwicklerGame Republic
GenreRollenspiel
USKkeine Jugendfreigabe
Preis49,99 €
PlatinumNein
Release
 TBA
 31.07.2007
 06.07.2006
Spielerzahl2
SpracheEnglisch
TexteEnglisch
MehrspielermodusJa
InfrastructureNein
Ad-hocJa
Game-SharingJa
DownloadcontentNein
HeadsetNein
Mehr...

vergrössern
vergrössern
vergrössern
vergrössern

Screenshot Galerie
Brave Story: New Traveler (USA Import)
Gameplay
6.0
Atmosphäre
6.0
Grafik
8.0
Sound
8.0
Singleplayer
6.5
 

Impressum - Team - Cookie-Policy - Datenschutzerklärung

Alle Produkttitel | Herstellernamen | Warenzeichen | Grafiken und damit verbundene Abbildungen sind Warenzeichen und/oder urheberrechtlich geschütztes Material ihrer jeweiligen Inhaber.
All referenced company names, characters and trademarks are registered trademarks or copyrights of their respective owners.

Copyright © 2011 chrizel
Powered by KooBI 2.2 © 2004
dream4