Nachdem wir bereits die PS3 Version von Full Auto 2: Battlelines ausführlich besprochen und rezensiert haben (
OnPSX Review), ist dieses Mal die PSP Variante der Zerrstörungsorgie an der Reihe. Ob der Titel die gleichen Schwächen wie das Konsolenoriginal aufweist, oder ob diese Version sogar besser ausfällt, erfahrt ihr in unserem neuesten Test.
Ready to Rock Wer von Full Auto 2 ein herkömmliches Rennspiel erwartet, wird schnell enttäuscht sein. Das Steuern eines Autos ist bei diesem Spiel nämlich nur Nebensache. Wie das Cover bereits vermuten lässt, liegt das Hauptaugenmerk auf dem Abschießen gegnerischer Vehikel. Und mit "Abschießen" meine ich keine Takedowns, wie man sie von Criterion's Burnout Serie kennt, sondern das gnadenlose Zerstören der anderen Rennteilnehmer mit purer Waffenkraft. Dazu kann man vor jedem Rennen auf seinem Fahrzeug diverse Tötungsmaschinen anbringen. Standardmäßig werden diese meist an den Seiten, am Heck oder auf der Motorhaube montiert. Zusätzlich darf man seine rollende Waffenfabrik noch mit allerlei Logos und Motiven verzieren. Schließlich stehen die Mädels auch in der Zukunft auf heiße Karren. Ist man in den darauf folgenden Rennen siegreich, bekommt man neue Vehikel und Waffenupgrades spendiert.
Hit it! Das Starterfeld besteht aus maximal vier Wagen. Somit hat man es im ungünstigsten Fall mit drei Gegnern zu tun. Zusätzlich darf man jedoch auch noch optionale Missionsziele in den Rennen erfüllen. Die Bandbreite ist dabei jedoch allerdings nicht sonderlich groß und man darf entweder einen bestimmten Konkurrenten unschädlich machen, oder man soll die Umgebung ordentlich demolieren. Auf Dauer motivierend ist etwas anderes. Somit bleibt nur noch das eigentliche Spielgeschehen, was aber - wer hat es nicht schon geahnt - unter einem unausgewogenen Schwierigkeitsgrad und der ungenauen und fitzeligen Steuerung leidet. Versucht mal einen Gegner mit dem Schrotgewehr ins Fadenkreuz zu bekommen - das ist fast unmöglich! Zudem reagieren viele Wagen äußerst sensibel auf kleine Lenkbewegungen, wodurch schnell ungewollte Dreher zu Stande kommen. Da trifft es sich gut, dass man Lenken eh nicht braucht - man kann ja immer noch die Banden nutzen. Somit bleibt nur noch Gas geben und dabei hoffen, dass ein Kontrahent auch mal in die Schusslinie gerät. Viel zu viel bleibt davon jedoch Meister Zufall überlassen. Ein bisschen mehr Anspruch (zum Beispiel eine vernünftige Drift-Steuerung) und Präzision hätten dem Spiel nicht geschadet. So jedoch schlittert man die meiste Zeit ohne große Kontrolle über die Kurse.
Planet der Autobahnraser Der Karrieremodus versetzt den Spieler in eine postapokalyptische Zukunft. Regelrecht haarsträubend fällt aber die dazugehörige Hintergrundgeschichte aus. Der Spieler schlüpft in die Rolle eines halsbrecherischen Autofahrers, der - man glaubt es kaum - um die Macht in der neuen Welt kämpft. Als ob das nicht schon trashig genug wäre, gibt es auch noch ein von Menschen gebautes Computerkontrollsystem (Hallo Skynet), sowie verheerende Naturkatastrophen, die fast die gesamte Erde zerstört haben (Hallo Day After Tomorrow). B-Movie Qualität durch und durch. Leider ist die Präsentation recht trostlos geraten und man bekommt lediglich lahme Texttafeln vorgesetzt. Gähn! Ansonsten kämpft man sich nach und nach durch vier Regionen, die mehrere Veranstaltungen beherbergen. Bis man schließlich alle Rennen gewonnen hat, dürfte einige Zeit vergehen, was aber weniger am Umfang liegen mag, sondern viel eher dem harten Schwierigkeitsgrad zuzuschreiben ist. Abgesehen vom Storymodus gibt es auch noch diverse Einzelmissionen und einen brauchbaren Multiplayermodus, bei dem man sich mit bis zu drei Gegnern in diversen Arenen die Köpfe einschlagen darf.
Grafik & Sound Die PS3 Version des Spieles protzte zwar nicht gerade mit einer konstanten Framerate, aber immerhin wurde eine Optik geboten, die der Next-Gen Konsole durchaus würdig war. Die PSP Version kann dagegen weder mit dem Einen noch mit dem Anderen aufwarten. Die Framerate ist im Kellerbereich angesiedelt (25fps und weniger), erinnert eher an zähflüssige Melasse und die Optik sieht dermaßen verpixelt aus, dass man glauben könnte, ein PSOne Spiel zu zocken. Zwar sind die Strecken auch auf dem Handheld fast komplett zerstörbar, aber bei den paar Details und dem groben Look sollte das auch das Mindeste sein. Einzig die passablen Ladezeiten sind eine positive Erwähnung wert. Wie die PS3 Version besticht zudem auch die PSP Fassung von Full Auto 2 durch einen rockigen Soundtrack, der unter anderem Stücke von Megadeth, Sum 41 und Wolfmother beinhaltet. Gott sei dank wird die Akustik aber im Gegensatz zur PS3 Version nicht alle drei Sekunde durch elektronische Einspieler verwässert, weshalb man zumindest auf dem Handheld die Stücke in voller Länge genießen kann.
FAZIT: Ähnlich wie die PS3 Version kann auch die Handheld Fassung des Crash-Racers nur bedingt überzeugen. Durch die miese Steuerung, dem hohen Schwierigkeitsgrad und der enttäuschenden Grafik kommt nur selten Spielspaß auf. Wer unbedingt ein waffenstarrendes Rennspiel in seiner Sammlung braucht, greift deshalb auch weiterhin zu Sonys Twisted Metal. Mein weißer Rat: Full Auto 2 sollte man lieber "full" im Laden stehen lassen.
[ Review verfasst von Dimi ]
Pluspunkte:- Guter Soundtrack
- Viele Fahrzeuge
- Zerstörbare Umgebung
Minuspunkte:- Hässliche Grafik
- Unfairer Schwierigkeitsgrad
- Langweilige Missionen