Gabe Logan ist zurück. Nach drei erfolgreichen Missionen auf PSone und einer knapp gescheiterten Mission auf PS2, kehrt Gabe Logan zurück - auf PSP. Und er möchte die Scharte auswetzen, die Omega Strain hinterlassen hat. Neuer Codename der Operation: Dark Mirror. Wird er es schaffen?
Die Story ist recht marginal und wer schon das ein oder andere Syphon Filter gespielt hat, wird sich sicher nicht plötzlich erstaunt die Augen reiben. Aber sei´s drum... die Story ist hier bestenfalls die Verpackung für ein Action-Abenteuer der Extraklasse. Wo andere Spiele scheiterten, ist Dark Mirror erfolgreich. Wo andere Spiele grafisch gerne wären, ist Dark Mirror längst. Und wo andere sich mit Problemen beschäftigen, ist man mit Dark Mirror längst am spielen. Wer bisher dachte, eine gute und durchdachte Steuerung in der Third-Person ohne ständiges Auto-Aim oder uneingeschränkter Bewegungsfreiheit, sei auf PSP kaum zu realisieren, wird hier mit Bravour eines besseren belehrt. Die Steuerung nutzt prinzipiell die selben Grundvoraussetzungen wie viele anderen, nur funktioniert es hier perfekt. Mit dem Analog-Stick steuert ihr euren Charakter, mit den 4 Buttons rechts schaut ihr nach links, rechts, oben und unten. Hört sich im ersten Moment an wie immer (und damit zweifelhaft), aber in Dark Mirror klappt es perfekt. Die Verzögerungen sind astrein eingestellt, die Kamera ist immer an der richtigen Stelle, hektisches rumtippen gibt es nicht. Wer trotzdem mit dieser Steuerungsvariante nicht zurecht kommt, für den wurden noch zwei andere implementiert, aber diese dürften wirklich nur sehr selten zum Einsatz kommen, da sich Dark Mirror mit dem Standard-Schema wirklich phantastisch steuern läßt. Die Waffen funktionieren auch so einwandfrei, hier kann man aber per Auto-Aim sich die Sache noch erleichtern, zumindest wenn man es gleichzeitig mit sehr vielen Gegnern zu tun hat, ansonsten macht das manuelle Zielen auch viel mehr Spaß.
Deadly agent
Das Spiel ist grundsätzlich auf zwei Weisen zu spielen. Zum einen kann man sich möglichst lautlos durch die Level schleichen, Gegner mit Schalldämpfer oder Genickbruch beseitigen, oder man benutzt lieber das reichhaltige Waffenarsenal und liefert sich heiße Feuergefechte. Beide Methoden haben (spielerisch) ihre Vor- und Nachteile. Ist man leise und vorsichtig, ist es natürlich schwerer, da die Gegner doch recht auf zack sind und es einem so nicht leicht machen. Ist man dagegen laut und stürmisch, kommt man oft zwar schneller voran, bekommt es dafür aber auch meistens mit sehr vielen Gegnern zu tun, die einem ans virtuelle Leben wollen.Und damit kommen wir auch schon zum ersten negativen Punkt. Denn spielt man Syphon Filter wie im letztgenannten Beispiel, artet es an vielen Stellen zur (simplen) Massenballerei aus. Dann zählt nur noch ein Gegner nach dem anderen abknallen, sich mit nem Medi-Pack versorgen, schauen dass man genug Munition hat und weiter ballern. Das hätte man vielleicht etwas besser lösen sollen, denn auch wenn ich auf Action stehe, etwas weniger Masse und dafür mehr Klasse wäre hier sicher nicht schlecht gewesen. Immerhin bekommt man nur selten Munitionsmangel, da man immerhin satte vier Wummen gleichzeitig tragen kann und auch alle Waffen der Gegner natürlich aufnehmen und benutzen darf. Standardmäßig ist Gabe meist mit einem Pistole und einem Mehrzweckgewehr mit Zoom ausgestattet. Dieses Gewehr macht aber einen Heidenspaß, da es über vier verschiedene Munitionsarten verfügt. Abgesehen von der normalen Munition, gibt es noch drei feine andere Arten: Zum einen eine Art Teaser, ihr schießt eurem Gegner als den Teaser wohin und könnt dann aus sicherer Entfernung auf´s Knöpfchen drücken und ihn durch Stromschläge beseitigen. Ist effektiv und vor allem, auch lautos. Dann kann man das selbe noch mit einer Gasladung machen, die man dem Gegner anschießt und ihn dann in einer Wolke aus Gas umnebelt, die natürlich auch weitere in der Nähe befindliche Personen beseitigt. Zu guter Letzt gibt es noch Explosionsgeschosse, mit der ihr eure Gegner hochjagen könnt. Sehr effizient, aber auch sehr laut... daher mit Vorsicht einzusetzen. Als sonstige technische Hilfmittel stehen euch noch verschiedene Sichtgeräte zur Verfügung, für Infrarotsicht, Nachtsicht und eines mit dem ihr durch Wände schauen könnt. Der Kletterhaken um sich wo entlanghangeln zu können oder Abgründe zu überwinden darf natürlich auch nicht fehlen. Wie man sieht, Syphon Filter Agenten sind bestens auf ihre Missionen vorbereitet. Körperlich fit sind sie sowieso, rennen, ducken, kriechen oder schnelle Rollen sind natürlich ebenfalls nur ein Klacks. Ein paar wenige Aufträge spielt ihr auch mit Lian, Logans Partnerin, welche sich prinzipiell genauso spielen wie mit Gabe, allerdings verträgt Lian weniger und sollte daher etwas umsichtiger als Gabe Logan durch´s Level bewegt werden.
Die Missionen sind recht abwechslunsgreich gestaltet worden. Mal seid ihr in einer staubigen, wüsten Kleinstadt unterwegs, dann wieder in den eisigen Kälten Alaskas oder Neobeleuchteten Großstädten. Eure Missionsziele sind meist relativ gleich, wenn auch verschiedene Zwischenaufträge oder Zwischengegner das Geschehen etwas auflockern. Speichern tut das Spiel immer an vorgegebenen Stellen und natürlich am Ende einer Mission, nach welcher ihr durch eine (vorgerenderte) Zwischensequenz zur nächsten übergeleitet werdet. Was den Schwierigkeitsgrad betrifft, er richtet sich eben stark auch nach dem Vorgehen des Spielers. Schleichten und lautloses Vorgehen ist sicher für die Gesundheit einfach, aber vom spielen an sich schwerer. In Rambo-Manier alle Gegner umnieten und alles abzuknallen was einem vor die Flinte läuft, ist natürlich viel leichter, die Gegnermaßen, mit denen man es dann zu tun bekommt, zehren aber natürlich wieder mehr an der Gesundheitsleiste... manchmal sogar zu arg. Ein Spaziergang ist Dark Mirror also auf keinen Fall, aber mit etwas Geschick auch sicherlich keine unschaffbare Angelegenheit. Die KI eurer Gegner ist erstaunlich gut, sie bleiben schön in Deckung, versuchen euch einzukreisen oder greifen dann an, wenn ihr gerade am Nachladen seid.
Technisch spitze
So, nun zur Grafik. Was auf Bildern und in kleinen Trailern schon gut aussah, sieht auf der PSP in echt noch besser aus. Die Charaktere sind absolut klasse modeliert und texturiert und auch die Umgebung wurde mit viel Liebe zum Detail und feinen Texturen versehen. Auch die Explosionen oder Lichteffekte sehen toll aus und das ganze bei einer immer flüssigen Framerate, egal wieviel auch grade auf dem Screen los ist. Lediglich die Animationen der Charaktere sind teilweise etwas holzig und könnten durchaus ein bisschen mehr Feinschliff vertragen. Dennoch, Dark Mirror sieht einfach klasse aus und ist zur Zeit defintiv die Referenz, was Grafik in diesem Gerne angeht.
Und wie die Grafik überzeugt, so überzeugt auch der Sound. Besonders wenn man mit Kopfhöhrern spielt, bekommt man eine mächtige Soundkulisse geboten. Kugeln pfeifen durch die Luft, Explosionen wummern kräftig und beim Nachladen rasten die Magzine mit einem satten Klacken ein. Auch die Soundkulisse passt sich dem Geschehen an und pushed die Atmosphäre nochmal kräftig. Auch die deutsche Synchronisation kann überzeugen, allerdings sei englischkundigen doch die Original-Syncho zu empfehlen, da hier alles noch einen Tick besser rüberkommt.
Syphon Filter: Dark Mirror bietet auch noch diverse Mehrspielermöglichkeiten, die ich aber leider nicht testen konnte. Daher gibt es (wie gehabt) auch keine Wertung für den Multiplayermodus, aber ausgehend vom Singleplayer-Erlebnis erwarte ich auch hier ein klasse Spielerlebnis.
FAZIT:
Agenten, stillgestanden. Ihr sucht Action auf eurer PSP? Ihr wollt steuerungstechnisch keine Kompromisse machen? Ihr wollt die Chips eures Handhelds mal so richtig glühen lassen? Dann schnappt euch Syphon Filter: Dark Mirror. Habe bisher kein so gutes und starkes Action-Game auf der PSP erlebt. Einfach nur empfehlenswert, wenn man mit der Thematik etwas anfangen kann.
[ Review verfasst von Pry ]
Pluspunkte:
-
Sehr gute Steuerung
-
Klasse Grafik
-
Tolle Atmosphäre
Minuspunkte:
- Manchmal etwas hektische Massenschießereien
- Etwas hölzerne Animationen
- Spielzeit könnte länger sein