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Daxter
10. September 2006

Jak und Daxter sind in PS2-Kreisen längst ein Begriff. Ergo kann ich mir ausschweifende Erklärungen über die Heldentaten des Duos eigentlich sparen. Wer dennoch mehr über die PlayStation 2 Abenteuer des Duos erfahren möchte, kann sich jederzeit unsere Reviews zu Jak II: Renegade und Jak 3 durchlesen. Was aber vielleicht nicht jeder wusste, ist ganz einfach die Tatsache, dass ohne Daxters Hilfe, Jak niemals diese gigantischen Abenteuer überlebt hätte. Den Beweis dazu tritt man nun auf der PSP an, auf der Daxter endlich seinen längst überfälligen Soloauftritt spendiert bekommt. Nun kann das Ottsel zeigen, was es alles auf der Pfanne hat. Allerdings zeichnen sich dieses Mal nicht die Jungs und Mädels von Naughty Dog für die Entwicklung verantwortlich, sondern die noch recht jungen Programmierer von den ReadyAtDawn Studios. Somit stellt sich natürlich die Frage, ob das neue Studio ein ebenso überzeugendes Spiel abliefern kann, wie es Naughty Dog auf der PS2 schaffte. Antworten auf diese, sowie andere Fragen, lest ihr in unserem ausführlichen Test.

Daxter auf Solopfaden

"...so heldenhaft Jak auch war, er hätte nie Erfolg gehabt, ohne seinen oft unterschätzten, doch getreuen Partner Daxter." Also gut, auch Daxter ist ein strahlender Held, wenngleich er auch bis jetzt immer in Jak's Schatten gestanden hat. Das soll sich jedoch mit dem neuesten Kapitel im Jak & Daxter Universum ändern. Das PSP exklusive Spiel setzt da an, wo Teil 1 auf der PS2 aufhörte und der Nachfolger begann: Jak & Daxter sind durch die Zeit gereist und in Haven City angekommen. Sogleich wird Jak von einem machthungrigen Baron gefangen genommen und verschleppt. Daxter kann dagegen fliehen. Aber wie soll ein solch kleines orangefarbenes Fellknäuel den armen Jak aus einem streng bewachten Hochsicherheitsgefängnis befreien? Zudem tun sich auch noch andere wichtige Fragen auf: Wo bekomme ich was zu essen her? Wo schlafe ich? Wie komme ich zu Geld? Als Daxter schließlich in einer Kneipe, prahlerisch wie immer, von seinen Heldentaten berichtet, hört ihm (wie immer) bis auf einem alten Kautz niemand zu. Doch der Alte hat es in sich und bietet Daxter kurzerhand einen Arbeitsvertrag als.....“tataa“ Kammerjäger an. Von nun an zieht der orange Blitz nicht mit großen Knarren in den Kampf, sondern mit der Fliegenklatsche. Etwas armselig auf den ersten Blick, doch Dank der Unterstützung einer gut aussehenden jungen „Kollegin“, wächst auch Daxters Waffenarsenal bald recht schnell an und mit ein paar kleinen Modifizierungen wird die Giftspritze in Sekundenbruchteilen zum Jetpack oder zum Flammenwerfer. So ausgestattet, wird Daxter quer durch Haven City geschickt, um all die Schädlinge zu vernichten, die sich in den Gebäuden tummeln und schlichtweg alles sabotieren, was man sich auch nur annähernd vorstellen kann. Eher ganz nebenbei wird er somit in die Rettung von Jak und von Haven City verwickelt.

Exterminator

Die Aufgaben vor die ihr gestellt werdet, beinhalten neben klassischen Jump'n'Run Einlagen, auch ein paar Fahrabschnitte. Für Kenner der Serie dürfte das Spiel somit nur wenige Überraschungen bereithalten. Macht aber nix, denn inszeniert wurde alles in gekonnter Art und Weise – sprich, mit schönen Zwischensequenzen, welche die Story stetig vorantreiben. Der Schwierigkeitsgrad fällt insgesamt angemessen aus und mit einem wirklich intelligenten Checkpointsystem werden selbst verzwickte Sprungpassagen und Bossgegner zum Kinderspiel. Sogar im finalen Kampf müssen wir auf Checkpoints nicht verzichten. Halleluja, endlich hat ein Entwickler mal meine Gebete erhört! Trotzdem wird man ein paar Male verhalten mit den Zähnen knirschen, denn die Fahr-Levels müssen am Stück absolviert werden und je nach spielerischem Geschick können durchaus mehrere Versuche erforderlich sein, um die Missionen erfolgreich zu bestehen. Also bekanntes Gameplay in jeglicher Hinsicht. Wirklich neu und für anfängliche Überraschungen gut, sind dagegen Daxters Traumlevels. Getreu dem Motto "Besser perfekt geklaut, als schlecht erfunden" präsentiert man uns hier eine ganze Reihe kleiner Minispiele, die sich unverhohlen bei Matrix, Indiana Jones, Braveheart und Herr der Ringe bedienen. Allein für diese witzigen Ideen muss man sich bei den Entwicklern bedanken, denn schon alleine der Anblick von Daxter in der Rolle der Filmcharaktere ist zum Totlachen komisch. Doch was bewirken diese Traumlevels? Wie es sich für einen waschechten Helden gehört, geht nämlich alles leicht von der Hand, dazu gehört auch das Lernen. Mit dem Absolvieren der Minispiele auf Bronze erlernt Daxter unter anderem Kung Fu, erhält mehr Lebensenergie und weitere Sachen. Was das im Detail alles ist, kann ich noch nicht einmal sagen, denn mehr als Silber habe ich schlichtweg noch nicht geschafft. Tastendrücken mit dem richtigen Timing ist einfach nicht mein Ding, auch wenn die Umsetzung hier richtig Spaß macht.

Sammelfieber

Precursorkugeln, Metallwanzensteine, Eco, Insektenspray, Wanzenkäfige und Spezialgegenstände – kurz gesagt: Sammeln ist „In“. Was dabei nicht dem direkten Spielverlauf dient, schaltet zusätzliches Bonusmaterial frei, oder steht später im Mehrspielermodus zur Verfügung. Dabei ist den Precursorkugeln wieder besondere Aufmerksamkeit zu teil geworden. Diese schalten nämlich nach und nach die Traumlevels frei. Wanzenkäfige und Spezialgegenstände haben dagegen nur im Mehrspielermodus eine Bedeutung. Sie steigern die Anzahl der Kampfwanzen und die dafür verfügbaren Upgrades. Wer übrigens über das PS2 Spiel Jak X verfügt, kann per USB Verbindung auch noch eine coole Pilotenbrille für Daxter frei schalten. Umgekehrt darf man in Jak X dann mit Daxter und seinem Mobil herumdüsen.

Technikgeflüster

Atemberaubend – Daxter ist eines der PSP Spiele, die eindrucksvoll zeigen, was der kleine Handheld von Sony alles so drauf hat: Hervorragende Figuranimationen, wunderschöne Außenlevels und erstaunlich hoch aufgelöste Texturen. Ganz ohne Kompromisse ließ sich das Gezeigte dann aber doch nicht bewerkstelligen. In Haven Citys Hafengegend muss man sich beispielsweise mit einer verdammt niedrigen Framerate begnügen. Keine schöne Sache, doch die Sichtweite ist dabei immer noch beachtlich. In anderen Außenlevels ist davon allerdings nichts zu merken. Freundliche Farben und eine Menge Details zaubern eine Augenweide nach der anderen ohne jegliches Kantenflimmern oder irgendwelche Slowdowns flüssig aufs Display. Einhergehend mit den sehr guten Effekten kann man Daxter ohne zu zögern, als Paradebeispiel für die Fähigkeiten der PSP aufführen. Ladezeiten werden wie bei den PS2 Spielen geschickt durch Tür- oder Aufzugsequenzen kaschiert und würden niemals auffallen, wenn manche Türanimation dadurch nicht ein paar Sekunden zu lang ausgefallen wäre. Auch die Sounduntermalung kommt auf einem ähnlich hohen Niveau wie die Grafik daher. Sehr gute Musikstücke, die immer dezent im Hintergrund bleiben, gehen Hand in Hand mit einer exzellenten deutschen Sprachausgabe. Lediglich die Lautstärkeabstimmung zwischen Musik und Sprache ist von Haus aus ungenügend eingestellt (Anmerkung von .ram: Damit hatte ich allerdings keine Probleme bzw. ist mir nicht aufgefallen.).

Kampf der Wanzen

Zusätzliche Mehrspielermodi sind auch „In“. Bei der PSP dank Wi-Fi sowieso und irgendwie, so scheint es mir, will auch fast jeder Entwickler mit einem entsprechenden Modus in seinem Spiel aufwarten. Mit durchwachsenem Erfolg, wie sich in diesem Fall zeigt. Der Wanzenkampf hat mit dem Einzelspielermodus nur wenig gemein, denn hier tritt man gegen einen Freund an, um mit den im Spiel gesammelten Wanzen gegeneinander zu kämpfen.. Hat man keine Freunde oder keine zweite UMD (die braucht man leider dafür), gibt es das zu Testzwecken auch gegen den Computer. Das Prinzip ist recht simpel: Wanze auswählen, rein in den Kampf, Angriff auswählen und wie in Sportspielen auf einem schwankenden Balken die Kraft festlegen. Nun wird der gegnerische Angriff angezeigt und es kommen die gesammelten Gegenstände ins Spiel. Damit lässt sich der Kampf leicht beeinflussen. Letztendlich geht das so Kampf um Kampf, bis man irgendwann die gegnerische Kampfwanze geplättet hat. Nicht gerade sonderlich aufregend, aber durchaus kurzweilig, wenn man das über Game Sharing spielen könnte. So bleibt es eher unbedeutend, da es gegen die KI keinen rechten Spaß machen will und sich niemand deswegen auch nur eine zweite UMD zulegt.

FAZIT:

Zu behaupten, ich habe es geahnt, ist vielleicht etwas vermessen, aber Umbrüche hinterlassen halt Spuren. Daxter ist einfach nicht so lustig, wie wir das alle von Naughty Dog`s Jak & Daxter Reihe kennen. Wer sich auf eine Vielzahl witziger Szenen und amüsanter Dialoge freut, wird definitiv enttäuscht werden. Davon gibt es bei weitem nicht soviel, wie dem Spiel gut getan hätten. Folglich bleibt auch die Geschichte etwas (zu) dünn. Das ist aber noch lange kein Beinbruch, denn unter dem Strich ist Daxter ein wirklich gutes Jump'n'Run, das mit vorzüglicher Grafik, abwechslungsreichen Levels und einer sehr guten Steuerung aufwartet. Daxter ist und bleibt somit unser Liebling. Schade nur, dass nach zwei Akkuladungen der Spaß auch schon wieder vorbei war.

[ Review verfasst von Justicer ]

.ram`s Kommentar

Den etwas geringeren Humor würde ich jetzt nicht als Minuspunkt ankreiden, schließlich gibt es nach wie vor ausreichend amüsante Szenen und mit den verträumten Minispielen sogar noch echte Verarschungen von bekannten Szenen/Figuren. Spielerisch ist Daxter dagegen wirklich top und macht von der ersten bis zur letzten Minute Spaß. Kudos an die Entwickler vor allem dafür, dass man sich wieder mehr auf das Wesentliche – die Hüpfaction konzentrierte und den Actionanteil gegenüber den letzten PS2 Spielen zurückschraubte. Also Leute, Kaufen, es lohnt sich wirklich!

Pluspunkte:

  • Erstklassige Grafik mit überwiegend stabiler Framerate
  • Geniale Traumlevels
  • Sehr gutes Checkpointsystem

Minuspunkte:

  • Kann mit dem Humor und Witz der PS2-Titel nicht ganz mithalten
  • Wenig brauchbarer Mehrspielermodus
  • Zu dünne Story


Infos zum Spiel
NameDaxter
SystemPlayStation Portable
PublisherSony
EntwicklerNaughty Dog
GenreAction-Adventure
USKab 6 Jahren
Preis49,99 €
PlatinumJa
Release
 19.04.2006
 14.03.2006
Spielerzahl2
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
InfrastructureNein
Ad-hocJa
Game-SharingNein
DownloadcontentNein
Memorystick160 KB
Mehr...

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Screenshot Galerie
Daxter
Gameplay
9.5
Atmosphäre
8.5
Grafik
9.5
Sound
9.0
Singleplayer
9.0
Multiplayer
6.0

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