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Ape Escape 3
26. Juni 2006

Ape Escape war auf der PSOne das erste Videospiel, das den neuen zweiten Analogstick des Dualshock Controllers sinnvoll einsetzte. Erstmals wurden die kompletten Angriffsoptionen auf den Stick gelegt. Dadurch konnte man die namensgebenden Affen und anderen Wesen quasi aus jeder Richtung angreifen. Was sich in der Theorie ziemlich gut anhörte, erwies sich jedoch in der Praxis als eher gewöhnungsbedürftig. Zum einen konnte man nie so genau zielen, um effektiv anzugreifen und zum anderen fehlte es schlichtweg an Übersicht. Die automatische Kameraführung war nämlich, wie bei vielen 32bit 3D Spielen, unausgereift und oftmals ziemlich wirsch. Mit einer Schultertaste konnte man lediglich den Blickwinkel hinter die Spielfigur manuell zentrieren. Das war und ist unzureichend, besonders wenn eben die automatische Kamera eher schlecht als recht funktioniert.

Im Wandel der Zeit

Mit der Zeit setzte sich eine andere Nutzung des zweiten Sticks durch. Anstatt wie bei Ape Escape Gameplayfunktionen darauf zu legen, ließen die Entwickler von nun an den Spieler selbst die Kamera nachjustieren. Wie die Vergangenheit zeigte, hat sich das Prinzip bis in die heutige Zeit bewährt. Warum zur Hölle verwendet Ape Escape 3 dann noch das gleiche Steuerschema, wie das mittlerweile ziemlich in die Jahre gekommene erste Spiel?

Da wären wir auch schon bei einem der Knackpunkte des Titels angekommen. Der Steuerung - es existiert einfach kein vernünftiger Grund, um auf die schlichtweg veraltete Steuerung zu setzen. Den Angriff hätte man nämlich problemlos auch auf eine Symboltaste Taste legen können. Im Gegenzug würde man mit dem zweiten Stick die Kamera steuern. Aber nein, nach wie vor fehlt es an Übersicht und man sieht man oftmals nur das, was man gerade nicht sehen will. Dadurch werden einige Abschnitte zu harten Geduldsproben. Doch das ist nicht alles, sinnigerweise werden nicht einmal alle Symboltasten genutzt. Denn nur mit der Dreieck- und der X-Taste lassen sich Gegenstände auswählen. Wieso die Kreis- und Viereck-Taste unbelegt bleiben, ist mir ein Rätsel. Insbesondere, da man ziemlich häufig die Gerätschaften wechseln muss. Auch die Steuerung der verschiedenen Fahrzeuge, wie einem Rennauto, Schlauchboot, oder Riesenroboter setzt voll und ganz auf beide Analogsticks. Sehr zum Leidwesen des Spielers, denn um ehrlich zu sein, habe ich mehr mit der Steuerung, als mit den Gegnern gekämpft. Beispiel gefällig? Beim Riesenroboter muss man alle beiden Sticks gleichzeitig in eine Richtung drücken, damit sich der Koloss vorwärts bewegt. Seitliche Bewegungen dienen zum Strafen. Richtige Drehungen lassen sich damit nicht bewerkstelligen, weswegen ich immer nur wie ein Pinball durch die Gänge schoss. Das Schlauchboot wiederum setzt auf authentisches Paddeln. Jeder Stick entspricht einem Ruder und um vorwärts zu kommen, muss man beide Sticks gleichzeitig drehen. Klingt ja ganz cool auf dem Papier, ist aber im Spiel alles andere als toll umgesetzt. Eher das Gegenteil ist sogar der Fall. Ich war ständig angenervt, weil ich einfach nicht gezielt rudern konnte. Für die kleinen Ruderabschnitte brauchte ich deswegen immer ewig und drei Tage.

Fang den Affen

Aber genug gemeckert, kommen wir zur Spielwelt und Geschichte von Ape Escape 3. Wie in den Vorgängern möchte der weiße Affe Specter dank eines Intelligenzhelmes die Weltherrschaft an sich reißen. Dazu hat er sich dieses Mal einen menschlichen Verbündeten an Bord geholt und versucht mit einem affengerechten Fernsehprogramm, die Menschheit zu verdummen. Mit Erfolg, denn die Helden der Vorgängerspiele hat es bereits erwischt, weswegen die beiden Kids Satoru und HiukaruXXXXX dieses Mal ran müssen. Dank der neuesten Technik und vielen (bekannten) Gimmicks reist man als einer der beiden durch die ganze Welt und muss alle entflohenen Affen wieder einfangen und das bekloppte Fernsehprogramm stoppen. Zwischendurch trifft man natürlich immer wieder auf einige Zwischen- und Endgegner, die das natürlich verhindern wollen. Die eigentliche Idee hinter Ape Escape 3 ist indes ziemlich cool, denn das von den Affen produzierte Fernsehprogramm schreit geradezu nach niveauvoller Unterhaltung. Da können sich die öffentlich-rechtlichen Sender mal eine Scheibe abschneiden! Aber letztendlich ist das auch der Grund dafür, warum man immer wieder durch eine Vielzahl an verschiedenen Sets läuft. Dabei parodieren die Umgebungen meistens sogar irgendwelche bekannten Hollywood Schinken. Dennoch kann man nur schwerlich erraten, welche Werke denn Pate gestanden haben. Hier hätte eine etwas stärkere Einbindung sicherlich nicht geschadet. Trotz alledem überzeugt das Spiel dann aber doch mit den wunderschön bunten Umgebungen, die den gelungenen Anime Stil konsequent fortführen und den vielen kleinen Filmschnipseln, die zum größten Teil recht amüsant anzusehen sind.

Sarugetchu

Wichtigstes Instrument der Affenjäger ist das Fangnetz, das die Affen sofort in eine passende Sicherheitsverwahrung teleportiert. Doch nicht alle Äffchen lassen sich einfach so leicht fangen. Vielmehr muss man sich mit Geschick und Geduld heranschleichen, damit die Monkeys nicht erschrecken oder gar alarmiert werden. Leuchtet deren Intelligenzhelmlampe rot auf, rennen sie herum, sind äußerst wachsam oder greifen euch sogar mit Pistolen an. Zudem können schnelle Affen euch immer wieder entwischen. Ab und an manövrieren die Biester auch einen Roboter, den ihr erst zerstören müsst, damit ihr an das Äffchen kommt. Dazu helfen euch verschiedene Kostüme, die ihr zeitlich begrenzt überstreifen könnt. Nach und nach schlüpft ihr somit in die Rolle eines Ritters, eines Cowboys, eines Ninjas und eines Flaschenbeschwörers. Dadurch stehen euch verschiedene neue Moves zur Verfügung und natürlich bessere Fangmöglichkeiten. So kann man als Cowboy bequem Netze mit seinem Gewehr aus der Entfernung abschießen, während man als Ninja an den Wänden entlang sprinten kann. Die Kostüme sind der dritte integrale Bestandteil des Spielprinzips, denn immer wieder zwingt euch das Spiel dazu, die Spezialfertigkeiten der Kostüme effektiv zu nutzen. In gewisser Weise verkompliziert sich dadurch später zwar das Gameplay, aber das wäre dann auch der einzige Faktor, der den Schwierigkeitsgrad direkt beeinflusst. Ansonsten stellt euch das Spiel vor keine größeren Aufgaben. In den einzelnen Levels müsst ihr nie alle Affen fangen, so dass man immer weiterkommt. Trial & Error gibt es zu keiner Zeit.

Sammelwahn

Man konnte schon in Ape Escape 2 sehr viele Münzen einsammeln und Sachen einkaufen, doch im neuesten Spiel der Reihe hat sich das Ganze noch einmal verdreifacht. Neben Musikstücken, Affiktion, Bildern und Fotos, kann man auch noch Minispiele und Zwischensequenzen erwerben. Dazu muss man nur fleißig Münzen einheimsen, die man überall in den verschiedenen Levels findet. Es wäre somit wirklich nur fair, wenn man einen der Hauptaspekte des Gameplay dem Einsammeln der Münzen zuordnet.

Mesal Gear Solid

Das Minispiel ist sicherlich das coolste Element an Ape Escape 3. Als affiger Pipo-Snake (Genial, sogar mit Bananenpistole) muss man den wahren Solid Snake aus der Gefangenschaft befreien. Das Minispiel spielt sich zwar dank der unbefriedigenden Steuerung auch nicht so toll wie das Hauptspiel, kann aber das Gameplay der Metal Gear Solid Spiele ganz gut imitieren. Sogar das HUD und die Musik wurden an die Konami Spiele angepasst. Einfach nur herrlich!

Saru – Ape – Affe

Wirklich weiterentwickelt hat sich die Technik von Ape Escape 3 im Vergleich zum Vorgänger nicht. Nach wie vor sind die Levelumgebungen recht klein geraten und durch allerlei kurze Nachladezeiten verbunden. Details sind eher spärlich gesät. Dank der vielen Pastelltöne und knuddeligen Umgebungen macht der Titel trotzdem etwas her. In Zeiten von düsteren Ego-Shootern präsentiert sich Ape Escape 3 dadurch erfrischend anders. Unverständlich ist jedoch, wieso es seit neuestem zu häufigen Rucklern und Tearing kommt. Soviel besser als Teil 2 sieht das Spiel ja nun nicht gerade aus. Die Unzulänglichkeiten beeinträchtigen zwar nicht direkt das Gameplay, hätten aber definitiv vermieden werden können. Ansonsten sind die putzigen Affen manierlich animiert und die Levels bieten ausreichend Abwechslung. Die eingeschobenen Rendersequenzen treiben die flache Story voran, welche allerdings immer noch genug Motivation bietet, um den Titel zumindest einmal durchzuspielen. Soundtechnisch gibt es haufenweise affige Melodien, die zwar Charme versprühen, aber auch schnell nervig werden können. Im direkten Vergleich fand ich die Stücke in Teil 2 jedoch um einiges besser. Die deutsche Synchronisation ist dagegen reine Geschmackssache. Wer auf RTL2 Animeserien steht, wird sich freuen, dass Sony sich soviel Mühe mit der Eindeutschung gemacht hat. Wer jedoch kinomäßige Sprecher erwartet, muss sich mit weniger zufrieden geben.

FAZIT:

Was soll ich sagen? Die Affenjagd würde einfach viel mehr Spaß machen, wenn die Entwickler endlich mal eine zeitgenössische Steuerung einbauen würden. Der Spielspaß leidet doch ziemlich stark unter dem veralteten Handhabungsschema und es kräht mittlerweile kein Hahn mehr nach dem einstmals innovativen Steuerungsprinzip. Davon abgesehen, bekommt man natürlich gewohnte Ape Escape Kost geboten, die sich nur durch ein paar vereinzelte Neuerungen wie den Kostümen vom Vorgänger absetzt. Dank des eher niedrigen Schwierigkeitsgrades und des vielen Münzensammelns richtet sich das Spiel in erster Linie an die jüngere Generation, aber gerade die könnte durch die umständliche Steuerung abgeschreckt werden...

[ Review verfasst von .ram ]

PS: Die Minispiele kann man auch zu zweit spielen. Da diese jedoch als Bonus angesehen werden, verzichten wir auf eine separate Multiplayerwertung.

Pluspunkte:

  • Affenhoroskop
  • Mesal Gear Solid
  • Knuddeloptik

Minuspunkte:

  • Umständliche Steuerung
  • Wenig Herausforderung
  • Ruckler


Infos zum Spiel
NameApe Escape 3
SystemPlayStation 2
PublisherSony
EntwicklerSony
GenreJump'n Run
USKab 6 Jahren
Preis59,99 €
Release
 10.03.2006
 17.01.2006
 14.07.2005
Spielerzahl2
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
Online spielbarNein
EyeToyNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
Ape Escape 3
Gameplay
7.0
Atmosphäre
7.5
Grafik
7.0
Sound
7.5
Singleplayer
7.0
 

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