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Pro Evolution Soccer Management
11. Juni 2006

Mit der Pro Evolution Soccer Serie haben sich die Jungs von Konami ein Denkmal für die Ewigkeit gesetzt. Während man noch vor einigen Jahren die FIFA Reihe als das absolute Nonplusultra ansah, hat sich seit der Veröffentlichung des ersten Pro Evolution Spieles vieles verändert. Schließlich waren es die Japaner, die den virtuellen Fußball erstmalig mit einem noch nie da gewesen Grad an Realismus bestücken konnten. Dementsprechend war es auch nur eine Frage der Zeit, bis man diese Erfahrungen auch in einem Manager-Spiel verarbeiten würde. Und so ist es schließlich auch gekommen: Während die Kanadier dieses Jahr auf eine Veröffentlichung ihres eigenen Managers für die PS2 verzichtet haben, ist nun endlich Konami an der Reihe. Ob das Spiel jedoch dem Namen gerecht wird, oder überraschenderweise doch als Spielspaßgurke endet, erfahrt ihr auf den kommenden Zeilen.

Football is coming home

Bereits das Intro zeigt, worum es bei Pro Evolution Soccer Management eigentlich geht: Und zwar um das knallharte Leben eines Trainers bzw. Managers. Dementsprechend liegt hier das Hauptaugenmerk weniger auf dem Spielen (um genau zu sein, wird überhaupt nicht gespielt), als auf dem Führen eures Vereins. Bevor ihr euch jedoch an den Karrieremodus heranwagen könnt, habt ihr zu Beginn noch die Möglichkeit, mit Hilfe des umfangreichen Editormodus sämtliche Namen, Trikots und Vereine auf den aktuellsten Stand der Dinge zu bringen. Schließlich ist es ja hinlänglich bekannt, dass Konami nur eine abgespeckte Version der FIFA Lizenz besitzt. Hinzu kommt, dass ihr sämtliche Daten aus Pro Evolution Soccer 4 und 5 problemlos wiederverwerten könnt. Wer sich also bereits einige Stunden am Editor ausgetobt hat, braucht dies nicht noch einmal zu machen. Kudos an Konami für diese Funktion!

Der Ball ist rund

Der Karrieremodus ist natürlich der Dreh- und Angelpunkt des neuesten Pro Evolution Soccer Ablegers. Bevor ihr euch jedoch auf die Arbeit stürzen könnt, besteht eure Aufgabe zunächst einmal darin, ein virtuelles Abbild eurer Person zu kreieren, mit der ihr euch dann durch das Spiel bewegt. Dabei könnt ihr natürlich selbst entscheiden, ob ihr ganz leger im Anzug erscheinen möchtet, oder einen auf locker macht und nur in Trainingsklamotten durch die Gegend laufen wollt. Doch egal wie ihr ausseht; wichtig ist, was zum Schluss rauskommt. Und wer sich hier auf der sicheren Seite wiegen möchte, hat im Anschluss noch die Chance, die Menge des Festgeldkontos zu bestimmen. Je nach Geldbestand werdet ihr es natürlich dementsprechend schwerer oder einfacher haben, euch an die Spitze des Fußballs zu arbeiten. Im Anschluss geht es dann an die Vereinsauswahl, wo ihr Jobangebote aus dem ganzen europäischen Raum vorliegen habt. Im Verein angekommen, heißt es dann erstmal die nötige Unterstützung besorgen, damit ihr euch nicht ganz alleine durch den Manageralltag schlagen müsst. So stehen euch für allgemeine, sowie vereinsinterne Geschäfte diverse Assistenten zur Seite. Wer jetzt aber denkt, einen Ruhigen schieben zu können, wird schon bald merken, dass er hier fehl am Platz ist. So sollte sich der Manager möglichst früh darum kümmern, eine optimal eingespielte Mannschaft aufzubauen, mit der er sorgenlos in die nächste Saison gehen kann. Dafür bedarf es zu allererst einer festen Taktik, die man im gleichnamigen Menüpunkt festlegen kann. Sobald ihr diese ausgesucht habt, sollte sich auch das Training möglichst nah an der Teamstrategie orientieren. So bringt es beispielsweise nichts, wenn ihr nur für eine Dreierkette übt, aber im Spiel mit vier Defensivleuten auftretet. Darüber hinaus entscheidet ihr hier, wie stark an einzelnen Trainingskategorien gearbeitet werden soll. Dies erledigt ihr mit Hilfe spezieller Punkte, die ihr auf alle möglichen Sektionen verteilen könnt. Jedoch sollte man auch erwähnen, dass nicht alle Kategorien auf Anhieb erlernt werden können, da die Anzahl an Punkten limitiert ist. Am Bestem wäre es also, wenn ihr euch Woche für Woche neu um das Training kümmert, um eine möglichst vielseitige Mannschaft aufbieten zu können.

Du bist Abramovich!

Um möglichst schnell an Erfolg zu kommen, bedarf es neben einer guten Taktik auch fähige Spieler. Die großen Clubs wie Chelsea London oder Real Madrid feiern ja mitunter nur deswegen ihre großen Erfolge. Solltet ihr den Eindruck gewinnen, dass eure bereits vorhanden Kicker nicht in der Lage sind, eure Vorstellungen in die Tat umzusetzen, habt ihr unter dem Punkt Personal, die Möglichkeit weitere Transfers zu tätigen. Dies läuft dann folgendermaßen ab: Zunächst sucht ihr euch aus dem Potpourri an Mannschaften einen Spieler aus, den ihr verpflichten wollt. Anschließend kümmert sich die Spielerbeobachtungsabteilung darum, einen ersten Kontakt aufzubauen. Daraufhin erhält man die ersten Infos zur Person, sowie seinen Gehaltsvorstellungen. Nachdem dann die ersten Annährungen gelungen sind, kommt es zum persönlichen Gespräch mit dem Spieler, wo alles dingfest gemacht werden kann. Jedoch solltet ihr stets darauf achten, nicht das Gehaltsgefüge zu sprengen. Zu teure Spieler können euch nämlich ruckzuck in prekäre Liquiditätsprobleme bringen, wodurch ihr euch schneller am Tabellenende wieder finden werdet, als erwartet. So geschehen mit Traditionsclubs wie Borussia Dortmund. Im gleichen Unterpunkt habt ihr zudem die Möglichkeit, die Assistenten zu wechseln, sowie die Verträge der bereits angestellten Kicker zu verlängern. Alles in allem hat man sich schnell an die Menüführung gewöhnt, wodurch sich selbst Einsteiger ohne größere Probleme im Spiel zu Recht finden werden.

Vor dem Spiel ist nach dem Spiel

Um euch von Woche zu Woche zu bewegen, benutzt ihr einfach den Terminkalender, der euch zusätzlich noch mit den wichtigsten Nachrichten des Tages versorgt. Habt ihr schließlich einen Spieltag erreicht, könnt ihr euch im Vorfeld noch mal die wichtigsten Informationen zum Gegner besorgen. Nach dem ihr dann auch die letzten Vorbereitungen getroffen habt, geht es aufs Spielfeld, wo es dann zum ersten Mal ernst wird. Auf dem Platz angekommen, hängt dann alles von der Klasse und dem Training der Spieler ab. Als Trainer könnt ihr von der Bank aus, nur Auswechslungen tätigen und das Spielsystem gegebenenfalls verändern. Aber auch das will gelernt sein, damit man im Falle eines Rückstandes, noch einmal zu zurück schlagen kann. Ansonsten bleibt euch nichts anderen übrig, als zuzuschauen. Damit dies aber nicht all zu langweilig wird, stehen euch verschiedene Geschwindigkeiten zur Verfügung, die das Spiel unterschiedlich schnell verstreichen lassen. Ich persönlich hätte mir an dieser Stelle jedoch gerne einen Textmodus gewünscht, da es mit Sicherheit nicht jedermanns Sache ist, ein ganzes Spiel auf diese Art zu verfolgen.

Grafik & Sound

Für die Darstellungsweise der Spiele haben sich die Jungs von Konami natürlich nicht lumpen lassen und auf die gute „alte“ Pro Evolution Soccer 5 Engine zurückgegriffen. Dementsprechend könnt ihr euch also auf eine ordentliche Grafik mit noch besseren Animationen gefasst machen. Hinzu kommt, dass die Menügestaltung recht gelungen ist und nicht ganz so überladen wirkt, wie zum Beispiel beim Konkurrenzprodukt Fußball Manager 2005 von EA Sports. Der Sound hingegen ist recht anspruchslos und alles andere als überragend. Darüber hinaus hat man immer noch die gleichen Kommentatoren wie in Pro Evolution Soccer 5, was der Akustik auch nicht gerade entgegen kommt. Immerhin fallen diese nur durch ihre lieblosen Phrasen auf.

Was fehlt?

Rückblickend gesehen, kann man Konamis ersten Managerauftritt als durchaus akzeptabel bezeichnen. Zwar findet man hier und dort einige nette Ansätze, doch die richtige Liebe zum Spiel bzw. zum Sport (wie es zum Beispiel bei Pro Evolution Soccer 5 der Fall ist) ist nur selten zu erkennen. So fehlen mir persönlich unzählige Features, wie zum Beispiel der Stadienbau, Regulierung der Ticketpreise, ein Textmodus, sowie die Sponsorenauswahl.

FAZIT:

Nach unzähligen Stunden des Spielens halte ich es für ungerecht, Konamis ersten Ausflug ins Managergenre als Flop zu bezeichnen. Nichtsdestotrotz hat man stets das Gefühl, als wären die Entwickler nicht mit ganzem Herzen dabei gewesen. Insgesamt reicht es zwar noch, sich auf eine Stufe EA’s Fußball Manager zu stellen, aber besser ist das Spiel keinesfalls. Wer also unbedingt einen Manager auf der Konsole spielen will, wird mit diesem Spiel immer noch gut bedient, wer jedoch auf die ultimative Profiherausforderung mit 1A Präsentation aus ist, sollte lieber zu einem der unzähligen PC Simulationen greifen.

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Ansehnliche Grafik
  • Ausreichender Umfang
  • Leichter Einstieg

Minuspunkte:

  • Zu wenig Spielmöglichkeiten
  • Auf Dauer etwas langweilig
  • Keine 100%ige Lizenzausstattung



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Screenshot Galerie
Pro Evolution Soccer Management
Gameplay
7.0
Atmosphäre
7.0
Grafik
8.0
Sound
6.0
Singleplayer
7.0
 

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