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24 - The Game
13. März 2006

Mit „24“ ist den amerikanischen Fox Studios ein richtiger Hit gelungen. Die packende Action Serie mit Kiefer Sutherland alias Jack Bauer dominiert selbst in der vierten Staffel noch die Einschaltquoten. Grundpfeiler dafür sind nicht nur die spannende Geschichte, sondern auch die guten Schauspieler, die einfallsreiche Optik und das revolutionäre Konzept. Jede Serienfolge entspricht zum Beispiel genau einer Stunde im Leben von Jack Bauer. Eine Staffel somit 24 Folgen. Tauschen möchte man mit dem CTU Agenten trotzdem nicht, immerhin sind seine 24 Stunden Tage alles andere als erholsam. Damit man jedoch ein wenig von dem Erleben kann, was Bauer & Co. durchmachen, haben die Sony Cambridge Studios (Primal, Medievil) über Monate hinweg an einem exklusiven PS2 Spiel zur Serie gebastelt.

Die folgenden Ereignisse finden zwischen 06.00 – 07.00 Uhr statt.

Das Spiel ist zeitlich zwischen der zweiten und der dritten Staffel angesiedelt und will uns einige Antworten auf ein paar Unklarheiten liefern. Für Fans der Serie also durchaus interessant. Für alle anderen, die von den Fernsehfolgen nicht viel mitbekommen haben, eher nicht. Insbesondere, da das Spiel davon ausgeht, das man mit den vorangegangenen Ereignissen und Charakteren schon vertraut ist. Eine Zusammenfassung der vergangenen Ereignisse bietet 24 - The Game nämlich nicht. Dadurch wirkt die Story für Unbedarfte sehr konfus und nicht unbedingt spannend. Alle anderen erleben dagegen eine sehr gute Handlung, die sogar von einem Serienschreiber verfasst wurde und genauso hohe Unterhaltung auf dem Niveau der Vorlage bietet.

Die folgenden Ereignisse finden zwischen 09.00 – 10.00 Uhr statt.

Aber damit auch Neulinge nicht ganz im Dunkeln tappen müsst, fasse ich die Ereignisse aus Staffel 2 noch mal für euch zusammen. Terroristen wollen eine Atombombe mitten in Los Angeles zünden. Die aufregende Jagd nach den Schergen gipfelt in einem Attentat auf Präsident David Palmer. Jetzt erholt er sich langsam von den Verletzungen. Vizepräsident James Prescott übernahm in der Zwischenzeit stellvertretend das Amt.

Die folgenden Ereignisse finden zwischen 12.00 – 13.00 Uhr statt.

Alles fängt mit der Stürmung eines Frachtschiffes im Hafen an. Terroristen sollen dort eine Biotoxin Bombe versteckt haben. Zeit für Bauer und sein CTU Team den Laden hochzunehmen. Aus der Third-Person Perspektive steuert ihr den CTU Einsatzleiter höchstpersönlich und schleicht euch vorsichtig auf das Schiff. Erspäht ihr einen Terroristen, tippt ihr die L1 Taste an und habt den Schergen im Visier. Jetzt könnt ihr natürlich gleich losballern, oder aber ihr zielt vorsichtig höher, um den Bösewicht mit einem Headshot auszuschalten. Das bringt nicht nur eine bessere Bewertung, sondern spart auch Munition. Obwohl die euer geringstes Problem sein sollte. Vielmehr müsst ihr aufpassen, das ihr den Stick nicht zu stark bewegt, denn ansonsten schaltet das Fadenkreuz auf den nächsten Gegner. Etwas unpraktisch, wenn man für gute Bewertungen die Terroristen möglichst perfekt beseitigen will. Zudem reagiert die Kameraführung nicht wirklich geschmeidig, weswegen man oft nachjustieren muss (vor allem in Räumen). Aber im Großen und Ganzen geht die Steuerung, sowohl zu Fuß als auch per Fahrzeug, noch in Ordnung. Apropos Fahrzeuge, ihr dürft euch nämlich von Zeit zu Zeit auch hinter das Steuer eines PKW klemmen und Ganoven durch ganz Los Angeles jagen. Diese Fahrmissionen wirken jedoch irgendwie aufgesetzt und sind wenig durchdacht. Nicht nur, das diese strikt linear verlaufen, die Gegner KI setzt zudem immer wieder aus. Manchmal könnte man meinen, jeder Terrorist will sich selber zum höheren Wohl seiner Ziele opfern, so vehement rasen die Schergen in euer Auto. Zusätzlich erschweren noch das wenig überzeugende Fahrmodell und die krassen Grafikruckler den Spielablauf. Gott sei dank, dass die Fahrmissionen nur einen Bruchteil des Spieles ausmachen. Den größten Teil läuft man schleichend und schwer bewaffnet durch Lagerhallen, Bürogebäude, U-Bahn Stationen und andere Gebäude, um die Feinde der Demokratie dingfest zu machen. Auf Dauer kann das allerdings etwas eintönig werden, da Rätsel quasi nicht existieren und der Spielablauf auch hier strikt linear gehalten ist. Zwar sorgen einige Zeitlimits für kurzzeitigen Nervenkitzel, aber wirklich fordernd ist keine der Passagen. Da tröstet es kaum, dass ihr auch in die Rollen von anderen „24“ Charakteren wie Tony Almeida, Chase Edmonds, Michelle Dessler und Jacks Tochter Kim schlüpfen könnt. Bis auf Kims Schleichaktion sind nämlich keine Unterschiede festzustellen. Mit jeder Figur rennt man ballern durch die Abschnitte und macht jedem Schergen den gar aus.

Die folgenden Ereignisse finden zwischen 16:00 – 17:00 Uhr statt.

Für etwas Abwechslung sorgen da die zahlreichen Minigames. So müsst ihr unter anderem einen Verdächtigen verhören, Scharfschützen ausfindig machen und in bester „Silent Scope“ Manier ausschalten und Bomben entschärfen. Besonders das Verhören ist toll in Szene gesetzt worden. An Hand des Pulses seht ihr, wie ihr den Verdächtigen behandeln müsst, damit er die Informationen ausspuckt. Sanft und gutmütig, neutral, oder auf die grobe Tour – der Zeitdruck sitzt euch stets im Nacken. An solchen Stellen fühlt man sich wirklich in die Serie hineinversetzt. Man kann die (An)Spannung fast greifen, so dicht ist sie. Etwas ärgerlich ist dagegen die kurze Spielzeit von knappen 10 Stunden. Hier hätte ich mir wirklich gewünscht, dass man für mindestens 24 Stunden (wie im Vorbild) in die Haut von Bauer & Co schlüpfen kann. Wenigstens bietet das Spiel, in Form von ausreichend Bonusmaterial, genug Gründe, die Missionen nochmals zu spielen, um eine 100% Bewertung zu bekommen.

Die folgenden Ereignisse finden zwischen 23:00 – 24:00 Uhr statt.

Wenn man die Entwickler für eine Sache loben muss, dann ist es die Präsentation, der Look von 24 - The Game. Nicht nur das die Charaktere ihren realen Vorbildern zum Verwechseln ähnlich sehen, sie besitzen sogar die originalen Synchronstimmen (wie in englisch, so auch in deutsch), die für das richtige Flair sorgen. Dazu kommt der großflächige Einsatz mehrerer Panels/Screens, welche die Action, wie in der TV Serie, aus mehreren Blickwinkeln zeigen. Ein weiteres Plus sind die fast nicht vorhandenen Ladezeiten. Dadurch spielt sich 24 – The Game wie aus einem Guss und der cineastische Aspekt kommt noch stärker zur Geltung. Aber nicht alles kann an der Grafik so überzeugen. Da wäre zum Beispiel die Framerate, die häufig einknickt (insbesondere bei den Fahrmissionen) und uns den einen oder anderen heftigen Ruckler beschert. Bei dieser Grafikqualität hätte das nicht in dem Ausmaß vorkommen dürfen. Auch finde ich, dass die Animationen der Figuren (trotz Motion Capturing) steif und hölzern wirken. Das hat man in anderen Spielen schon weitaus besser gesehen. Immerhin muss man den Programmieren zu gute halten, dass es einen zusätzlichen 60Hz Modus gibt und das man den Titel sogar in der hübschen 480p Auflösung genießen kann, da man auch noch an einen Progressive Scan Modus gedacht hat. Somit bleibt die Grafik ein zweischneidiges Schwert, auf der einen Seite fängt sie das Aussehen der Serie gekonnt ein, auf der anderen Seite ist die Technik, die dahinter steckt, nicht unbedingt umwerfend.

Die folgenden Ereignisse finden zwischen 02.00 – 03.00 Uhr statt.

Soundtechnisch kann das Spiel dagegen fast völlig überzeugen. Alle Synchronsprecher der Serie sind mit an Bord und verleihen den Charakteren die nötige Authentizität. Der in Dolby Pro Logic II abgemischte Sound wummert kräftig aus den Boxen und die sparsam eingesetzte Musik untermalt das Geschehen wie im TV Vorbild perfekt. Lediglich die Nebenrollen wurden nicht ganz optimal besetzt und fallen gegenüber den anderen Sprechern etwas ab, aber das kann man verkraften. Zum Schluss noch eine Anmerkung zu den „Die folgenden Ereignisse finden zwischen...“ Sätzen am Anfang jeder Episode: Warum zum Teufel wurde (wahrscheinlich aus Kosteneinspargründen) der Satzbau so versaut? Im Spiel führt Jack Bauer immer wieder brav auf: „Die folgenden Ereignisse finden statt zwischen so und soviel Uhr.“ Das ist in der Form aber falsch! Richtig hätte es heißen müssen: „Die folgenden Ereignisse finden zwischen so und soviel Uhr statt.“ Komisch das die Untertitel davon nicht betroffen sind und die Sätze immer korrekt anzeigt werden.

Die folgenden Ereignisse finden zwischen 05.00 – 06.00 Uhr statt.

Geschafft. Ich habe einen Tag im Leben von Jack Bauer heil überstanden. Fehlen nur noch vier Weitere und dann ist endlich Wochenende. Zeit zum Ausruhen, Zeit zum Verarbeiten der Ereignisse, Zeit für die Familie. Aber mal im Ernst, 24 - The Game ist für Fans durchaus interessant, vor allem wegen der spannenden Geschichte mit ihren Wendungen und Überraschungen und der nahezu perfekten Präsentation. An jeder Ecke im Spiel merkt man, dass die Designer sich so streng wie möglich an das Original gehalten haben. Der Look von „24“ wurde einfach fantastisch eingefangen. Leider trifft das auf andere Aspekte des Titels weniger zu. Gameplay, Steuerung, Missionsdesign und KI sind eher nur Mittelmaß und reißen für sich alleine keine Bäume aus. Dadurch dürfte es schwer werden, dass Spiel zu genießen, wenn man mit der Serienvorlage nichts am Hut hat. Nicht-24-Fans können deshalb getrost noch einen Punkt von der Endwertung abziehen.

[ Review verfasst von .ram ]

Pluspunkte:

  • Durchgestylte „24“ würdige Präsentation
  • Quasi keine Ladezeiten
  • Viele abwechslungsreiche Minigames

Minuspunkte:

  • Keine 24 Stunden Spielzeit
  • Fahrmissionen
  • Mängel an Gameplay und Technik


Infos zum Spiel
Name24: The Game
SystemPlayStation 2
PublisherSony
EntwicklerSCEE Studio Cambridge
GenreAction-Adventure
USKab 16 Jahren
Preis59,99 €
Release
 17.03.2006
 28.02.2006
Spielerzahl1
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusNein
Online spielbarNein
Online FunktionenNein
EyeToyNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
24 - The Game
Gameplay
6.5
Atmosphäre
9.5
Grafik
7.5
Sound
9.0
Singleplayer
7.0
 

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