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Tiger Woods PGA Tour 06

12. März 2006

Tiger Woods ist das Synonym für den Golfsport schlechthin! Er ist der Spieler, der die letzten Jahre dominierte und das meiste Preisgeld gewann. Um ihn herum wuchs ein riesiges Werbeimperium, was ihn zum reichsten Sportler der Welt machte. Dementsprechend ist es kein Wunder, dass er bereits seit Jahren das Cover der alljährlichen EA Sports PGA Tour Updates beansprucht. Während man das Spiel aber bisher nur auf der PlayStation 2 genießen konnte, ist nun endlich auch die PSP an der Reihe. Ob sich der Titel jedoch in unserer gandenlosen Testschmiede behaupten kann, erfahrt ihr in unserer neuesten Review.

Auf in’s Grüne!

Ohne Intro werdet ihr nach dem Start des Spiels direkt in das Hauptmenü weitergeleitet. Wie ihr hier schnell merken werdet, fielen viele Modi des PS2 Bruders der Schere zum Opfer, was dem Umfang der PSP Version natürlich nicht unbedingt gut getan hat. Der am meisten genutzte Menüpunkt wird der „Quick Play“ Modus sein, hier dürft ihr nicht nur die verschiedensten Spielarten anzocken, sondern bekommt auch ein einsteigerfreundliches Tutorial vorgesetzt. Jedem Anfänger empfehle ich ein ausgiebiges Training, da der darauf folgende Einstieg mit einem gewissen Maß an Können deutlich einfacher ausfällt. Habt ihr euch schließlich im Quick-Play Modus genug amüsiert, solltet ihr eure Aufmerksamkeit dem neuen „Rivalenmodus“ widmen. Gehört man zu den Leuten, die das Glück oder Geld hatten, die PlayStation2 Version anzuspielen, wird man schnell merken, dass auch hier einige Sachen zum Negativen verändert wurden. Zum Beispiel wird die Hintergrundstory dem Spieler auf der PSP nur noch sporadisch erzählt, während man auf der Konsole mit vielen Sequenzen oder verschiedenen Menüinterfaces belohnt wurde. Auf der PSP bleibt alles grau in grau. Nichts desto trotz ist euer Ziel das gleiche - Die besten Golfer aller Zeiten zu schlagen. Während ihr zu Beginn noch ganz unten im Ranking steht, arbeitet ihr euch im Laufe der Saison immer weiter nach oben. Dafür müsst ihr eure Kontrahenten auf dem Platz schlagen. Einen Sieg erlangt ihr jedoch nicht einfach so durch ein simples Match. Vielmehr wechselt der Bildschirm (nachdem ihr euch einen Gegner ausgesucht habt) zur so genannten Duell-Pinwand. Hier finden sich sechs weitere Unterpunkte vor:

Turnier: Der Name ist Programm. Hier spielt man nicht nur gegen einen Hauptkonkurrenten, sondern gegen mehrere Golfer.
Schnellduell: Um das Duell zu gewinnen, müsst ihr eine 26 oder weniger schlagen.
Putt-Rausch: Hier gewinnt der Spieler mit den besten Putt-Skills.
Rivalen-Wettkampf: Das Ziel lautet eine Par 3- Serie gegen den jeweiligen Gegner zu gewinnen.
Rivalenkampf: Hier kommt es zum direkten Zweikampf gegen einen Kontrahenten. Gewinnt ihr diesen, verbessert sich euer Platz auf dem Leaderboard.
Rivalen-Skin-Bonus: Hier wird um Geld geputtet.

Wer es schließlich schafft, jeden Gegner in die Schranken zu verweisen, wird nicht nur mit dem 1. Platz auf dem Leaderboard belohnt, sondern auch mit einem riesigen Batzen Moneten. Und genau hier kommt der Pro Shop ins Spiel. Dieses im Spiel integrierte Kaufhaus bietet euch eine umfangreiche Palette an Golferware an. Dabei reicht die Auswahl von normaler Kleidung bis hin zu diversen Accesoires, wie Brillen oder Socken. Als Bonusfeature kann man dagegen den „My Face“ Modus sehen, der euch die Möglichkeit bietet, euer Antlitz mit Hilfe eines leistungsstarken Editors in das Spiel zu integrieren.

Das Gameplay

Das Gameplay orientiert sich natürlich, wie nicht anders zu erwarten war, an dem des großes PS2 Bruders. So wird der Analogstick auch auf der PSP zum Schlagen des Golfballes benutzt. Dazu muss man den Analogsnub erst nach hinten drücken und dann nach vorne bewegen. Die Kraft eures Schlags hängt von der Stärke der Bewegung ab. Gelingt es euch, während des Abschlages die R-Taste rechtzeitig zu drücken, bekommt ihr einen saftigen Power-Boost spendiert. Ist der Ball schließlich in der Luft, habt ihr zusätzlich noch die Möglichkeit mit einem erneuten Druck auf die R-Taste eine leichte Richtungsänderung herbeizurufen. Das ist hilfreich, wenn man sich doch einmal verschätzt haben sollte. Zum Schluß geht es beim Putten um das Eingemachte. Zunächst wechselt der Bildschirm in die Putt-Perspektive, die euch mit Hilfe eines virtuellen Gitternetzes die Erhebungen und Wölbungen der Umgebung veranschaulicht. Wem das noch nicht reicht, der kann sich an Hand des Preview-Features den optimalen Weg ins Loch anschauen. Alles in allem ist die Steuerung somit recht einsteigerfreundlich gehalten und schnell zu erlernen, aber auch (wegen des Analognubs der PSP) ein ganzes Stück fordernder als auf der PS2 mit deren Dualshock 2 Controllern.

Grafik & Sound

In Sachen Grafik bekommt man gewohnt hohe EA Sports Kost serviert. So wirken die Spielermodelle nicht nur ungemein detailliert, sondern auch fabelhaft animiert. Business as usual möchte man da fast schon meinen. Während die Golfer auf der ganzen Linie überzeugen können, wirken die Umgebungen jedoch recht nüchtern und undetailliert. Was bleibt ist der Trost, dass es sich wenigstens um echte Originalkurse aus der PGA Pro Tour handelt. Positiv zu vermerken sind noch die Ladezeiten, die recht kurz ausfallen und den Spielspaß somit nicht hemmen. Einen weiteren positiven Aspekt stellen die gelungenen Kommentare der Moderatoren dar, denn spätestens seit Titeln, wie Pro Evolution Soccer 5 oder World Tour Soccer wissen wir, dass so etwas keine Selbstverständlichkeit ist.

Offline

Der Multiplayermodus wartet mit zwei verschiedenen Spielarten auf. Zum einen könnt ihr über WiFi direkt gegen weitere Kontrahenten in fünf Spielmodi antreten und zum anderen auch auf einer PSP abwechselnd gegen drei andere Spieler zocken. Einen Online Infrastructure Modus gibt es jedoch nicht. Hoffentlich wird das beim Nachfolger geändert.

FAZIT:

Tiger Woods PGA Tour 06 ist genau das Richtige für Leute, denen Everybodys Golf zu kindisch ist. Das Spielsystem ist ausgereift und die Präsentation wesentlich realistischer. Besonders der „Rivalenmodus“ sorgt für einige spaßige Stunden. Leider krankt die PSP Version an einem viel zu mageren Umfang. Wer sich damit abfinden kann, bekommt eine überdurchschnittliche Golfsimulation vorgesetzt. Allen anderen sei jedoch die PS2 Variante empfohlen, welche den PSP Port in jeder Hinsicht aussticht.

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte: