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Peter Jackson's King Kong
7. Februar 2006

Nachdem wir euch bereits vor einiger Zeit mit der Rezension der PS2 Version von Peter Jacksons King Kong beglückt haben, widmen wir uns heute der PSP Fassung des Michel Ancel Hits. Selten zuvor war ich auf eine Portierung so gespannt, wie bei diesem Titel! Immerhin konnte der große Bruder dank seiner sehr guten Spielbarkeit und der fantastischen Atmophäre ganze 8.5 Punkte bei uns erzielen. Ob die portable Fassung eine ähnlich hohe Wertung erreichen kann, erfahrt auf den kommenden Zeilen.

Das 8. Weltwunder

Das Spiel orientiert sich natürlich thematisch an der Kinovorlage von Peter Jackson: Nachdem der erfolglose Regisseur Carl Denham in den Besitz einer mysteriösen Karte gekommen ist, entschließt er sich zusammen mit seiner Crew auf die dort eingetragene Insel zu reisen. Diese soll als Drehort für sein neuestes Filmprojekt herhalten. Aber es kommt alles anders, als geplant. Erst wird die Hauptdarstellerin Ann Darrow von wilden Ureingeborenen entführt, nur um dann vom Riesenaffen Kong in den Dschungel verschleppt zu werden. Die vermeintlich gemütliche Reise entwickelt sich dadurch schnell zur ungewollten Rettungsmission.

Leider zeigen sich schnell die ersten Kritikpunkte des Spiels. Wie man nämlich merken wird, hat Ubi Soft fast die Hälfte der Levels des Originals aus der PSP Version gestrichen. So unter anderem auch eine halbwegs vernünftige Storyerzählung. Zwar bekommt ihr ab und zu einige Bruchstücke zu geworfen, aber war’s auch schon. Ein Spieler, der jetzt zum Beispiel wirklich keine Ahnung von King Kong hätte würde sich mit Sicherheit an einigen Stellen fragen, was er nun hier macht und was sein Ziel ist! Ich persönlich fand es teilweise erschreckend, wie man ohne große Überleitungen von Level zu Level katapultiert wurde. Was Liebloseres hab ich auf der PSP jedenfalls noch nicht gesehen!

Ego Shooter auf der PSP = No Go

Zirka Dreiviertel des Spiels verbringt ihr in der Haut des Crew Mitglieds Jack. Gespielt wird, wie schon bei der PS2 Version, in der Ego Perspektive. Dass diese Perspektive nicht unbedingt am Besten für Sony’s Kleine geeignet ist, haben schon Spiele wie Coded Arms bewiesen. Bei King Kong sieht es nicht viel besser aus! Bevor ich jedoch weiter auf die Einzelheiten eingehe, verschaffe ich euch erstmal einen Überblick über die Tastenbelegung. Während ihr euren Charakter mit dem Analognub durch die Gegend steuert, benutzt ihr die Buttons der PSP, um jeweils nach oben, unten, rechts oder links zu schauen. Mit L wird gezielt und mit R wird abgefeuert. Das Ganze hört sich nicht nur umständlich und kompliziert an, sondern spielt sich auch so. Natürlich hat man, als erfahrener Spieler, irgendwann den Dreh raus, aber so richtig gut geht die Steuerung nie von der Hand. Dafür ist das Bewegen einfach viel zu schwerfällig und das Zielen zu ungenau. Nach dem ich mit Mühe und Not die ersten Stages überstanden hatte, wollte ich gar nicht daran denken, wie es sein würde, wenn man plötzlich gegen einen der Vento- oder Tyrannosaurier kämpfen muss. Schließlich waren diese Duelle auf der PS2 schon kein Zuckerschlecken. Umso verwunderter war ich, als ich feststellte, dass auch diese Szenarien fast komplett aus der PSP Version geflogen sind. Ob es jetzt an der Gefahr lag, dass sie ein unüberbrückbares Hindernis für den Spieler darstellen würden oder ob es an der Leistungsfähigkeit der PSP scheiterte, kann ich nicht beantworten, aber eines ist klar: Für jedes Level, das gestrichen wurde, hätte man ruhig einen geeigneten Ersatz einfügen können. Wenigstens sorgen die Passagen mit King Kong auch auf der PSP für ordentlichen Spielspaß. Aber vor allem bei diesen Levels hätte man ruhig die eine oder andere Ergänzung hinzufügen können. Beispielsweise in Form von noch kniffligeren Sprungpassagen oder Kämpfen gegen andere auf der PS2 noch nicht gesehenen Monster. Leider hat man das jedoch versäumt und ergo ist die Gesamtspielzeit nochmals kräftig geschrumpft. So hatte ich das Spiel trotz großer Pausen, bereits nach einem Tag durch. Für ein Spiel, das zirka 40 bis 50 Euro kostet, darf man doch wohl etwas mehr erwarten, oder?

Was ist geblieben?

Überraschenderweise ist die fantastische Atmosphäre der Konsolenvariante auch auf der PSP größtenteils wieder zu finden. So hat man auch hier komplett auf jede Art der Waffen- oder Lebensanzeige verzichtet, um den Spieler noch stärker in das Geschehen einzubinden. Während ihr über euren Munitionsvorrat mit Kommentaren wie: „Ich habe nur noch 2 Magazine“ informiert werdet, erkennt man seinen Gesundheitszustand anhand der Darstellung des Spielbildschirms. Habt ihr zum Beispiel den Punkt erreicht, wo sich alles rot gefärbt hat und im Hintergrund eine tranceartige Musik gespielt wird, solltet ihr euch so schnell wie möglich aus dem Kampfgebiet verziehen. Mir persönlich hat der Verzicht auf alle Statusanzeigen jedenfalls sehr gut gefallen und ich hoffe inständig, dass im Verlauf der nächsten Jahre weitere Entwickler auf diese Art der Darstellung zurückgreifen werden.

Technik

Trotz aller inhaltlicher Widrigkeiten, mit der die PSP Variante zu kämpfen hat, kann die technische Seite des Spiels dennoch über weite Strecken überzeugen. Zwar sind die Levels recht linear gehalten, aber nichts desto trotz sorgt das Wandern durch den Dschungel für einige Aha Effekte. Die Umgebung ist lebendig und sogar richtig gut texturiert, womit ich bei der PSP Version nicht unbedingt gerechnet habe. Leider fehlen, wie schon oben erwähnt, einige Monster, die man beispielsweise nur in anderen Passagen (sprich bei King Kong) zu sehen bekommt. So kämpft ihr in der Rolle von Jack nur ein einziges Mal gegen den Rex und zwar am Fluss, wo ihr in der PS2 Version noch gegen zwei andere Dinosaurier bestehen müsst. Darüber hinaus existieren leider hier und da noch einige nervige Grafikbugs und Nebelbänke, die vor allem im Kong Szenario in Erscheinung treten. Trotzdem bleibt das Geschehen stets ruckelfrei und flüssig und auch die Ladezeiten sind angenehm kurz, was dem Spielspaß natürlich entgegen kommt.

Sound

Die akustische Seite des Spiels kann dank eines mitreißenden Soundtracks und der gelungenen Soundeffekte überzeugen. Selbst die deutsche Synchronisation ist wirklich gelungen und wartet mit den originalen Filmsprechern auf. Dennoch hat sich auch hier eine böse Nachlässigkeit eingeschlichen, denn alle Ingame Kommentare werden in deutscher Sprache vorgetragen, aber in den Zwischensequenzen wird  Englisch gesprochen. Das riecht verdächtig nach schlampiger Portierungsarbeit.

FAZIT:

Peter Jackson`s King Kong ist ein durchaus gelungenes Spiel, zumindest auf der PS2. Die PSP Portierung kann da bei weitem nicht so überzeugen. Das liegt in erster Linie an dem radikal abgespeckten Umfang und der gewöhnungsbedürftigen Steuerung. Beides lässt die PSP Version in einem schlechten Licht erscheinen. Allen Interessierten empfehle ich daher, sich lieber die Konsolenversion zu kaufen, anstatt das sauer verdiente Geld in diese lieblose Portierung zu stecken. Wie schon bei Prince of Persia Revelation hat sich Ubi Soft auch bei der PSP Umsetzung von King Kong nicht allzu viel Mühe gegeben. Was kommt als nächstes? Ein durch und durch mies  umgesetztes Splinter Cell? Ich will gar nicht daran denken...

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Klasse Präsentation
  • Nette Grafik
  • Spaßige Kong Passagen

Minuspunkte:

  • Sehr kurz
  • Viele gestrichene Levels
  • Verhunzte Steuerung



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Screenshot Galerie
Peter Jackson's King Kong
Gameplay
6.0
Atmosphäre
6.5
Grafik
7.0
Sound
7.0
Singleplayer
5.5
 

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