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World Tour Soccer: Challenge Edition
4. Oktober 2005

Anders als noch im letzten Jahr, begann die virtuelle Fußballsaison dieses Jahr schon am 1. September. Anlass dafür war unter anderem die Veröffentlichung der PlayStation Portable. Mit dem Erscheinen des neuen Handhelds landete nämlich auch das Spiel World Tour Soccer von Sony in den hiesigen Läden. Wer dabei denkt, dass es sich bei dem Titel um eine portable Version des Sony Kickers This Is Football handelt, täuscht sich gewaltig. Denn nachdem die letzten Spiele dieser Reihe nicht gerade mit den Genrekönigen Pro Evolution Soccer und FIFA Soccer mithalten konnten, entschied man sich, ein neues Fußballspiel bei den amerikanischen 989 Studios in Auftrag zu geben. Diese Entwickler konnten bereits über mehrere Jahre hinweg Erfahrungen mit Baseball, Basketball und Football sammeln und hatten schon zu PSOne Zeiten, einen Fußball Titel am Start. Damit die Fußballverwöhnten Europäer aber nicht mit amerikanischen Kleinstadtmannschaften rumzocken müssen, haben die Sony eigenen London Studios den Titel an hiesige Bedürfnisse angepasst.

Leeres Haus

Nachdem ihr euch für eine der fünf Sprachen entschieden habt, geht es schnurstracks in das schlichte Hauptmenü. Hier fällt auf, dass die Wahl zwischen den verschiedenen Modi nicht besonders schwer fällt, denn es gibt von Diesen nämlich nicht sonderlich viele. Neben dem obligatorischen Schnellspielmodus, bei dem ihr direkt in das Spielgeschehen hineinkatapultiert werdet, gibt es noch den Punkt Freundschaftsspiel, bei dem ihr die Rahmenbedingungen des Matches selber einstellen könnt. Darüber hinaus existiert noch der so genannte Herausforderungsmodus, wo es euer Ziel ist, in neunzig "InGame" Minuten eine gewisse Anzahl Punkte zu erreichen. Diese erlangt ihr aber nicht nur durch geschossene Tore, sondern auch durch angenommene Pässe und geglückte Tacklings. Allerdings sollte man stets darauf achten, dass sich auch die Anzahl der Gegentore und Fouls in Grenzen hält, da sich diese Sachen negativ auf die Gesamtpunktzahl auswirken können. Je nach Endsumme erwarten euch eine Medaille und ein neues frei geschaltetes Team. Insgesamt stehen euch sieben verschiedene Duelle zur Auswahl, die mit jedem Level immer etwas schwerer werden. Während ihr zu Beginn noch im Amateurbereich spielt, geht es am Ende in der Meisterklasse weitaus heftiger zur Sache. Leider ist der Herausforderungsmodus mit seinen mageren sieben Herausforderungen etwas mickrig ausgefallen und kann dadurch nicht sonderlich lange fesseln. Ein paar Spiele mehr, hätten mit Sicherheit nicht geschadet und die Langzeitmotivation deutlich gestärkt. Die letzte Auswahlmöglichkeit im Menü betrifft den Punkt „Pokale“. Hinter dieser Bezeichnung verstecken sich alle Vereins- und Nationalmannschaftstuniere, wie zum Beispiel die Weltmeisterschaft oder die Champions League. Ihr werdet jedoch schnell merken, dass zu Beginn des Spiels nur einige wenige Mannschaften zur Verfügung stehen. Den Rest müsst ihr im Laufe der Zeit durch gewonnene Münzen frei kaufen.

Natürlich bietet auch World Tour Soccer einen WiFi Multiplayermodus für zwei Spieler. Wer sich aber auf spannende Duelle mit nur einer UMD gefreut hat, wird enttäuscht sein, denn World Tour Soccer macht vom Game Sharing keinen Gebrauch. Ansonsten gestaltet sich das Gebolze ähnlich mittelprächtig wie im Einzelspielermodus.

Wie spielt sich das Ganze?

Nach mehreren Stunden des Zockens hinterlässt World Tour Soccer einen gespaltenen Eindruck bei mir. Zwar zockt sich der Kick recht flott und auch die Steuerung verlangt keine Einarbeitungszeit vom Spieler, aber insgesamt ist das Geschehen zu schwammig und ungenau. Beispiel gefällig? Ihr wollt aus dem Lauf heraus schießen, euer Charakter sprintet aber unbeeindruckt weiter und landet letztlich im Aus. Ein weiteres Manko stellt zudem die extrem unrealistische Ballphysik dar. So erreicht ein Pass (!!!) aus dem Mittelfeld nicht selten das gegnerische Tor oder die Auslinie. Einen direkten Fehlpass kann man also getrost abwinken, da er sowieso nicht mehr zu erreichen ist. Beim Torschießen sieht es auch nicht besser aus. So sind Schüsse aus der zweiten Reihe stets brandgefährlich und meistens Abstaubertore, selbst wenn sie aus zwanzig Metern Entfernung geschossen worden. Warum fragt ihr euch? Weil auch die KI dem mittelmäßigen Gameplay in nichts nach steht. So passierte mir unter anderem folgendes: Nach dem der gegnerische Torwart den Ball nach einem Schuss gerade noch so wegfausten konnte, köpfte ihn mein Spieler von der Strafraumlinie wieder zurück aufs Tor und der inzwischen wieder aufgestandene Torwart lässt ihn unbeeindruckt hinter die Linie rollen. So was nenn ich doch glatt mal ein Eigentor – zumindest für die Entwickler. Solche Szenarien sind leider relativ oft zu erleben und zeugen von einer wenig ausgereiften Intelligenz der Computespieler.

Aber so blöd es jetzt auch klingen mag, World Tour Soccer hat einfach das Glück ein Handheld Spiel zu sein. Auf den großen Konsolen hätte der Titel keine Chance, aber für den Hausgebrauch oder den kleinen Kick zwischendurch, ist World Tour Soccer immer noch erträglich und zurzeit sowieso die einzige Alternative in Europa. Wer allerdings noch ein paar Wochen warten kann, sollte dies auch tun, denn mit Pro Evolution Soccer und FIFA Football 2006 kündigen sich gleich zwei potentielle Hitkandidaten am portablen Spielhimmel an.

Grafik

Visuell kann World Tour Soccer durchaus überzeugen. Angefangen bei den gut modellierten Spielermodellen, die oftmals erkennen lassen, welche realen Akteure Pate standen, bis hin zu den gelungenen Animationen, die immer flüssig und nur selten abgehackt wirken. Den einzigen wirklichen Wermutstropfen gibt es in Form der Sportarenen, die zwar vom Aussehen her recht imposant wirken, aber jegliches Leben vermissen lassen. So bestehen die Zuschauer nur aus einem einzigen, leblosen Bitmap und es gibt weder wehende Fahnen, noch bengalisches Feuer zu entdecken. Zwangsläufig leidet die Atmosphäre unter solchen Bedingungen.

Sound

Beim Sound kann World Tour Soccer mit der angenehmen Stimme von Bela Rethy aufwarten, die sich zudem mit überflüssigen Kommentaren zurückhält. Im Stadium selbst sorgen dann die obligatorischen Fangesänge für etwas Stadionatmosphäre, auch wenn deren Auswahl stark eingeschränkt ist.

FAZIT:

Mit World Tour Soccer kann man sich maximal Aufwärmen und in Form spielen für die kommenden Fußballhighlights namens Pro Evolution Soccer und FIFA. Nicht mehr und nicht weniger. Dafür krankt das Spiel einfach zu sehr am durchschnittlichen Gameplay und der mageren Langzeitmotivation. Sollte man für einen möglichen Nachfolger diese Probleme in den Griff bekommen, könnte World Tour Soccer 2 mit Sicherheit höhere Wertungen einheimsen. Anderseits könnte die Konkurrenz auch die Messlatte höher legen...

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

  • Ansehnliche Grafik
  • Offizielle Lizenzen
  • Guter Kommentator

Minuspunkte:

  • Bestenfalls durchschnittliches Gameplay
  • Miese Ballphysik
  • Wenig Modi


Infos zum Spiel
NameWorld Tour Soccer: Challenge Edition
SystemPlayStation Portable
PublisherSony
EntwicklerSCEE Studio London
GenreSport
USKohne Altersbeschränkung
Preis49,95 €
PlatinumNein
Release
 01.09.2005
 14.03.2005
Spielerzahl2
SpracheDeutsch
TexteDeutsch
MehrspielermodusJa
InfrastructureNein
Ad-hocJa
Game-SharingNein
DownloadcontentNein
Memorystick770 KB
HeadsetNein
Mehr...

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Screenshot Galerie
World Tour Soccer: Challenge Edition
Gameplay
6.0
Atmosphäre
6.5
Grafik
7.5
Sound
7.5
Singleplayer
6.5
Multiplayer
7.0
 

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