Vielleicht oute ich hier mein Alter ein wenig, aber ich erinnere mich noch gut daran, wie ich in den 90ern oft vorm Fernseher saß, um mir auf DSF, dem deutschen Sportfernsehen und der Vorgänger des heutigen TV-Kanals Sport1, diverse amerikanische Sportarten anzugucken. Darunter zum Beispiel die NBA, diverse Wrestling-Shows und natürlich auch Monster Truck Racing. Und gerade letzteres war für mein junges Ich natürlich immer ein unglaubliches Ereignis. Doch je älter ich wurde, desto mehr verschwanden auch die Monster Trucks aus meinem Leben. Bis JETZT. Denn mit „Monster Jam Showdown“ hat die PS5 einen neuen Ableger des Monster Truck Genres erhalten. Ob das Spiel allerdings in der Lage ist, nochmal dieses aufregende Monster Truck Gefühl aus meiner Jugend aufleben zu lassen, erfahrt ihr in unserem neuesten Spieletest.

Ready, Set, ACTION!

Die Welt von „Monster Jam Showdown“ spielt sich im Rahmen einer großen Weltkarte ab, die in drei verschiedene Gebiete unterteilt ist. Statt sich also durch eine riesige Open World zu bewegen, orientiert sich das Spiel an klassische Strickmuster, wo man ein Level nach dem nächsten spielt. Und das ist auch nicht schlecht so. Statt durch seelenlose Landschaften von einem Rennen zum nächsten zu fahren, bekommt man handgemachte Kurse spendiert, wo es dann darum geht, verschiedene Aufgaben zu bewältigen. Dazu zählen unter anderem klassische Wettbewerbe, wo es darum geht, als Erster die Ziellinie zu erreichen. Dies ist allerdings nicht so einfach, wie es klingt, da die gegnerischen Trucks oftmals nicht klein beigeben und auch ziemlich gut dagegenhalten können. Und gar noch intensiver sind die Rennen in den Kursen, die wie eine 8 aufgebaut sind. Hier überschneiden sich die Wege unter anderem, wodurch man noch konzentrierter auf die übrigen Fahrzeuge achten muss, damit man sich nicht in die Quere kommt. Und die gegnerische KI ist dabei überraschend fähig, wodurch eigene Fehler schnell bestraft werden. Umso schöner ist es wiederum, wenn man sieht, dass auch die Gegner nicht immer perfekt fahren und ab und zu auch mal gegen fremde Trucks crashen oder die Kurven nicht richtig nehmen können. Ein weiterer Rennmodus ist der klassische Trick-Mode, wo es darum geht, innerhalb einer bestimmten Zeit so viele Trick-Punkte wie möglich zu erzielen. Dies gelingt einem unter anderem durch beeindrucke Rampensprünge, wo man zum Beispiel - auf leicht übertriebene Art und Weise - krasse Tricks, wie zum Beispiel 360s oder ähnliches mittels Analogstick zur Schau stellen kann. Realistisch ist es vielleicht nicht, aber wie wild durch die Gegend zu springen oder endlose Drifts hinzulegen, hat definitiv seinen Charme. Was ich an dieser Stelle etwas schade finde, ist die Tatsache, dass sich die Autowracks - die in der Arena verteilt sind - nicht überfahren lassen, sondern eher als Stolperstein dienen. Definitiv eine merkwürdige Design-Entscheidung, wenn man bedenkt, dass platt zu fahrende Autos zum feinen Ton in der Monster Truck Welt zählen. Und allgemein hätte ich mir ein wenig mehr Zerstörung in der Renn-Umgebung gewünscht - auch bei den Einzelrennen. Die Kurse sind zwar nicht schlecht, aber angesichts der Power der PS5, wäre es eigentlich noch beeindruckender, wenn die Entwickler die unglaubliche Masse der Fahrzeuge noch beeindruckender zur Schau stellen könnten. Vielleicht hätte dem Spiel eine Prise mehr Bombast - wie zum Beispiel bei den guten alten „Motorstorm“-Spiel - noch etwas mehr zu Gute getan.

Keep on Trucking

All diese Renn-Variationen begleiten euch schließlich durch eine solide Kampagne, die in verschiedene Umgebungen unterteilt ist. Dazu zählen unter anderem matschige Wälder, staubige Wüsten und eiskalte Schneegebiete. Die Rennen sind dabei relativ unterhaltsam, wenn auch auf Dauer etwas repetitiv. Denn im Grunde wiederholt sich die Gameplay-Schleife von Anfang bis zum Ende. „Monster Jam Showdown“ erfindet das Rad dabei definitiv nicht neu, aber dank einer knackigen und sauberen Menüführung, die euch immer zackig von einem Rennen zum nächsten bringt, entsteht ein relativ zufriedenstellendes Spielerlebnis. Und auch das Gameplay trägt seinen Anteil am unterhaltsamen Spielerlebnis, da es beim Fahrgefühl eine gute Balance bietet. Nicht zu realistisch, aber auch nicht zu „arcadelastig“. Die Trucks fühlen sich zwar wuchtig und schwer an, aber bieten dank eines Nachbrenners auch die Möglichkeit, ab und zu mal richtig Geschwindigkeit aufzunehmen. Und auch die Drifts gehen gut von der Hand und fühlen sich nicht allzu schwammig an. Darüber hinaus bietet Monster Jam Showdown den Spielern die Möglichkeit an, eine Vielzahl von Monster Trucks zu steuern. Insgesamt stehen inkl. Season-Pass bis zu 66 ikonische Monster Trucks zur Auswahl, darunter beliebte Modelle wie zum Beispiel Grave Digger, El Toro Loco und Max-D. Als Kritikpunkt könnte man allerdings anmerken, dass die Fahrzeuge allesamt das gleiche Fahrgefühl haben und keine Unterschiede aufweisen. Und auch Aufwertungen jeglicher Art sucht man vergebens. Stattdessen bietet einem das Spiel lediglich die Möglichkeit an, die gewonnenen Erfahrungspunkte je Region nach und nach zu erhöhen. Abschließend sollte aber auch noch erwähnt sein, dass man seine Fähigkeiten auch im Multiplayer-Modus zur Schau stellen kann. Und zwar nicht nur online, sondern auch offline im Zwei-Spieler-Splitscreen, was ja heutzutage auch nicht mehr Gang und Gäbe ist. Alles in allem muss man jedoch eingestehen, dass sich Monster Jam Showdown wie ein guter Erstling anfühlt, der sowohl beim Gameplay als auch beim Inhalt noch viel Luft nach oben hat. Ich bin an dieser Stelle auf jeden Fall gespannt, was ein Sequel zu diesem Titel alles drauf hat.

Grafik & Sound

Die Entwickler von Milestone sind alte Hasen im Renn-Genre, die mit allen Wassern gewaschen sind. Und das zeigt sich auch bei „Monster Jam Showdown“. Angefangen mit den beeindruckenden Fahrzeugmodellen, die äußerst detailliert sind und auch mit einem umfangreichen Schadensmodell ausgestattet wurden. Gleichzeitig präsentiert sich auch die Framerate stets von ihrer stabilen Seite und kommt selbst bei hohem Wagen-Aufkommen nie an ihre Grenzen. Lob verdienen auch die Strecken, die ziemlich gut aussehen und ab und zu sogar beeindruckende Wettereffekte aufzeigen, die einiges zur Atmosphäre beitragen. Alles in allem lässt sich das Spiel auf jeden Fall recht gut ansehen. Minuspunkte gibt es hingegen beim Aussehen der Menüs, die allesamt recht eindimensional und simpel daherkommen. Aber das ist dann wahrscheinlich auch der Preis, den man für die flüssige und schnelle Menüführung bezahlen muss. Ebenso unscheinbar ist der rockige Soundtrack, der zwar einerseits gut zum Geschehen passt, aber andererseits nicht unbedingt lange im Gedächtnis bleibt.

FAZIT:

„Monster Jam Showdown“ auf der PS5 ist ein nostalgischer Trip für alle, die mit Monster Truck Racing groß geworden sind. Das Spiel schafft es, die aufregende Atmosphäre und den Nervenkitzel aus der Jugend wieder aufleben zu lassen, indem es eine Vielzahl an ikonischen Monster Trucks und abwechslungsreiche Rennmodi bietet. Die Level sind handgemacht und abwechslungsreich, und die KI sorgt für spannende Herausforderungen. Grafisch überzeugt das Spiel mit detaillierten Fahrzeugmodellen und beeindruckenden Wettereffekten. Insgesamt bietet „Monster Jam Showdown“ eine unterhaltsame und actionreiche Spielerfahrung, die sowohl Veteranen als auch Neueinsteiger begeistern dürfte. Dennoch benötigt das Spiel ein bisschen mehr Feintuning, um eventuell noch eine größere Masse an Spielern anzusprechen. Hier und da kommen zum Beispiel Erinnerungen an die letzten „Motostorm“ Spiele auf, aber um diese Höhen nur annähernd zu erreichen, bedarf es bei einem möglichen Nachfolger noch ein bisschen mehr Hingabe zum Produkt.

[ Gespielt auf der PS5 mit 4K HDR OLED TV ]

[ Review verfasst von Dimi ]

Pluspunkte:

• Große Auswahl an ikonischen Monster Trucks
• Abwechslungsreiche Rennmodi, die für spannende Herausforderungen sorgen
• Unterhaltsamer Splitscreen-Modus

Minuspunkte:

• Wiederholendes Gameplay, das auf Dauer etwas monoton wirken kann
• Allgemeine Präsentation inkl. Menüs ist unspektakulär
• Da Spiel könnte noch mehr Umgebungen gebrauchen