Es ist mal wieder Zeit für ein Like a Dragon (ehemalige Yakuza-Serie) Spiel. SEGA bringt mit Like a Dragon: Infinite Wealth das mittlerweile achte Hauptspiel auf den Markt und das obwohl Like a Dragon Gaiden: The Man Who Erased His Name noch gar nicht so lange her ist. Trotzdem stürzen wir uns wieder ins Getümmel und verraten euch, was das Spiel auf dem Kasten hat.

Ein Drache auf der Suche nach seiner Mutter

Die Geschichte von Like a Dragon: Infinite Wealth spielt einige Jahre nach Yakuza: Like a Dragon und Ichiban Kasuga und die anderen haben es geschafft, sich ein normales Leben aufzubauen nach den turbulenten Ereignissen des Vorgängers. Doch die Idylle wird plötzlich gestört als ein Influencer ein Video über Kasuga und seine Freunde veröffentlicht und sie dadurch ihre Jobs verlieren. Am Boden der Gesellschaft angekommen, erhalten Sie einen überraschenden Anruf von Sawashiro, einem alten Bekannten. Dieser berichtet Kasuga, dass seine Mutter noch lebt und er bittet Kasuga darum, seine Mutter auf Hawaii zu besuchen, damit sie endlich ihren Sohn kennenlernt. Auf Hawaii angekommen läuft alles etwas anders als geplant und plötzlich schließt sich auch Kazuma Kiryu der Truppe an. Die Gruppe verdoppelt sich in der Größe und die Suche nach der Mutter gerät schon fast zur Nebensache. Insgesamt gesehen fehlt der Geschichte ein spannender roter Faden. Viele Charaktere, die eigentlich wichtig für die Geschichte sind, bekommen kaum Zeit sich zu entfalten. Aber letztlich leidet das Spiel vor allem unter den beiden Protagonisten Kasuga und Kiryu, was zu einer merkwürdigen Aufteilung der Geschichte führt und die große Auflösung ist auch nicht wirklich zufriedenstellend.

Aloha

Mit Like a Dragon: Infinite Wealth verlassen die Entwickler erstmals Japan als Schauplatz. Denn wie erwähnt, sorgt die Geschichte dafür, dass man auf Hawaii landet. Das neue Areal bietet einen Tag- und Nachtwechsel und ist das bisher größte Gebiet in einem Spiel der Serie. Obwohl man sich nun außerhalb Japans bewegt, fehlt es dem Spiel nicht an Nebentätigkeiten. Es gibt natürlich zahlreiche Restaurants, Minispielmöglichkeiten wie Mahjong oder Darts, eine ganze Sujimon-Storyline und natürlich die vielen verrückten Nebenquests, wofür die Serie bekannt ist. Wem es aber doch mal zu langweilig wird, kann trotzdem noch nach Yokohama oder sogar Kamurocho.

Yakuza: Animal Crossing

Mit Dondoko Island gibt es aber noch eine weitere Nebentätigkeit, die einen eigenen Absatz verdient. Denn hier ist es euer Ziel, ein Resort wieder aufzubauen, was von fiesen Kriminellen als Müllhalde genutzt wird. Also müsst ihr diese nicht nur mit euren Fäusten von der Insel vertreiben, sondern euch auch um das Wohl eurer Gäste kümmern, indem ihr Übernachtungsmöglichkeiten bietet, für Unterhaltung sorgt und die Gäste auch persönlich verwöhnt. Dabei kommt es auf eure DIY-Künste an, denn ihr sammelt tagsüber Ressourcen auf der Insel, um diese anschließend zu Möbeln oder kleineren Häusern zu verwerten, die ihr nach Belieben auf der Insel platzieren könnt. Alles in allem bietet dieser Modus alleine ca. 10 Stunden Spielzeit und kann anschließend weiterhin endlos gespielt werden.

Rundenbasierte Klopperei

Wie schon Yakuza: Like a Dragon bietet Infinite Wealth ein rundenbasiertes Kampfsystem an, welches aber um ein paar kleine Punkte verbessert wurde. Beispielsweise kann man sich nun in einem gewissen Radius frei bewegen, wenn man an der Reihe ist, um seinen nächsten Angriff zu planen. Denn die eigene Positionierung und die seiner Mitstreiter ist wichtig, weil sich so Kombo-Angriffe oder Umgebungsangriffe ausführen lassen. Leider gibt es weiterhin ein paar kleinere Kritikpunkte, wie z.B. dass man sich eigentlich nicht viel Zeit lassen kann bei der Planung, obwohl das Kampfsystem rundenbasiert ist. Denn die Gegner bewegen sich auch fast konstant, was dazu führt, dass eigene Pläne, vor allem bei Bereichsangriffen, gerne mal durchkreuzt werden. Ansonsten dürften sich Kenner des Vorgängers wieder sofort wie zuhause fühlen und natürlich kann man über das Jobsystem neue Skills freischalten, seine Waffen upgraden oder seine Zeit in Dungeons verbringen, die Erfahrung und Geld bringen. Anders als beim Vorgänger muss man aber nicht grinden und kommt relativ gut durch, wenn man einfach so spielt, wie man möchte.

Technik

Grafisch bietet Like a Dragon: Infinite Wealth vergleichsweise wenig Fortschritt, verglichen mit den Vorgängern. Es handelt sich letztlich weiterhin um ein Cross-Gen Spiel, was aber trotzdem toll aussieht. Insbesondere die Hauptcharaktere bieten viele Details und können in den vielen Zwischensequenzen durch glaubhafte Animationen überzeugen. Aber auch die vielen verschiedenen Gegnertypen oder die unterschiedlichen Umgebungen wissen zu gefallen. Vor allem Hawaii bietet viel Abwechslung mit Stränden, Einkaufszentren, heruntergekommenen Gegenden und mehr. Interessant ist übrigens die Synchronisation. Wie schon zuletzt, kann man das Spiel auf japanisch oder englisch spielen. Wer sich für japanisch entscheidet, wird trotzdem viel Englisch hören, denn Hawaii ist natürlich ein US-Bundesstaat. Das hört sich aber wirklich merkwürdig an und hat schon etwas B-Movie Charme, ist aber zum Glück nicht störend. Ansonsten gibt es aber immerhin deutsche Untertitel.

FAZIT:

Like a Dragon: Infinite Wealth ist ein echtes Inhaltsmonster. Für 69,99€ erhält man unheimlich viel Spiel mit einer langen Hauptgeschichte, gefühlt unendlich Nebentätigkeiten und einer wirklich runden Spielerfahrung. Der einzig wirklich relevante Kritikpunkt betrifft die Geschichte, die nicht sonderlich spannend ausfällt. Das haben andere Spiele der Serie bereits besser hinbekommen. Trotzdem hatte ich mit meinen fast 50 Stunden für den ersten Durchgang viel Spaß und habe nicht mal die Hälfte des Contents gesehen. Neulinge sollten aber unter Umständen lieber mit Yakuza: Like a Dragon einsteigen, weil ansonsten viel unklar bleibt. Dafür baut das Spiel zu sehr auf dem Vorgänger auf.

[ Review verfasst von crack-king ]

[ Gespielt auf der PlayStation 5 mit 4K TV ]

Pluspunkte:

• Insgesamt drei Gebiete
• Unheimlich viel Content
• Verbessertes Kampfsystem

Minuspunkte:

• Schwache Geschichte
• Schwache englische Stimmen bei japanischer Synchronisation
• Keine deutsche Synchronisation