Insomniac Games liefert mit Marvel`s Spider-Man 2 bereits ihr viertes Spiel für die PlayStation 5 ab und mit Marvel`s Wolverine steht bereits das nächste in den Startlöchern. Bei so einer hohen Schlagzahl fragt man sich natürlich, ob darunter die Qualität der Spiele leidet. Deshalb unterziehen wir Marvel`s Spider-Man 2 einem ausführlichen Test.
Peter Parker und Miles Morales
Nachdem sowohl Peter Parker und Miles Morales ein eigenes Spiel bekommen haben, sind in Marvel`s Spider-Man 2 erstmals beide gleichzeitig spielbar. Die Story knüpft dabei mehr oder weniger direkt an die Vorgänger an und zeigt Peter und Miles in ihrem normalen Leben. Dabei wird Peter von seinem besten Freund Harry Osborne überrascht, der nach einem längeren Trip nach Europa zur Kurierung seiner Krankheit zurückkehrt und offenbar geheilt ist. Die neu gewonnene Idylle wird aber recht früh von Kraven gestört. Der weltbeste Jäger ist mittlerweile gelangweilt und braucht neue Ziele. Was würde sich da besser eignen als New York, das vor Bösewichten wie Sandman, Die Echse und anderen wimmelt? Natürlich geraten auch die Spider-Man ins Visier von Kraven. Und ein gewisser Symbiont hat auch noch seine Finger im Spiel. So entwickelt sich eine wirklich interessante Geschichte, die zum Glück aber nicht vergisst, den Figuren auch etwas ruhigere Momente zu widmen. Zudem bietet das Spiel auch zahlreiche Anspielungen, die insbesondere Comic-Fans lieben dürften.
Eine völlig neue Art der Fortbewegung
In Sachen Gameplay hat Insomniac die ein oder andere Änderung durchgeführt. Am auffälligsten sind dabei die neuen Web-Wings, die das Traversal durch die Stadt enorm verbessern. Wer kennt es nicht aus dem Vorgänger? Man schwingt voll Freude durch die Stadt, aber plötzlich kommt ein Gebiet mit niedrigeren Häusern oder gar nur Bäumen und man verliert das Momentum. Das Problem ist nun Geschichte, denn mit den Web-Wings könnt ihr nun durch die Luft gleiten und euer Momentum aufrechterhalten. Dank zahlreicher Windtunnel kann man Teile der Stadt sogar in wahnsinniger Geschwindigkeit durchqueren. Neu ist auch der Umgang mit den Gadgets im Spiel. Das “Waffenrad” aus dem Vorgänger ist Geschichte. Stattdessen kann man vier Gadgets auf die Aktionstasten legen, die dann in Kombination mit R1 genutzt werden können. Das ist simpler und unterbricht weniger den Spielfluss. Zudem kann man mit L1 und den Aktionstasten diverse besondere Fähigkeiten ausführen. Ansonsten hat sich am generellen Kampfsystem wenig verändert und die grundlegenden Combos sind die gleichen. Einzige Neuerung ist das Parieren von Angriffen. Wer im richtigen Moment L1 drückt, kann einen Angriff parieren und so direkt zum Gegenangriff übergehen. Manche Angriffe lassen sich neuerdings nur durch Parieren abwehren. Leider ist das rote Symbol recht ähnlich dem normalen roten Symbol zum Ausweichen und in der Eile des Gefechts kann man das mal übersehen. Etwas mehr farbliche Abgrenzung wäre hilfreich gewesen.
Die Qual der Wahl
Wie bereits erwähnt, kann man neuerdings sowohl mit Miles als auch mit Peter spielen. Man kann zwischen ihnen frei wechseln, wobei manche Missionen nur mit einem der beiden gespielt werden können. Das heißt aber nicht unbedingt, dass man alleine unterwegs ist, denn selbst in der offenen Welt kann man auf den anderen Spider-Man treffen und gemeinsam gegen Gegner kämpfen und dann mächtige Finisher durchführen.
Weniger ist manchmal mehr
Ein großer Kritikpunkt der Vorgänger waren die Nebeninhalte, die selten mit der Hauptquest mithalten konnten und sich eher wie Arbeit anfühlen. Hier hat man dazugelernt und einerseits die Anzahl der Nebeninhalte reduziert und viele davon mit interessanten Erzählungen verknüpft, die etwas mehr Hintergrundinfos zu den Charakteren liefern. Zudem kann man viele der Sammelaufgaben fast schon nebenbei erledigen, wenn man gerade sowieso in der Stadt unterwegs ist. Dadurch hat sich aber auch die Spielzeit etwas verkürzt und man kann problemlos in 25 Stunden die Platin-Trophäe erreichen.
Insomniac lässt die Muskeln spielen
Nach Ratchet & Clank: Rift Apart ist Marvel`s Spider-Man 2 Insomniacs zweites richtiges PlayStation 5 Spiel und im Vorfeld waren manche Eindrücke zur technischen Umsetzung etwas ernüchternd. Aber macht euch keine Sorgen, das Spiel sieht umwerfend aus. Das Entwicklerteam hat enorm am Detailgrad des Spiels gedreht. Häuser sind nun detaillierter, bieten sogar richtige Innenräume und die Weitsicht wurde erhöht. Auch die Anzahl an Autos und Fußgängern kommt nun dem wahren New York deutlich näher. All das kann man bestaunen, während man in wahnwitziger Geschwindigkeit durch New York schwingt oder fliegt. Übrigens wurde New York nun vergrößert und enthält auch die Stadtteile rund um Queens. Zudem bietet das Spiel wieder Raytracing in jedem Grafikmodus und eine stabile Bildrate, die man frei wählen kann. Im Qualitätsmodus gibt es ein 4k Bild mit 30 Bildern pro Sekunde und im Performance-Modus bekommt man dafür 60 Bilder pro Sekunde bei niedrigerer Auflösung. Wer darüber hinaus über einen 120Hz Fernseher verfügt, kann auch auf einen 40 Bilder pro Sekunde Modus zugreifen, der ein flüssigeres Bild bietet als im Qualitätsmodus, dabei aber die Auflösung höher hält. Wer die Möglichkeit hat, ist hiermit am besten bedient.
Bugs, Bugs und noch mehr Bugs
Leider muss man festhalten, dass das Spiel aber auch über den ein oder anderen Bug verfügt. Glücklicherweise gibt es keine Game Breaking Bugs, aber wahrscheinlich wird sich jeder mal dabei erwischen, den letzten Kontrollpunkt neu zu laden, weil plötzlich ein Gegner unverwundbar ist, eine Sequenz nicht triggert oder man einfach zwischen Miles und Peter nicht wechseln kann. Dafür kann immerhin die Musik und Synchronisation überzeugen. Die deutsche Synchro ist wirklich gelungen, auch wenn ich persönlich die englische bevorzuge.
FAZIT:
Mit Marvel`s Spider-Man 2 hat Insomniac Games den perfekten Nachfolger abgeliefert. Das Spiel ist in jeder Hinsicht besser. Es ist größer, die Geschichte ist spannender, die Technik wurde weiter verfeinert, das Gameplay sinnvoll verbessert und so erhält man das wohl beste Superhelden Spiel aller Zeiten. Kritikwürdig sind eigentlich nur die Bugs, denn man wird das Gefühl nicht los das 1-2 Monate mehr Entwicklungszeit dem Spiel gut getan hätten. Aber ansonsten ist das Spiel ein Muss für jeden der etwas mit Superhelden anfangen kann. Es bleibt nur eine Bitte: Hoffentlich darf Insomniac auch an einem Venom Spiel oder DLC arbeiten, das wäre der nächste logische Schritt!
[ Review verfasst von crack-king ]
[ Gespielt auf der PlayStation 5 mit 4K TV ]
Pluspunkte:
Web-Wings sind so simpel wie genial
Tolle Superhelden-Geschichte
Raytracing in allen Grafikmodi
Minuspunkte:
Etwas zu viele Bugs
Eine Datenbank mit mehr Hintergrundinfo zu manchen Charakteren wäre schön
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