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The Crew Motorfest
24. September 2023

Hawaii zählt zu den Traumzielen auf der Erde. Paradiesische Strände, dunkle Vulkanerde, üppige Wälder – wer will da nicht mal Urlaub machen? Das müssen sich auch die Entwickler gedacht haben und setzen den Spieler kurzerhand in den Flieger nach O'ahu, der Hauptinsel von Hawaii. Von dort aus, wird man Schritt für Schritt in die Welt des „Motorfests“ eingeführt. Der Titel ist jedoch nicht das erste Rennspiel, dass auf das Urlaubsparadies setzt. Vor Jahren tat das bereits „Test Drive Unlimited“ und sogar in einem wesentlich größeren Umfang – denn damals konnte man die Insel 1:1 abfahren. In „Motorfest“ fällt das Gebiet zwar immer noch groß aus, aber eben nicht maßstabsgetreu. Im Gegenzug bietet das aktuelle Spiel natürlich wesentlich mehr Details. Wir haben uns hinter das Lenkrad gesetzt und klären in unserem Review, wie sich „Motorfest“ von den Vorgängern unterscheidet und wieviel Spaß man auf Hawaii haben kann.

Aller guten Dinge sind Drei

„Motorfest“ verzichtet auf die „3“ im Namen. Wohl auch, weil es eher eine Art Evolution von Teil 2 ist. Viele Elemente (inkl. Automodelle) wurden fast unverändert aus dem Vorgänger übernommen. Trotzdem ist es keine Selbstverständlichkeit, dass man die Möglichkeit hat, seine Autosammlung aus „The Crew 2“ zu importieren. Natürlich muss man das nicht machen, aber es ist eine nette Geste und man hat mit einem großen Fuhrpark auch bessere Chance, die vielen saisonalen Summit Contests zu bestreiten. Das Teile-System kennt man ebenfalls aus Teil 2, wobei in „Motorfest“ jedoch kein Mangel an entsprechenden Teilen herrscht. Man bekommt die klassenspezifischen Tuningkomponenten regelrecht hinterhergeworfen. Ebenfalls kennt man die drei Währungen im Spiel und das es kosmetische Aufwertungen (z.B. Reifenqualm oder ausgefallene Hupen) oft nur gegen teure Fantasiewährung (die man jedoch kaum erspielt und somit mit echtem Geld kaufen soll) zu kaufen gibt. Zudem konzentriert sich auch „Motorfest“ auf Autos, Boote und Flugzeuge spielen eher eine nebensächliche Rolle. Aber das war ja auch schon im Vorgänger so. Weshalb die Integration von Quads eher in die Kategorie „Okay“ reinfällt. Doch genug gemeckert: Es gibt auch ein paar Sachen, die deutlich besser ausfallen als in den alten Spielen. Allen voran das Handling, das nun endlich gut von der Hand geht. Man kann kontrolliert Driften, präzise dem Verkehr ausweichen und spürt auch die Haptik am DualSense Controller. Das ist mit Abstand die größte Verbesserung in „Motorfest“! Auch die Menüführung wurde einer Frischzellenkur unterzogen und präsentiert sich jetzt deutlich aufgeräumter und reaktionsfreudiger. Allerdings bleiben auch hier ein paar Probleme: Nicht immer ist klar, wie man wo hinkommt und wieso man nach dem Spielstart im Zelt landet, wobei man doch vorher erst eine Playliste angewählt hat. Der Fotomodus (zuvor immer ein Krampf) lässt sich jetzt übrigens fix starten und beenden.

Playlisten – Der Weg zu viel Abwechslung

Nach einem kurzen Intro wählt man eines von drei Autos aus. Danach steht es dem Spieler frei, was er als nächstes anstellt. Einfach über die Insel düsen, versteckte Schätze (mit Teilen und Geld) finden, sich an Onlinerennen beteiligen, oder doch auf Cara (der permanent quasselnden KI Assistentin) hören und eine Playliste starten? Das Wort „Playlist“ sollte jedem was sagen. Während man früher Tapes oder CDs mit verschiedener Musik zusammengestellt hat, passiert das im Onlinezeitalter oftmals via Playlisten. Faule Seelen können dabei auf vorgefertigte Sachen zugreifen, die thematisch zusammenpassen. Genauso kann man sich auch den Karrieremodus in „Motorfest“ vorstellen. Man wählt aus verschiedenen Playlisten aus und absolviert diese dann. Das Thema der Playliste kann von Motorrädern zur Porsche 911 Baureihe über Geländefahrten und Elektro-Autos reichen. Es gibt immens viel Abwechslung, zumal die entsprechende Playliste nicht nur ein paar Rennen bereithalten, sondern auch noch Herausforderungen (Slalom, Radarfalle, Flucht) und Nebenaufgaben (Fotos, Sammelgegenstände). Man kann auch mehrere Playlisten aktivieren und diese parallel laufen lassen. Lediglich ein paar Playlisten (ua. Dream Cars, Motorsports, Lamborghini) verlangen nach bestimmten Fahrzeugen, die man erst einmal erwerben muss, bevor man sie aktivieren kann. Bei allen anderen braucht man zwar auch wieder entsprechende Autos, aber die dienen eher dazu, alle Herausforderungen zu beenden. Der Gameplay Loop ist also da und macht Spaß, zumal man alle Rennen beim zweiten Mal auch mit eigenen Fahrzeugen wiederholen kann. Gleichzeitig levelt man auf und kann diverse Perks verbessern (Gewinnsumme oder Qualität die Beute). In den insgesamt 15 Playlisten wird viel spielerische Abwechslung geboten. Es gibt richtige Championships, sauberes Fahren, Duelle und noch einiges mehr. Wer damit durch ist, kann sich in den monatlichen Summit Contests in der Main Stage versuchen. Mit diesen kann man exklusive Belohnungen freischalten. Auch fallen diese etwas anspruchsvoller auf und verlangen oft nach getunten Fahrzeugen. Eine Saison dauert jedoch nur 1 Woche und hier merkt man schnell: Die entsprechenden Fahrzeuge muss man sich erstmal leisten können. Viele Prüfungen setzen spezifische Autos voraus. Abseits dieser ganzen Playlisten gibt es jedoch auch noch richtige Multiplayer-Veranstaltungen wie Demolition Derby oder die Grand Races, das sind anspruchsvolle Rennen mit sehr vielen Teilnehmern. Wie gesagt, es gibt viel zu tun und – wenn man den langen Support von „The Crew 2“ betrachtet, dürften auch noch in Zukunft ein paar spannende Sachen auf den Spieler zukommen.

Spielen wie man will

Üppige Optionen für die Barrierefreiheit gehören heutzutage zu jedem großen Videospiel dazu und davon gibt es auch in „Motorfest“ reichlich. So lässt sich fast das komplette HUD deaktivieren und den Schwierigkeitsgrad kann man ebenfalls in fünf Stufen anpassen. Standardmäßig ist „Motorfest“ nämlich zu leicht. Nach ein paar Events wird man allerdings gefragt, ob man die Herausforderung (inkl. diverser Boni) erhöhen will. Man kann sich also jederzeit für mehr Action oder weniger Action entscheiden. Trotzdem fallen einige Events (Boote) unfair aus. Dass man die KI zudem leicht durchschauen kann, ist auch so eine Sache. Umso höher die Herausforderung, umso später bremsen diese vor dem Ziel ab. Bis dahin ballern sie aber mit Vollgas durch. Spannende Zweikämpfe sind selten. Das liegt auch an den eher kurzen Rennen, mehr als 3 bis 5 Minuten braucht man für kein Rennen. Selbst das Ringel um die ganze Insel absolviert man in nicht mal 17 Minuten. Insofern fehlen ein paar längere Veranstaltungen gewünscht.

Südsee Flair mit Performance Mankos

„Motorfest“ bietet die Auswahl zwischen zwei primären Grafikmodi. Qualität nutzt 4K Auflösung und ruckelige 30fps, während Performance die Auflösung drückt, dafür aber 60fps auffährt. Somit ist der zweite Modus die vernünftigere Wahl. Die niedrigere Texturauflösung sieht man zwar, aber dennoch kann das Gesamtbild überzeugen. Leider trifft das nicht ganz auf die Framerate zu: Mikro-Ruckler und Einbrüche bei städtischen Rennen lenken vom Spielgeschehen ab. Es ist aber nicht so, dass der Titel dadurch unspielbar wird, ich hätte nur eben ein wenig mehr erwartet. Bei den Darstellungsmodi gibt es ebenfalls zwei Wahlmöglichkeiten: sRGB und HDR 10, letzteres verschreckt aber mit einer missratenen Grundeinstellung. Justiert man die Schieberegler jedoch neu, dann bekommt man ein wesentlich poppigeres Ergebnis zu sehen inklusive knalligen Farben – so wie man sich Hawaii eben vorstellt. Die Fahrzeugmodelle sehen ebenfalls gut aus und verfügen alle über eine Cockpit-Perspektive. Besonders beeindruckend ist jedoch die Wettersimulation, welche mit imposanten Regenfällen und Gewittern aufwartet, aber genauso heiße Sommertage und dunkle Nächte bietet. Während in der offenen Spielwelt volle 24 Stunden im Zeitraffer simuliert werden, gibt es in den Rennveranstaltungen festgelegte Tageszeiten und Wetterbedingungen. Das hat den Vorteil, dass die Rennen unterschiedlicher ausfallen und sich optisch stärker voneinander unterscheiden. Unterstützt wird das ganze durch entsprechende (auf die jeweilige Playliste) zugeschnittene Bandenwerbung, Aufsteller und Ballons. Beim Sound gibt es wenig zu meckern. Die deutsche Sprachausgabe ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber fällt eher negativ dadurch auf, dass man die ganze Zeit (auch während der Rennen) zu gelabert wird. Bei der Donut- und Dream Car- Playliste sogar in Englisch, weil die jeweiligen Influencer nicht synchronisiert wurden und man Untertitel nur komplett an oder ausschalten kann. Ansonsten gibt es röhrende Motorensounds und einen fetten Soundtrack mit durchweg guter und passender Lizenzmusik: Rock, Oldies, Synth Pop, Hip Hop, Elektro – viele Stilrichtungen sind vertreten, durchmischt mit Stücken, die extra für das Spiel produziert wurden.

FAZIT:

Das dritte „The Crew“ Spiel macht vieles Richtig: Mit O'ahu wird eine interessante offene Spielwelt geboten, die Playlisten sorgen für viel Abwechslung und knackige Grand Races bieten brachiale Action zwischen menschlichen Spielern. Dazu gibt es endlich ein passendes Handling und wie gehabt massenhaft Herausforderungen, mit denen man die Zeit totschlagen kann. Allerdings existieren auch ein paar Sachen, die stören: Zum Beispiel die nicht immer schlüssige Menüführung. Ebenfalls irritierend sind die Geisterfahrzeuge, die dem Spieler entgegenkommen und einem eine lebendige Spielwelt vorgaukeln sollen. Im Gesamtkontext lassen sich die Dinge verschmerzen. Das „Motorfest“ ist extrem unterhaltsam und vor allem abwechslungsreich. Ich würde sogar behaupten, dass es aktuell auf der PS5 kein besseres Open World Arcade-Rennspiel gibt.

Warum steht dann also nur eine „mittelmäßige“ Wertung unter dem Test? Das Review liest sich doch wesentlich positiver! Das stimmt und an sich verdient das Spiel auch eine deutlich höhere Wertung, aber: Seit dem Early Access gibt es Verbindungsprobleme. Es ist jedes Mal ein Glücksspiel auf die Server zu kommen. Meistens schafft man es nach 1 bis 2 Versuchen, doch an Wochenenden habe ich auch schon eine halbe Stunde gebraucht, um endlich spielen zu können. Das Problem liegt eindeutig bei Ubisoft! Zumal, wenn es den Onlinezwang nicht gäbe, könnte man wenigstens Offline die Welt erkunden. Aber das ist unmöglich: Kommt man nicht auf die Server, kommt man nicht ins Spiel. Ein Update seit Release hat daran auch nichts geändert. Deshalb kann es als Konsequenz dazu nur eine heftige Abwertung geben. Auf einer Konsole muss ein Spiel funktioniert. Punkt.

[ Review verfasst von .ram ]

[ Gespielt auf einer PS5 mit 4K HDR TV ]

Pluspunkte:

  • Steuerung und Fahrverhalten können endlich überzeugen
  • Abwechslungsreich dank Playlisten
  • Man kann seine Fahrzeuge aus The Crew 2 kostenlos importieren

Minuspunkte:

  • Onlinezwang mit Verbindungsproblemen
  • Framerate könnte stabiler laufen
  • Zu viel Gequatsche während der Rennen / durchsichtige Geisterfahrer



Infos zum Spiel
NameThe Crew Motorfest
SystemPlayStation 5
PublisherUbisoft
EntwicklerUbisoft Ivory Tower
GenreRennspiel
USKab 12 Jahren
PEGI12+
Preis79,99 €
Release
 14.09.2023
 14.09.2023
 14.09.2023
Spielerzahl1-32
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf40GB
HeadsetJa
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
The Crew Motorfest
Gameplay
8.5
Atmosphäre
8.5
Grafik
8.0
Sound
8.5
Spielspass
6.0
 

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