In der Realität gewinnt momentan Max Verstappen ein Rennen nach dem anderen. Das sorgt für reichlich Langeweile. Glücklicherweise bieten Videospiele eine alternative Realität, die häufig etwas spannender gestaltet ist. Genau deshalb kommt EA Sports F1 23 auch heraus, um euch die Möglichkeit zu geben, selbst hinter das Lenkrad zu steigen und zum besten Fahrer der Formel 1 Geschichte zu werden. Wir klären für euch deshalb, wie sich das Spiel im Test schlägt.

Breaking Point

F1 21 bot erstmals einen Story-Modus, der euch den Formel 1 Zirkus noch näher bringen wollte und einige Fans fand. Leider entfernte man diesen dann letztes Jahr wieder, um ihn nun wieder zurückzubringen. In Breaking Point 2 wird eine Geschichte um das fiktive Team Konnersport erzählt, welches die altbekannten Charaktere Aiden Jackson und Devin Butler angeheuert hat. Früher waren sie jedoch erbitterte Rivalen und somit ist jetzt für reichlich Konfliktpotential vorgesorgt. Insgesamt gesehen ist die Geschichte relativ vorhersehbar und bleibt sehr oberflächlich. Das ist wirklich schade, denn es werden ein paar interessante Themen aufgegriffen, aber letztlich macht man damit überhaupt nichts was hängen bleibt. So versucht man den Stil der Netflix-Serie Drive to Survive nachzuahmen und zeigt reichlich Interviews, Kommentare und Behind the Scenes Situationen, die aber wenig interessant sind. Leider hat man die Action auf der Strecke vollständig vernachlässigt. Beispielsweise geht es direkt im ersten Rennen um einen Motorschaden, der euer Rennen frühzeitig beendet. Statt dass dies einfach abrupt beim Fahren passiert, blendet man eine Zwischensequenz ein. Dabei wäre die Alternative viel natürlicher.

Precision Driving

In Sachen Gameplay gibt es vergleichsweise wenig Änderungen. Das Fahrverhalten von F1 23 orientiert sich weiterhin eher an diversen Simulationen, ohne dabei knallhart zu sein. Dank zahlreicher Fahrhilfen sollte jeder in der Lage sein die Rennboliden um die Kurve zu kriegen. Hier merkt man auch die größte Änderung zum Vorjahr. Denn das sogenannte Precision Driving hat die Steuerung für Fahrer ohne Lenkrad bedeutend verbessert. Im Vorgänger war es oftmals ziemlich schwierig das Fahrzeug in Hochgeschwindigkeitskurven gezielt zu bewegen. Insbesondere die schnellen Kurven in Saudi Arabien waren recht schwierig im Vergleich mit einem Lenkrad. Diese Probleme sind aber nun Geschichte und die Fahrzeuge lassen sich präzise um die Kurven steuern. Hinzu kommen einige Verbesserungen in diversen Bereichen, zum Beispiel merkt man die Curbs deutlich besser und sie haben auch einen größeren Einfluss auf das Fahrverhalten. Ebenfalls verbessert wurde die KI, die in Kurven nicht mehr ganz so aggressiv ist und dadurch weniger Dreher verursacht.

Bugs überall

Die jährlichen Releases fordern offenbar ihren Tribut. So ist z.B. F1 22 selbst heute noch nicht bugfrei spielbar und wer gehofft hat das dies im neuen Spiel besser wird, täuscht sich leider. Immer wieder trifft man auf mal mehr, mal weniger nervige Bugs. Prominentester Bug ist, dass die Menüs in der Karriere viel zu dunkel sind und so die komplette UI schwer zu benutzen ist.

Technik

Grafisch präsentiert sich F1 23 sehr gut, bietet aber wenig Neuerungen gegenüber dem Vorgänger. Seite an Seite könnte es schwer werden die Spiele auseinanderzuhalten. Trotzdem sieht das Spiel gut aus und bietet flüssiges 60FPS Gameplay bei einer 4k Auflösung und detailliert nach modellierten Kursen und Fahrzeugen. Neu sind einige Raytraycing-Features, die aber leider nur in Replays und Szenen vor dem Rennen aktiv sind. Im Rennen selbst werden sie ausgeschaltet, um die 60FPS zu erreichen. Wer einen entsprechenden Fernseher sein Eigen nennt, kann übrigens auch auf einen 120FPS Modus zurückgreifen, welcher dann eine 1440p Auflösung bietet. Ansonsten bietet das Spiel alle Strecken des diesjährigen Rennkalenders, inkl. der brandneuen Las Vegas Strecke, und natürlich auch alle Fahrzeuge.

FAZIT:

Muss man F1 23 haben, wenn man den Vorgänger besitzt? Nicht wirklich, aber wir wollen auch nicht die Sinnhaftigkeit von jährlichen Releases diskutieren. Für sich gesehen bietet F1 23 nämlich die beste Möglichkeit den Formel 1 Zirkus selbst zu erleben. Die Atmosphäre wird perfekt eingefangen und dank einiger Verbesserungen beim Gameplay macht das Fahren mehr Spaß denn je. Leider gibt es auch einige Probleme, insbesondere die vielen Bugs, die einfach nicht akzeptabel sind. Trotzdem kann man Spaß mit dem Spiel haben und für Rennfahrer gibt es nichts Vergleichbares, was einen die Königsklasse des Motorsports erleben lässt.

[ Review verfasst von crack-king ]

[ Gespielt auf der PlayStation 5 mit 4K TV ]

Pluspunkte:

• Precision Driving
• Besseres Fahrverhalten insgesamt
• Breaking Point ist zurück

Minuspunkte:

• Leider immer noch keine PSVR2 Unterstützung
• Raytracing-Features nicht im Rennen selbst nutzbar
• Viel zu viele Bugs