Knapp ein Jahr nach dem Release von Gran Turismo 7 erschien nun Sonys PlayStation VR2 Headset und als eines der wenigen “vollwertigen” Spiele unterstützt Gran Turismo 7 direkt zum Start das Headset. Ob die Unterstützung aber besser ausfällt als noch bei Gran Turismo Sport oder weiterhin das Prädikat “stiefmütterlich” verdient, klären wir in unserem Review.
Wo finde ich den VR-Modus?
Die PlayStation VR2 Unterstützung für Gran Turismo 7 wurde als normales Spieleupdate ausgeliefert, womit keine weiteren Downloads oder Käufe notwendig sind. Wer das Spiel aber startet, könnte etwas überrascht sein. Denn das Spiel unterstützt nicht die neuen Sense Controller und jegliche Eingaben auf denen werden ignoriert. Also muss der DualSense Controller in die Hand genommen werden und dann gibt es die zweite Überraschung. Das Menü wird nämlich im Cinema-Mode dargestellt. Man sieht also quasi eine virtuelle Leinwand und schaut auf diese, statt sich wirklich in einer virtuellen Welt umzusehen. Die virtuelle Realität startet nämlich automatisch, sobald man den richtigen Modus, wie z.B. ein Rennen, auswählt. Etwas merkwürdig dabei ist, dass bei Rennen selbst der Countdown vor dem Start noch im Cinema-Mode präsentiert wird und man beim Start dann plötzlich in der virtuellen Realität im Cockpit des Autos sitzt.
Alles in VR spielbar
Anders als noch bei Gran Turismo Sport ist jetzt endlich das komplette Spiel (ausgenommen der Splitscreen-Modus) mit PlayStation VR2 spielbar. Es gibt keine Begrenzungen was Strecken oder Fahrzeuganzahl angeht, man kann wie sonst auch im Single- oder Multiplayer spielen und sich genau das aussuchen, was man möchte. Hat man sich irgendein Rennen ausgesucht, dürfte beim ersten Mal die Kinnlade herunterklappen. Denn das Gefühl, in einem echten Auto zu sitzen, macht sich sofort breit. Es ist ein unglaublich befriedigendes Gefühl, die Geschwindigkeit am Tacho abzulesen oder die Verfolger im Rück- oder Seitenspiegel zu beobachten. Alles funktioniert genau so, wie man es gewohnt ist und so macht die Cockpit-Perspektive endlich Sinn. Um die Immersion perfekt zu machen, kann man noch ein Lenkrad auspacken und dann dürfte es schwer werden, jemals wieder zu “normalen” ohne Virtual Reality zurückzukehren.
Das Auto im Wohnzimmer
Neben den Rennen wurde aber auch der sogenannte VR-Showroom Modus hinzugefügt. In diesem könnt ihr eure eigenen Fahrzeuge in diversen Scapes bewundern. Ihr könnt dabei frei ums Auto laufen, Lichter und Blinker an- und wieder ausschalten und jedes noch so kleine Detail begutachten. Natürlich kann man sich auch in das Cockpit setzen und sich mal in Ruhe alle Tasten und Knöpfe anschauen oder je nach Auto auch mal einen Blick hinter sich werfen, um den dicken V8 Motor zu sehen.
Grafik-Highlight
Da man quasi das komplette Spiel in der virtuellen Realität spielen kann, stellt sich natürlich die Frage wie viele Abstriche man in Sachen Grafik hinnehmen muss, um all das zu ermöglichen. Immerhin war Gran Turismo Sport mit PlayStation VR nicht nur beschnitten, sondern sah auch deutlich schlechter aus. Überraschenderweise ist die Antwort auf diese Frage ein klares: “Kaum!”. Denn wenn man nicht gerade die beiden Versionen gegeneinander stellt, denkt man, man würde einfach das normale Spiel spielen. Alle Details in den Autos und Strecken sind perfekt erkennbar, die Fahrzeuge verfügen immer noch über die vielen Details und die Beleuchtung ist so gut wie eh und je. Natürlich gibt es ein paar Abstriche bei der Auflösung oder ein paar Details wie Rauch & Co. wurden heruntergedreht, aber alles in allem sieht es dem Original wirklich extrem ähnlich und in Aktion fallen die Kleinigkeiten kaum auf. Alleine einen hochaufgelösten und in 60 Bildern pro Sekunde angezeigten Rückspiegel zu sehen, sorgt für viel Freude.
FAZIT:
Gran Turismo 7 gehört ohne Frage zu den Killer-Apps von PlayStation VR2. Das Spiel sieht weiterhin umwerfend aus, gewinnt aber durch die virtuelle Realität so viel an Immersion, das man den Controller gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Mit Lenkrad ist das Spielerlebnis noch mal immersiver. Auch der VR-Showroom Modus gefällt Autoliebhabern. Aber wie cool wäre es, wenn man hier mit den Sense-Controllern einfach mal Türen oder die Motorhaube öffnen könnte? Da hat man auf jeden Fall viel Potenzial liegen lassen, auch wenn der Aufwand all diese Details zu modellieren wahrscheinlich etwas viel wäre. Schön wäre es auch, wenn nicht nur die Rennen und der VR-Showroom als virtuelle Realität gerendert werden würden, sondern eben auch der Rest des Spiels. Alles in allem ist Gran Turismo 7 in der virtuellen Realität eine völlig neue Spielerfahrung, die mich nun wieder zum Spiel zurückgebracht hat. So macht das Spaß!
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