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Call of Duty: Modern Warfare II
6. Januar 2023

Als Call of Duty: Modern Warfare vor drei Jahren von Activision neu aufgelegt wurde, wurde das Spiel mit großem Hype begleitet. Und wie damals, wurde auch der zweite Ableger der „Modern Warfare „Reihe nach zahlreichen eher belanglosen Call of Duty-Titeln wieder mit enormer Vorfreude empfangen. Und das liegt an mehreren Faktoren: Zum einen waren die Modern Warfare Titel stets diejenigen Spiele, die scheinbar mit dem höchsten Budget ausgestattet wurden und dementsprechend oft auch “Next Gen”-würdig waren. Dies spiegelte sich nicht nur in den zahlreichen Multiplayer-Modi wider, sondern auch in den bombastischen Singleplayer-Kampagnen. Gleichzeitig steckt hinter dem Titel sicher auch viel Nostalgie. Wer erinnert sich schließlich nicht an die Modern Warfare Spiele, die früher sämtliche Zocker auf der PS3 begeistert haben. All dies - gepaart mit der Ankündigung eines neuen Warzone-Updates - hat schließlich im Herbst 2022 dafür gesorgt, dass der Name Call of Duty wieder mit Hype begleitet wird. Ob der Hype jedoch gerechtfertigt ist, erfahrt ihr in den folgenden Zeilen!

Außen Hui, Innen Pfui

Was den Singleplayer-Aspekt von Modern Warfare 2 angeht, steht erneut eine kompakte Story-Kampagne im Vordergrund, die auf den Geschehnissen des Vorgängers aufbaut. Gemeinsam mit bekannten Serien-Größen wie die allseits beliebten Haudegen Soap und Ghost geht es darum, einen flüchtigen Terroristen ausfindig zu machen, der nach dem Tod seines Generals durch US-Spezialeinsatzkräfte, Rache an den USA geschworen hat. Das Problem ist jedoch, dass sowohl der Terrorist als auch die Raketen, die auf die Vereinigten Staaten abzielen, erstmal nirgendwo zu finden sind. Ähnlich wie in einem James Bond Film geht es dann einmal quer um die Welt, um die dringend benötigten Informationen ausfindig zu machen. Was den Missionsablauf angeht, haben sich die Entwickler die Mühe gemacht und möglichst viele verschiedene Ideen eingebracht. So gibt es neben den bekannten Sniper- und Baller-Missionen auch Einsätze, wo es darum geht, Gebäude möglichst leise zu infiltrieren und bestimmte Zielpersonen auszuschalten. Mein persönliches Highlight war jedoch eine Mission, wo man im Rahmen einer Verfolgungsjagd in bester Uncharted-Manier von einem Fahrzeug in das nächste Automobil springt. Rückblickend betrachtet gab es diese besonderen Missionen aber nur in geringer Anzahl. Stattdessen fühlt sich die Kampagne oft wie eine Neuauflage eines Einsatzes aus früheren Call of Duty-Spielen an. Beispiel gefälligst? Wie viele Level, wo ich aus der Perspektive eines Flugzeuges eine Vielzahl von Terroristen von oben herab beschieße, muss ich denn noch in einem Call of Duty-Spiel spielen? Natürlich sieht das Geschehen dank der PS5-Power nochmal etwas besser aus als früher, aber so richtig sprang der Funke bei mir nie rüber. Hinzu kommen einige zweifelhafte Neuerungen wie ein aufgezwungenes Crafting-System, welches ich bei der hektischen Action eher nervtötend als hilfreich empfand. Ebenso frustrierend ist die knallharte KI eurer Gegner, die selbst auf den einfachen Schwierigkeitsgraden absolut gnadenlos sind. Und auch die grundlegende Story hat mich zu keiner Zeit vom Hocker gerissen. Glücklicherweise ist sie mit 5 bis 6 Stunden relativ kurz und schnell durchgespielt.

Töten oder getötet werden

Mit dem Ende der Kampagne beginnt dann für mich immer die Reise in die Multiplayer-Welt von Call of Duty, die auch in diesem Jahr wieder mit reichlich Content ausgestattet wurde. Gleich vorne weg muss ich aber zugeben, dass ich die Menüstruktur äußerst unübersichtlich fand und man angesichts zahlreicher Optionen und Fenster schnell die Übersicht verlieren kann. Dieses Gefühl legt sich zwar nach einer gewissen Zeit, aber so richtig benutzerfreundlich sind die Menüs von Modern Warfare 2 definitiv nicht. Hat man sich jedoch aus dem Wirrwarr ein Bild gemacht, begegnet man viele alt bekannte Gesichter, darunter auch Modi, wie Free For All, Hardpoint und Domination. Während man einen Großteil der Modi bereits aus vergangenen Ablegern kennt, sorgen insbesondere die neuen Maps für einen gern gesehenen Tapetenwechsel. Ein Highlight ist definitiv die Map, die einen mexikanisch-amerikanischen Grenzübergang widerspiegelt und aufgrund ihrer klar definierten Struktur und den vielen Fahrzeugen ein wenig an die Flughafen-Karte des ursprünglichen Modern Warfare II erinnert. Ein weiteres Highlight ist eine Map, die inmitten eines F1-Nachtrennens spielt und neben einem breiten und offenen Gelände auch enge Gebäude-Passagen bietet.

Doch trotz aller neuen Maps und Features, werden Call of Duty Fans wohl die meiste Zeit des Spiels im altbekannten Warzone Modus verbringen, der mit einer komplett neuen Karte ausgestattet wurde. Passend zur Kampagne führt euch Warzone in ein Gebiet, welches vom Nahen Osten inspiriert wurde und sich vor allem durch weite Sandlandschaften und hohe Berg-Passagen auszeichnet. Und Battle Royale typisch geht es auch hier darum, als Solo- oder Gruppenspieler die Schlacht gegen bis zu 149 Gegner zu überleben. Und was Warzone erneut so süchtig macht, ist das Level-basierte Freischalten von neuen Waffen und Ausrüstungsgegenstände, was für enorme Langzeitmotivation sorgt. Egal ob als Solo-Kämpfer oder im Rahmen einer 4er-Gruppe - es macht einfach Spaß, sich immer wieder aufs Neue den Kampf gegen die Massen zu stellen. Hinzu kommen einige Gameplay-Neuerungen, wie zum Beispiel eine Überarbeitung des Gulag-Systems, wo man nun im Doppel gegeneinander antritt und um die Rückkehr auf die Map kämpft. Aber im Großen und Ganzen werden sich Fans des Original Warzone Modus schnell wie zu Hause fühlen. Dennoch muss man an dieser Stelle auch erwähnen, dass man zum Spielen von Warzone nicht extra 70 € für die Vollversion des Spiels investieren muss, sondern das Spiel einfach kostenlos aus dem PlayStation Store laden kann. An dieser Stelle liegt es halt an jedem Spieler selber, ob er tatsächlich das Geld für eine eher maue Kampagne ausgeben möchte, wenn man am Ende die meiste Zeit sowieso im kostenlosen Warzone-Modus verbringt. Und ebenso kostenlos ist im Übrigen auch der neue DMZ-Modus. Hierbei handelt es sich um einen Modus mit Fokus auf PVE, wo es darum geht, innerhalb einer bestimmten Zeit möglichst viele Schätze und Waffen zu looten, ehe man am Ende aus der Map extrahiert wird. Interessant macht den Modus die Tatsache, dass alle eure Gegenstände einzigartig sind und man beim Sterben alles hart erarbeitete ebenso schnell wieder verlieren kann. Die KI-Gegner haben es jedoch in sich und werden alles daransetzen, um starke Waffen oder Items nicht kampflos abzugeben. Als typischer Singleplayer hatte ich zugegebenermaßen Probleme damit, gute Strategien mit meinen random-gematchten Mitspielern auf die Beine zu stellen, aber wer über eine gute Truppe verfügt, wird hier definitiv einige interessante Stunden verbringen können.

Grafik & Sound

Was die Grafik angeht, zeigt Call of Duty sowohl Höhen als auch Tiefen. Schaut man sich die Kampagne als Einzelprodukt an, muss man zugeben, dass Activision hier keine Kosten und Mühen gescheut hat. So bietet das Spiel eine Vielfalt von Maps und Umgebungen an, die von engen Gängen auf Schiffen bis hin zu weiten Feldern in Spaniens Hinterland reichen, wo vor allem Scharfschützen-Fans ihre wahre Freude haben werden. Was das Gameplay angeht, hat man zwar viele Missionen in ähnlicher Form bereits früher gesehen, aber optisch sah das Spiel nie besser aus. So ist es keine Überraschung, dass vor allem das Amsterdam-Level, welches man zu Beginn der Kampagne besucht, mit seinem enormen Detailreichtum selbst Nicht-Call of Duty-Zocker in den sozialen Medien aufhorchen ließ. Mit atemberaubenden Lichteffekten, bombastischen Explosionen und fantastischen Charakter-Modellen zeigt die Kampagne, wie ein Action-Spiel im Jahr 2022 auszusehen hat. Leider ist es den Entwicklern jedoch nicht gelungen, diese grafische Pracht in den Multiplayer-Modus zu übertragen. Insbesondere die Warzone-Map wirkt recht durchschnittlich mit vielen enttäuschenden Umgebungstexturen. Hier fand ich zum Beispiel, dass die Mehrspieler-Maps des letzten Battlefields deutlich cineastischer wirkten.

Bezüglich des Sounds gibt es im Grunde nichts zu meckern. Deftiges Geballer und Geknalle gibt es sowohl im Single- als auch im Multiplayer. Eine coole Neuerung ist jedoch die Premiere des Close Proximity Chats, welcher es euch erlaubt, im Mehrspieler-Modus mit Freunden und Feinden in unmittelbarer Umgebung sprechen zu können - zum Beispiel um kurzfristige Allianzen zu bilden oder einfach nur um zu trollen. Unterhaltsam ist es definitiv!

FAZIT:

Call of Duty: Modern Warfare II wirkt aufgrund seines enormen Umfangs auf dem ersten Blick wie ein Spiel mit einem unschlagbaren Preis- und Leistungsverhältnis, aber angesichts der Tatsache, dass ein Großteil der Multiplayer-Aspekte gratis verfügbar ist und die Kampagne - trotz der imposanten Grafik - leider nichts Besonderes darstellt, tue ich mir an dieser Stelle wirklich schwer, das Spiel zum Vollpreis zu empfehlen. Wer zum Beispiel in der Vergangenheit sowieso die meiste Zeit im Warzone-Modus verbracht hat, kann die Kampagne im Grunde beiseitelassen. Je nach Präferenz lohnt es sich, am Ende zwei Mal zu überleben, ob das Bezahlen des Vollpreises wirklich notwendig ist.

[ Review verfasst von Dimi ]

[ Gespielt auf der PS5 mit 4K HDR OLED TV ]

Pluspunkte:

  • Viele Spielmodi
  • Top Grafik in der Kampagne
  • DMZ-Modus hat großes Mehrspieler-Potenzial

Minuspunkte:

  • Viel Speicherplatz auf der PS5 wird vorausgesetzt
  • PVP kann dank Cross-Play frustrierend sein, PC-Spieler dominieren oft
  • Menüführung im Allgemeinen eher enttäuschend



Infos zum Spiel
NameCall of Duty: Modern Warfare II
SystemPlayStation 5
PublisherActivision Blizzard
EntwicklerInfinity Ward
GenreEgo-Shooter
USKkeine Jugendfreigabe
PEGI18+
Preis69,99 €
Release
 28.10.2022
 28.10.2022
 28.10.2022
Spielerzahl1-64
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
Speicherbedarf130GB
HeadsetJa
Videos
Thread im Forum
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Screenshot Galerie
Call of Duty: Modern Warfare II
Gameplay
8.0
Atmosphäre
7.5
Grafik
8.0
Sound
8.0
Spielspass
7.5
 

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