„Riders Republic“ hatte nicht den Start, denn sich die Entwickler erhofft hatten. Dazu kommt, dass Ubisoft den Titel als Service Game ausgelegt hat und über das ganze Jahr mit Inhalten versorgen wollte und so die Nutzerzahlen verbessern wollte. Der angekündigte Season Pass lockte mit neuen Sportgeräten und sollte mit der Einbindung des BMX-Rades einen glanzvollen Höhepunkt haben. Aber war es den Preis von 39,99€ auch wirklich wert?
Rückblick auf Oktober
Als wir uns zuletzt mit diesem Spiel befassten, gab es viele offene Baustellen. Das Grundgerüst war in Ordnung, doch das war es dann schon. Die Grafik hatte ihre Aussetzer und die obligatorischen Openworld Bugs waren zu Hauf vorhanden. Auch das Multiplayer-Erlebnis lief noch nicht so rund, wie erhofft. In Sachen Individualisierung herrschte zudem Flaute - da war es schon ein Highlight, wenn man ein paar braune Schuhe erspielen konnte. Glücklicherweise kam mit der Pre-Season etwas Schwung in die Angelegenheit. Wöchentliche Aufgaben wurden eingeführt, wodurch man endlich ein paar neue Kostüme und Geräte freispielen konnte. Season Pass Besitzer bekamen Zugriff auf das Raketen-Bike und Raketen-Ski, wie auch ein zusätzliches Kostüm. Abgesehen das man nun schneller in der Spielwelt unterwegs war, brachten diese Spielsachen kaum Vorteile. Besonders da sie ohnehin für alle Spieler in speziellen Events oder Massenstart-Rennen nutzbar sind.
Season 1: Winter Bash
Man erhoffte sich neuen Schwung in die Community zu bekommen und führte einen Fortschritts-Zähler ein, wo man in jedem Level neue Ausrüstung, Kleidung oder Titel freischalten konnte. Zugriff auf diesen hat jeder Spieler. Season Pass Besitzer hingegen bekamen ein Jumbo-Bike und ein Freestyle Schneemobil und passend dazu noch ein paar neue Events. Während sich das Jumbo-Bike die Tricks mit dem Fahrrad teilt, bekam das Freestyle Schneemobil neue Moves spendiert. Beide Gefährte zeichnen sich durch ihr Gewicht aus, wodurch die neuen Events auch etwas anspruchsvoller ausfallen. Auch in Sachen Massenrennen wurde mit einiger Abwechslung experimentiert und mit einem weiteren Rennen, mit Jumbo-Bike (für alle) erweitert. Grundsätzlich verlief die Season sehr holprig, das groß angekündigte X-Games Event war nur ein Sturm im Wasserglas, wo sich die Spieler betrogen fühlten. Auch die Kooperation mit Prada lief nicht glatt, brachte aber interessante Kleidung. Hier zeigte sich bereits, dass es Probleme gab, Live Events zu verwerten, welche bis zuletzt beim Vans Event anhielten. Daneben fanden sich einige neue Kostüme im Shop, die man mit der Spielewährung und/oder mit Echtgeld kaufen konnte. Auch hier standen mehr exzentrische Styles im Vordergrund, als brauchbare Kleidung.
Season 2: Showdown
Die große Erneuerung war hier ein neuer Multiplayer-Modus! In einer Arena galt es, Blitze zu sammeln bzw. vom Gegner zu stehlen und in die eigene Basis zu bringen. Drei einzigartige Fahrzeuge kamen hier zum Einsatz. Der Juggernaut, um Gegner zu rammen, die Spinne, welche Mienen legt und der Scharfschütze, mit dem man gezielt Gegner abschießen kann. Dieser Modus brachte endlich etwas Abwechslung in den üblichen Multiplayer. Season Pass Besitzer bekamen zudem alle drei neuen Fahrzeuge für den normalen Gebrauch freigeschaltet. Dooferweise haben diese keinen Nutzen in den Rennen. Zwischenzeitlich versuchte sich Ubisoft am Balancing der Massenrennen, da diese mit Kollisionsproblemen kämpften. Auch führte man zwei deutlich kreativere Rennvarianten ein, welche zeigen, dass das Spiel auch mehr spaßig als realistisch sein kann. Bei den wöchentlichen Aufgaben gab es mehr Abwechslung und einzigartige Ausrüstung zu erspielen, wie auch das ein oder andere Live Event. Zusätzlich kam eine neue Radiostation dazu, ein Clan-System wurde eingeführt und die lang ersehnte Möglichkeit, Manuels mit dem Rad auszuführen. Spielerisch brachte dies aber kaum Neues.
Season 3: Summer Break
Das Highlight für den Sommer war das großen Community Event ausgehend vom letztjährigen Green Game Jam Event. Diese Season war auch wesentlich kürzer, als die vorigen und war auch nicht in der Roadmap verzeichnet. Endlich gingen die Leaderboards online, jedoch nur in einer Betaform. Gameplaytechnisch fanden Butters bei Ski und Snowboards Einzug, das Pendant zu Manuels bei Rädern. In den wöchentlichen Aufgaben gab es mehr einzigartige Fahrzeuge zu erspielen, die aber abgesehen vom „Gag-Faktor“ nicht viel beitragen. Zudem gab es noch einen neuen Sponsor mit neuer Ausrüstung.
Season 4: Freestylin'
Nach fast einem Jahr erscheint endlich das Update, auf das die Season Pass Besitzer gewartet haben, das BMX-Rad! Das Gute, das Gameplay enttäuscht nicht und findet schnell seinen Platz in der Republic. Um das BMX auch wirklich zu nutzen wurde eine eigene Zone, Arena 52, eingeführt. Hier findet man zahlreiche Rampen und Rails um zu Springen und zu Grinden. Viele der Tricks teilt man sich mit den bekannten Rädern, jedoch sind die BMX wesentlich wendiger und lassen es auch zu, einen Manuel zu starten, um ordentlich zu Punkten. Dafür wurde auch das gesamte Punktesystem etwas angepasst. Doch Vorsicht, diese gelten als eigener Trick und dies kann gerade bei älteren Events ein Problem werden, wenn man sie versehentlich ausführt. Bei den neuen Events findet sich etwas mehr Abwechslung als bei den bisherigen. Jedoch täuscht hier der Umfang. Die meisten Events spielen nur in der neuen Arena und nur wenige gibt es im Rest der Spielwelt. Besondere Herausforderungen wie Stunts oder Shackdaddy Events sind nicht enthalten. Dafür haben es noch ein paar neue Spielsachen, Funkies wie das Mini-BMX, hineingeschafft. Durch die neuen BMX Sponsoren kann man sich weitere lizenzierte Ausrüstung und Kleidung erspielen. Auch im Multiplayer hat sich noch nichts getan und abermals scheiterte man daran, ein Live Event ordentlich zu veranstalten. Somit bleibt dieses Update doch etwas ernüchternd und man hofft, dass die neuen Snow Skates, welche später erscheinen sollen, mehr Abwechslung bringen.
FAZIT:
Im Großen und Ganzen blieb der Season Pass doch sehr ernüchternd. Die neuen „Spielzeuge“ wie das Jumbo-Bike und das Freestyle Schneemobil sind schon lustig und bringen Abwechslung in den Alltag. Die Raketen-Ski und das Bike sind nett, aber nutzlos. Tja und die drei Showdown Fahrzeuge kann man getrost in die Tonne treten. Zumindest hat das BMX Gameplay nicht enttäuscht um man fühlt sich schnell an alte Tony Hawks – nee wartet – Dave Mirra Zeiten erinnert, leider ohne dessen Finesse. Im Großen und Ganzen fällt der gesamte Season Pass sehr mager und ernüchternd aus. Als Erstkäufer fühlt man sich leicht verarscht, da viele der interessanten Neuerungen gratis in der Season enthalten waren. Da nun der Pass wesentlich günstiger zu haben ist und man nun weiß, was drinnen steckt, lohnt es sich wohl nur für Freunde des BMX-Rades.
Kommen wir also zu meinem Fazit nach einem Jahr „Riders Republic“: Aufgrund der fehlenden Konkurrenz, ist es durchaus das beste Fun-Sport Spiel auf dem Markt. Der Umfang, wie auch die vielen kleinen Verbesserungen, sollte man nicht unterschätzen. Jedoch gibt es noch immer sehr viele Baustellen, wie den schlechten Foto-Modus und das Fehlen einer Replay Funktion. Hier hatte man bei „Steep“ ein besseres Gespür. Auch wurden die Individualisierungs-Optionen nicht deutlich verbessert. Selbst mit Echtgeld bekommt man keine ordentliche Kleidung für seinen Charakter, nur lächerliche Kostüme. Somit kann man nach einem Jahr sagen, dass das Spielerlebnis besser wurde, jedoch mehr möglich gewesen wäre.
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