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MultiVersus
4. September 2022

Einen erfolgreichen Maskottchen-Prügler zu kreieren, scheint schwieriger zu sein, als man denken mag. Sony scheiterte grandios mit dem PlayStation All-Stars Battle Royale (siehe Review) und Nickelodeon hatte nur ein kleines Budget für sein „All-Star Brawl“ mit SpongeBob und Co. angesetzt. Somit bleibt die Krone immer noch bei „Super Smash Bros“ Reihe von Nintendo. Fast zumindest, denn Warner Bros. Games will es jetzt auch wissen und lässt in „MultiVersus“ die größten Helden und Schurken aus DC Comics, Cartoon Network und HBO Serien aufeinandertreffen. Der Clou: Das Spiel erscheint als Free to Play Titel und soll dank Micro-Transaktionen ordentlich Gewinn abwerfen. Es bleibt spannend, ob es Player First Games gelingt, Altmeister Masahiro Sakurai (Schöpfer der „Super Smash Bros“ Reihe) ins Schwitzen zu bringen!

Batman Vs Superman

Noch präsentiert sich „MultiVersus“ in einem offenen Beta-Modus (oder Early Access, sucht euch was aus). Einzelspieler-Inhalte sucht man deswegen vergebens. Alles ist auf den Online-Modus ausgelegt. Fast alles, denn das Spiel besitzt noch einen lokalen Mehrspieler-Modus, aber dieser fällt ziemlich karg aus und ist auch nicht der Fokus. Im Mittelpunkt stehen 17 Helden aus diversen Warner Brothers Franchise. Von Arya Stark aus Game of Thrones bis hin zu Steven Universe, aus der gleichnamigen Serie. Selbst LeBron James, darf als Space Jam 2 Charakter mitmischen. Mit der Zeit soll der Kader weiter anwachsen, so werden in den nächsten Wochen Black Adam (DC), Stripe (Gremlins) Rick Sanchez (Rick & Morty) noch hinzugefügt. Mit dem Geld, das man sich bei Online-Matches erspielt, kann man weitere Charaktere freischalten, denn zu Beginn steht nur Wonder Woman zur Verfügung bzw. die rotierenden monatlichen Charaktere. Kostüme und der gleichen kann man zur Zeit der Beta nur mir Echtgeld erwerben. Somit wird das Einzelspieler-Erlebnis weiter eingeschränkt und man wird zum Online spielen quasi gezwungen.

What’s up, Doc?

Online tritt man in 1 gegen 1, 2 gegen 2 und Kämpfe gegen Bots an. Auch hier sind die Modi immer noch sehr sparsam. Dennoch hat es das Spiel geschafft, die Beat 'em up Community im Sturm zu erobern, denn die Kämpfe können durchaus fordernd werden. Um sich von der Konkurrenz zu unterscheiden, legt „MultiVersus“ deutlich mehr Wert auf Team Play und ein Klassen-System, dementsprechend ist der 2 gegen 2 Modus eigentlich der Hauptmodus des Spiels. Die Kämpfer steuern sich dabei wie gewohnt. Leichte und schwere Angriffe, Spezial-Attacken und wenn man den Gegner ordentlich zu setzt, kann man ihn gekonnt aus dem Spielfeld stoßen, um so einen Punkt zu erzielen. Letzteres kann aber ein Mitspieler leicht verhindern, wenn er eine „Unterstützer“ Klasse spielt. Auf Knopfdruck erzeugt Steven Universe schützende Blasen und kann den Mitspieler zum Beispiel heilen. In der Klasse der „Tanks“ ist Superman zu finden, der Mann fürs Grobe. Mit mächtigen Attacken setzt er den Gegner zu und kann ihn dadurch leicht aus dem Ring stoßen. Batman hingegen ist der „Schläger“ Klasse zugeordnet, ein guter Allrounder eben. Finn, der Mensch, findet man in der „Attentäter“ Klasse. Schwach in der Verteidigung, aber stark im Austeilen. Mit geschickten Buffs kann er mit der Zeit zu einem gefährlichen Gegner werden. Dann wäre noch die „Magie“ Klasse, wo Tom & Jerry zu finden sind. Diese Klasse ist auf Fernangriffe und Fallen spezialisiert. Trickreiche Spieler werden hier ihren Lieblingskämpfer finden.

Doch Vorsicht, um das Spammen von mächtigen Angriffen zu verhindern haben Spezial-Attacken eine Cool Down Leiste. Also achtet darauf, wenn ihr diese nutzt. Wer dieselben Attacken immer wieder anwendet, wird schnell feststellen, dass diese immer schwächer werden. Dadurch versuchen die Entwickler die Spieler zu motivieren, unterschiedliche Angriffe und Kombos zu nutzen. Das System lässt sich weiter verfeinern, in dem man die unterschiedlichen Perks nutzt. Figuren übergreifend, kann man diese freispielen und mit In-Game Währung für andere Charaktere freischalten. Ihr wollt eine stärkere Panzerung? Kein Problem, einfach den entsprechenden Perk in einen der drei vorhandenen Slots platzieren. Hat der Mitspieler das gleiche Perk in Nutzung, bekommen beide Spieler einen Bonus. Aber auch Attacken lassen sich mit speziellen, Figuren abhängigen, Perks modifizieren.

Space Jam: A New Legacy

Ähnlich wie beim mehr oder weniger erfolgreichen „Space Jam“ Sequel Film, gibt es auch hier einen Clash der unterschiedlichen Stile. Das Arya Stark (Game of Thrones) Bugs Bunny nicht ähnlichsieht, war zu erwarten, deswegen hat man den realistischeren Figuren ebenfalls einen Comic Look verpasst, welcher aber noch immer die wesentlichen Merkmale des Originals einfängt. Bei den DC Charakteren und den Animationsfiguren wurden nur kleinere Feinheiten angepasst, damit sie sich „runder“ in die Spielwelt einfügen. Man könnte nun denken, dass die Entwickler an dieser Stelle einen einfachen Weg gewählt haben und die Figuren lieblos und schnell portiert wurden. Aber ihr werdet überrascht sein: Als bestes Beispiel dient hier der Gigant aus dem All. All seine Angriffe und Bewegungen wurden der Filmvorlage entnommen und an das Kampfsystem angepasst. Auch bei Wonder Woman merkt man, viele Verweise auf den letzten Film und dass man bei Batman aus der animierten Serie zitiert, sollte jeder Fan erwartet haben. Viel Zeit ist in die Animationen geflossen und das merkt man zu jeder Sekunde. Abgerundet wird das Spielgeschehen noch mit stabilen 60 FPS und einer nativen 4K Auflösung.

Auch musikalisch lässt man sich nicht lumpen. Auf den noch wenigen Karten gibt es arrangierte Versionen der musikalischen Titellieder. In der Bat-Höhle wird eine Mischung aus Hans Zimmer und Danny Elfman gespielt. Bei Steven Universe gibt es eine bombastische Orchesterversion des Titelliedes. Auch etwas überraschend, es gibt eine vollständige deutsche Synchronisation. Gut diese können nicht mit den englischen Originalsprechern wie John DiMaggio, Maisie William und Kevin Conroy mithalten, doch hat man soweit wie möglich auf die deutschen Sprecher der jeweiligen Serien bzw. Filme zurückgegriffen.

Free 2 Play oder doch die Bezahlversion(en)

Wie schon anfangs erwähnt, wurde das Spiel immer als Free 2 Play Titel geplant. Wer jedoch auf eine der drei Bezahlversionen zurückgreift, bekommt mehrere Charakter Token, um die jeweiligen Figuren schneller freizuschalten. Ansonsten muss man sich die 17 Helden mit der Ingame Währung erspielen. Wer gut ist, kann in zwei Stunden einen weiteren Charakter freispielen. Ein Manko dieses Free 2 Play Modells bleibt, dass Figuren keine alternativen Kostüme haben. Diese kann man sich nur mit Echtgeld Währung kaufen. Dadurch wird der reine Einzelspieler Spaß deutlich dezimiert. Für 40€ wird hier nur eine kleine Auswahl an Kampfarenen und Spielmodi geboten. Auch ist eine Internetverbindung ein Muss. Wer trotzdem mit Freunden vor dem Fernseher spielen will, kann dies zumindest zu viert tun. Das Ganze wird aber aufgrund des geringen Umfangs schnell langweilig. Auch der bekannte Item-Modus aus „Super Smash Bros“ kann dem nicht entgegenwirken. Zuletzt sei noch der Battle Pass erwähnt. Kein Free 2 Play Spiel kommt im Moment ohne so etwas aus und auch hier kann man einen solchen für 10€ erwerben. In 50 Levels erspielt man sich neue Kostüme, Emotes, Hintergründe und mehr. Ein paar dieser Extras kann man glücklicherweise auch für lau erspielen. Später soll noch ein Ingame Shop kommen, aber dieser ist noch nicht live. Es bleibt also abzuwarten, wie sich hier die Preise und der Inhalt entwickeln.

FAZIT:

„MultiVersus“ zu bewerten fällt schwer, da es erst gerade erst online gegangen ist. Jedoch gibt es hier auch eine alternative Kaufversion und die würde ich zu diesem Zeitpunkt keinen empfehlen. Für 40€ und aufwärts wird zu wenig geboten. Deshalb bezieht sich mein Fazit auf die derzeitige Free 2 Play Version und hier gibt es nicht so viel zu bemängeln. Für Lau bekommt man ein sehr gutes Grundgerüst, hervorragende Präsentation und einem Rollback-Netcode, welcher absolut flüssige Onlinekämpfe ermöglicht. Mit etwas Zeit kann man sich Charaktere erspielen und es gibt immer wieder einen Pool zum Testen andere Figuren. Wenn die Entwickler Wort halten, sollte das Spiel in den nächsten Wochen rasant wachsen, was es auch bitter nötig hat. Stagnation ist der Tot eines jeden Free 2 Play Spiels. Auch hat der Battle Pass noch einiges an Feinschliff nötig. Das derzeitige XP System scheint mir noch nicht genügend ausgewogen und nur mit täglichem Grind wird man hier das Ende erreichen. Haltet also die Augen offen, denn möglicherweise wird Nintendos „Super Smash Bros,“ Reihe hier eine ernstzunehmende Konkurrenz bekommen!

[ Review verfasst von Andy ]

[ Gespielt auf der PlayStation 5 mit 4K TV ]

Pluspunkte: 

  • Hervorragendes Gameplay
  • Gelungene Präsentation der Charaktere
  • Free to Play Modell

Minuspunkte:

  • Stark eingeschrängte Spielmodi
  • Alternative Kostüme nur gegen echtes Geld
  • Free 2 Play Modell noch nicht final



Infos zum Spiel
NameMultiVersus Version 1.0
SystemPlayStation 5
PublisherWarner Bros. Games
EntwicklerPlayer First Games
GenreBeat'em Up
USKab 6 Jahren
PEGI12+
PreisFree2Play
Release
 28.05.2024
 28.05.2024
Spielerzahl1-4
SpracheDeutsch
Englisch
TexteDeutsch
Englisch
MehrspielermodusJa
Online spielbarJa
Online FunktionenJa
HeadsetJa
Videos
Mehr...

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Screenshot Galerie
MultiVersus
Gameplay
9.0
Atmosphäre
9.0
Grafik
8.0
Sound
8.0
Spielspass
8.0
 

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